Entwicklung von Schnellversuchen zur Bestimmung und Charakterisierung der Festigkeits- und Verbundkennwerte textiler Bewehrungen in Textilbeton (D917)
Allgemeine Angaben:
- Diplomarbeit Nr. D917
- Bearbeiter: Egbert Müller
- Verantwortl. Hochschullehrer: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Manfred Curbach
- Betreuer: Enrico Lorenz, Harald Michler
- Tag der Verteidigung: 28/07/2014
Zusammenfassung
Mit zunehmendem Einsatz von Textilbeton (Textile Reinforced Concete – TRC) ist es erforderlich, die Eigenschaften der verwendeten Materialien in Eigen- und Fremdüberwachung zu kontrollieren. Dabei ist es erstrebenswert, erste Aussagen schon nach kurzer Zeit treffen zu können. Deshalb sollten Schnelltests für die Kennwertermittlung von Textilbeton entwickelt werden. In erster Linie sollte untersucht werden, ob es prinzipiell möglich ist, die erforderlichen Kennwerte des Spannungs-Dehnungs-Verhaltens sowie der Verbundspannungs-Schlupf-Beziehung innerhalb von wenigen Tagen nach Lieferung der Materialien zu ermitteln. Dazu wurden unterschiedliche Verfahren angewendet. Als Feinbetonersatz kamen mehrere schnell erhärtende Matrices zum Einsatz. Die Versuchsdurchführungen orientierten sich an den bewährten Dehnkörper- und Textilauszugversuchen und zeigten für die Bruchspannung und die Verbundspannungs- Schlupf-Beziehung ähnliche Ergebnisse wie die konventionellen Untersuchungen. Lediglich die Bruchdehnung konnte auf Grund der gewählten Versuchsdurchführung nicht hinreichend genau bestimmt werden. Daher sind weitere Untersuchungen mit einer Optimierung in der Prüfkörperherstellung und Versuchsdurchführung empfehlenswert. Die schnell erhärtenden Matrices wiesen teilweise ein stark abweichendes Verbundverhalten gegenüber dem bisher verwendeten Standardfeinbeton auf, weshalb auf mineralogische Matrices zurückgegriffen werden sollte, die näherungsweise nach sieben Tagen vollständig ausgehärtet sind und sich in ihren Eigenschaften mit zunehmender Zeit kaum noch verändern.