De- und remontables Bauen im Massivbau (D923)
Allgemeine Angaben:
- Diplomarbeit Nr. D923
- Bearbeiter: Waldemar Hartmann
- Verantwortl. Hochschullehrer: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Manfred Curbach
- Betreuer: Kerstin Speck
- Tag der Verteidigung: 29/10/2014
Zusammenfassung
Die Basis für massive re- und demontable Fertigteilbauweisen bildet die Entwicklung der Betonfertigteilherstellung. Während in Amerika traditionelle Holzbauweisen priorisiert blieben, fand im europäischen Raum nach dem zweiten Weltkrieg der massive Fertigteilbau großen Anklang, um die Probleme der großen Wohnraumzerstörungen, des allgemeinen Arbeitermangels und einer Rohstoffknappheit bewältigen zu können. Durch den Aspekt der Nachhaltigkeit angetrieben, gab es erstmals in den 1970er Jahren in den Niederlanden Bestrebungen, die Tragwerksteile ehemaliger Großtafelbauten durch gezielte Demontage und anschließende Wiederverwendung in Teilen oder als Ganzes weiter zu nutzen. Es konnte im Zuge der ökologischen Betrachtung gezeigt werden, dass eine generelle Emissionseinsparung bei der Gebäudeherstellung von bis zu 50 % möglich ist. Dies ist abhängig vom Grad der Wiederverwendung der einzelnen Bauteile und der damit verbundenen angesetzten Lebensdauer. Im Rahmen der Diplomarbeit wurden sechs verschiedene zeitgenössische demontable Bausysteme insbesondere hinsichtlich der Ausbildung ihrer Knotenpunkte analysiert. Es zeigte sich keine eindeutige Überlegenheit eines speziellen Systems. Vielmehr standen positive Eigenschaften, wie z. B. die Robustheit und Steifheit des Tragwerks, den Nachteilen gegenüber, wie einer zeitaufwändigeren Montage und Demontage. In einer finalen Betrachtung wurde unter Berücksichtigung der gewonnenen Erkenntnisse ein Vorentwurf eines demontablen Bausystems aus vier Basismodulen erstellt. Der Vorentwurf stellt eine Mischung bestehender Bausysteme dar und vereint die vorteilhaften konstruktiven Ausbildungen verschiedener Bausysteme. Die wesentlichen Eigenschaften des entworfenen Bausystems liegen in der ausschließlichen Nutzung von Schraubverbindungen und den besonders leichten und filigranen Bauteilen aufgrund der verwendeten textilverstärkten Betonelemente.