Möglichkeiten der Veranstaltungsstruktur
In der Hochschullehre gibt es verschiedene Möglichkeiten, Lehrveranstaltungen im Semesterverlauf zu strukturieren bzw. einzelne Sitzungen zeitlich und räumlich flexibler zu gestalten. Die Strukturierung einer Veranstaltung erfolgt u. A. auf Grundlage methodischer Überlegungen, räumlicher Rahmenbedingungen oder der Abwesenheit von Dozierenden.
Im Folgenden werden einige klassische Formen zur methodischen, räumlichen und zeitlichen Strukturierung von Lehrveranstaltungen im Hochschulkontext vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
Digitale Lehre
Digitale Lehre ist die Gestaltung von Lehr-Lernszenarien mit Hilfe digitaler Elemente, die sowohl in Präsenz als auch virtuell oder auch in einer Kombination aus beidem eingesetzt werden können. Eine sinnvolle, aufeinander abgestimmte Zusammenarbeit auf technologischer, administrativer und medien- und fachdidaktischer Ebene ist dabei unabdingbar.
Online-Lehre
Im Rahmen der Online-Lehre finden keine Veranstaltungen in Präsenz sondern ausschließlich online statt (z. B. in Form von Videokonferenzen). Online-Lehre bietet verschiedene Vorteile, wie z.B. eine höhere Zugänglichkeit, eine flexiblere Gestaltung, eine innovativere Didaktik und eine umfassendere Dokumentation. Online-Lehre erfordert aber auch eine Anpassung der Lehr- und Lernmethoden, eine gute technische Ausstattung und eine hohe Medienkompetenz.
Blended Learning
Blended Learning verbindet Phasen von Präsenzlehre mit denen der Online-Lehre. Dabei können die Vorteile beider Lernformen genutzt werden, wie die Möglichkeit zum persönlichen Austausch in der Präsenz und die zeit- und ortsunabhängige Nutzung von Online-Szenarien. Wichtig zur Realisierung der Potentiale ist eine gute, didaktisch sinnvolle Verknüpfung und Abstimmung der verschiedenen Phasen. Häufig erfolgt die Wissensvermittlung in der Online-Phase durch den Einsatz von Videos. Wir haben weitere Informationen dazu auf einer eigenen Seite bereit gestellt.
Hybride Lehre
In hybriden Lehrveranstaltungen findet gleichzeitig Präsenz- und Online-Lehre statt, d. h. einige Studierende sind vor Ort in der Hochschule, während andere per Videokonferenz online an der Veranstaltung teilnehmen. Dadurch kann z. B. Studierenden die Teilnahme ermöglicht werden, die aus persönlichen Gründen nicht in die Hochschule reisen können. Hybride Lehrveranstaltungen erfordern eine gute Planung und technische Ausstattung und sind aus didaktischer Sicht sehr herausfordernd, wenn beide Gruppen gleichermaßen gut eingebunden werden sollen.
Synchrone Lehre
In der synchronen Lehrveranstaltung nehmen alle Beteiligten (Lehrende und Studierende) zur gleichen Zeit an einer Lehrveranstaltung teil, die einen festen Start- und Endzeitpunkt hat. Synchrone Lehre kann sowohl online als auch in Präsenz stattfinden, je nach den verfügbaren Medien und Technologien. Durch die gleichzeitige Anwesenheit können z. B. Fragen gestellt und sofort beantwortet, unmittelbares Feedback gegeben, ohne Zeitversatz Diskussionen geführt und gemeinsam gearbeitet werden.
Asynchrone Lehre
In der asynchronen Lehre erfolgt die Wissensvermittlung und die Aufnahme des Wissens sowie die Kommunikation und Interaktion zwischen Lehrenden und Studierenden zeitlich versetzt. Dementsprechend eignen sich die Studierenden die zur Verfügung gestellten Inhalte eigenständig an und tauschen sich zeitversetzt mit anderen aus. Die Vorteile liegen vor allem in der Möglichkeit der individuellen und flexiblen Wissensaneignung. Asynchrone Lehre erfordert dadurch aber auch eine hohe Selbstlernkompetenz und Motivation auf Seiten der Studierenden. Notwendig ist außerdem, dass die Inhalte lernförderlich aufbereitet werden.
Flipped Classroom
Im Flipped Classroom werden gegenüber der traditionellen Lehre die Phase der Wissensvermittlung bzw. -aneignung in eine vorgelagerte asynchrone Selbstlernphase verschoben. D. h. den Studierenden werden Lehrmaterialien zur Verfügung gestellt, mit denen sie sich die Lehrinhalte erarbeiten. Sie kommen entsprechend vorbereitet in die Präsenzveranstaltung. Die gemeinsame Zeit kann dann für die Vertiefung und Anwendung des Wissens genutzt werden. Wie in asynchronen Lehrszenarien erfordert der Flipped Classroom eine hohe Selbstlernkompetenz und Motivation auf Seiten der Studierenden. Die Lehrenden müssen zum einen in der Lage sein, die Inhalte für das Selbstlernstudium aufzubereiten und zum anderen über entsprechende Methoden verfügen, um die Präsenzzeit für die Wissensanwendung und -vertiefung nutzen zu können.