Durch die immer häufiger wiederkehrende Extremwetterereignisse, welche mit dem Klimawandel verbunden sind, werden neben Wohngebäuden auch historische Bauwerke viel öfters der Gefahr des Hochwassers ausgesetzt. Die dadurch entstandenen Schäden am Kulturerbe hatten dieses fachübergreifende internationale Kooperationsforschungsprojekt angeregt, welches sich mit der Denkmalpflege in Bezug auf Hochwasserschutz beschäftigte.
Im CHEF (Cultural Heritage Protection against Flooding)-Projekt wurden die vielfältigen Einwirkungen infolge Hochwassers identifiziert, die Schäden am Kulturerbe klassifiziert und ein möglicher Schutz vorgeschlagen. Diese Vorgehensweise wurde an mehreren Beispielen, wie z. B. dem Schlosspark Pillnitz, den historischen Altstädten von Prag, Regensburg und Grimma oder einer mittelalterlichen Steinbrücke in Písek, vorgestellt. Ein Anliegen dieses Projektes war es, die Problematik des Hochwasserschutzes und der Denkmalpflege aus verschiedenen Gesichtspunkten, wie z.B. der Materialforschung, des Wasserbaus, der Bodenmechanik und Ingenieurgeologie, des Denkmalschutzes usw., zu beleuchten.
Ein Schwerpunkt vom Institut für Geotechnik lag u.a. darin, die Änderungen des Bodenverhaltens infolge Hochwassereinwirkung zu identifizieren. Die daraus resultierenden Einflüsse und möglichen Schäden an historischen Bauwerken wurden daraufhin aus geotechnischer Sicht klassifiziert. Weiterhin wurden mögliche geotechnische Baumaßnahmen für den Hochwasserschutz an zahlreichen Fallbeispielen präsentiert. Die Effekte des Wassers auf das Bodenverhalten während eines Hochwasserereignisses haben eine Schlüsselfunktion, da diese die Interaktion zwischen Boden und Bauwerksgründung beeinflussen. Dadurch können nicht nur Schäden am Denkmal, sondern im Grenzfall auch die Zerstörung des gesamten Gebäudes, eine Folge sein.