Keinen Schritt weiter! - Von Dornen und Stacheldraht
Von der Natur …
Der nordamerikanische Osagedorn [Maclura pomifera (Raf.) C.K.Schneid.] schützt sich mit kräftigen Dornen. Durch ein älteres Gestrüpp dieser Art kommt man kaum unverletzt hindurch, denn die Dornen ragen in alle Richtungen.
Deshalb grenzten Farmer mit der Pflanze gern Haus und Hof ab: In etwa 3 Jahren wachsen Stecklinge zur dichten Hecke heran.
... in die Technik
Um große Flächen schneller schützen zu können, suchte man nach Alternativen.
Das natürliche Vorbild vor Augen,schufen mehrere Erfinder unabhängig voneinander „bedornte“ Drähte. J.F. Glidden, J. Haish und L. Ellwood legten 1873 die praktikabelste Lösung vor, indem sie kurze Drähte um je einen von zwei verdrillten Langdrähten wickelten. Zwei Jahre später waren schon 270 Tonnen Stacheldraht industriell hergestellt.
Die Erfindung beeinflusste die Entwicklung in Nordamerika immens, da die zuvor frei zugänglichen Prärien binnen kurzer Zeit fest aufgeteilt waren. Auch in der Kriegsführung diente Stacheldraht zur Abwehr unerwünschter Eindringlinge.Er birgt ein sehr hohes Verletzungsrisikofür jeden, der mit ihm in Kontakt kommt.
Bildunterschriften
Der Osagedorn trägt in jeder Blattachsel einen spitzen Dorn. Da ihre Orientierung ständig wechselt, weisen die Dornen in alle Richtungen.
Die Erfindung: Kurze Drähte werden um verdrillte Langdrähte gewickelt.
Der Stacheldraht nach Vorbild des Osagedorns ermöglichte es, schnell große Flächen abzugrenzen.
Text der Informationstafel im Botanischen Garten