Erarbeitung von Varianten für eine neuzubauende Eisenbahnüberführung und Erstellung einer optimierten Entwurfsplanung (D902)
Allgemeine Angaben:
- Diplomarbeit Nr. D902
- Bearbeiter: Manuel Kommel
- Verantwortl. Hochschullehrer: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Manfred Curbach
- Betreuer: Nico Schmidt, Steffen Schröder, Torsten Schwalbe (beide DB Projektbau, Leipzig)
- Tag der Verteidigung: 16/05/2014
Zusammenfassung
Aufgrund einer Anhebung der Streckengeschwindigkeit im Zuge der Streckenelektrifizierung der Eisenbahnverbindung Leipzig−Geithain soll die Eisenbahnüberführung Muldentalstraße bei Liebertwolkwitz südöstlich von Leipzig abgerissen und erneuert werden. Unterführt wird die Staatsstraße zwischen Leipzig und Grimma. Entwurfsbestimmend für die neu zu planende Brücke waren die begrenzte Bauhöhe von 0,81 m und die Forderung eines durchgehenden Schotteroberbaus. Aufgrund dieser Randbedingungen kam für den Ersatzneubau nur eine Trogbrücke mit einer querorientierten Fahrbahnplatte in Betracht. Es wurden folgende drei Vorentwürfe untersucht: Stahlvollwandtrog, Stahlfachwerkbogen und Stahlverbundtrog. Den Vorzug erhielt der Stahlvollwandtrog, da er ein vernünftiges und ausgewogenes Verhältnis zwischen Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und Gestaltung darstellt. Für das Brückenbauwerk erfolgten eine detaillierte Tragwerksbeschreibung, Visualisierung sowie eine statische, dynamische und wirtschaftliche Berechnung. Außerdem wurden ausgewählte konstruktive Details (z. B. Übergänge am Brückenende) durchgebildet und dargestellt. Aufgrund seines schlichten Erscheinungsbildes fügt sich der Ersatzneubau unauffällig in die Umgebung ein. Die Farbgestaltung in einem Olivgrün unterstreicht diesen Eindruck. Der hohe Vorfertigungsgrad sowie die teilautomatisierte Schweißfertigung ermöglichen eine kurze Bauzeit, sodass die Beeinträchtigungen des Schienen- und Straßenverkehrs und die Flächeninanspruchnahme zur Zwischenlagerung von Bauteilen gering bleiben. Dadurch, dass der Überbau witterungsgeschützt im Werk hergestellt wird, entsteht eine hohe Bauqualität. Zudem ist eine kostengünstige und termingerechte Fertigung möglich. Durch die Fertigteilbauweise sind weder Montageaussteifungen noch -gerüste erforderlich. Obwohl die Trogbrücke eine äußerst geringe Bauhöhe von 95,5 cm besitzt, ist dennoch eine Anhebung der Gleisgradiente um mindestens 0,15 m notwendig. Dies ist im Rahmen der geplanten Neutrassierung zu berücksichtigen.