TP 2: Technische Aspekte und Analysen der C³-Wertschöpfungskette
Inhaltsverzeichnis
Projektdaten
Titel | Title TP 2: Technische Aspekte und Analysen im Verbundvorhaben C3-W: Analyse der C3-Wertschöpfungskette und ihrer Wettbewerbsfähigkeit | TP 2: Technical aspects and analyses as part of the joint research project C3-W: Analysis of the C3 value chain and its competitiveness Förderer | Funding Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF); Projektträger: FZ Jülich GmbH / C3 – Carbon Concrete Composite Zeitraum | Period 07.2017 - 06.2019 Leiter Teilvorhaben | Subproject manager Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Manfred Curbach Bearbeiter | Contributor Dipl.-Wirsch.-Ing. (FH) Matthias Tietze, M.A. Projektpartner | Project Partner HTWK Leipzig, Lehrstuhl für VWL, Innovationsökonomik |
Bericht aus dem Jahrbuch 2019
BAUEN MIT CARBONBETON – EIN WIRTSCHAFTLICHER MEGATREND
Was kostet Carbonbeton? Wie wird er konkurrenzfähig? Genau diesen Fragen geht das C³-Vorhaben Wirtschaftlichkeit nach. Um sie beantworten zu können, kamen Methoden u. a. aus der Marktforschung zum Einsatz. Zu Beginn wurden die zu untersuchenden Anwendungen ausgewählt, die einen schnellen Markteintritt bei einem großen Marktvolumen ermöglichen (Massenbauteile und -anwendungen). Im nächsten Untersuchungsschritt wurden insgesamt fünf ausgewählte Anwendungen mit dem jeweiligen am Markt existierenden Technologieführer verglichen. Vor allem die Aufwandsfaktoren Kosten und Zeit wurden näher betrachtet. Daraus wurden Teilwertschöpfungsketten entwickelt, die eine Carbonbetonherstellung, z. B. im Bereich der Fertigteilherstellung bis hin zur Umsetzung, detailliert darstellen und bewerten. Auch die Vorkette der Herstellung von Carbonbewehrungsmaterial wurde auf ihre Kostenstrukturen und Aufwandszeiten untersucht, analysiert und notwendige Anpassungsschritte für eine wirtschaftliche Carbonbeton-Wertschöpfungskette abgeleitet. Diese Untersuchungen dienen als Grundlage für die Analyse der Carbonbetonwertschöpfungskette und des aktuellen Standes der Technik auf der Unternehmens- und Herstellerseite und zwar im direkten Vergleich zur Wertschöpfungskette von Stahlbeton. Durch neue Rollen bereits bestehender Partner und Akteure können zudem die Veränderungen bewertet und eingeordnet sowie eine für die Zukunft marktfähige Wertschöpfungskette für Carbonbeton beschrieben werden. Parallel dazu wird die Nachfragerseite mit Hilfe einer Präferenzanalyse näher betrachtet. Diese dient dazu herauszufinden, für welche Eigenschaften eines Bauproduktes der Vertreter der Nachfrage bereit ist zu zahlen. Hierbei kommt ein Instrument aus der Produktmarktforschung zum Einsatz, das im Bauwesen und der Bauwirtschaft noch keine Anwendung gefunden hat und zwar die Conjoint-Analyse (Verbundmessung). Diese Analyse ermöglicht es, die Struktur der Präferenzen eines Nachfragers abzuschätzen. Sie setzt eine Datensammlung beispielsweise eine quantitative Umfrage voraus, um eine repräsentative und zuverlässige Datenbasis zu erhalten. Für diese Umfrage wurde ein Fragebogen erarbeitet, der auf 15 Experteninterviews basiert, die eine erste qualitative Datenbasis und Grundlage für den Fragebogen bilden. Durch die Nutzung eines Conjoint Fragebogens und Auswertungsinstrumentes ist es möglich, die Choice-based Conjoint-Analyse auf die C³-Partner zu übertragen. Neben den C³-Partnern werden Vertreter aus den Bereichen öffentlicher Verwaltung, Immobilienwirtschaft und Wohnungsverwaltungswirtschaft sowie Architekten und Ingenieure befragt, um die jeweiligen Präferenzen herauszufiltern. Daraus werden dann Rückschlüsse auf die Wertschöpfungskette selbst möglich, indem besonders relevante Schritte durch ihre „Eigenschaftserzeugung“ identifiziert und Handlungsempfehlungen für die konkurrenzfähige Wertschöpfungskette abgeleitet werden.