Simulation und Vorhersage von Rissbreiten im Textilbeton (D918)
Allgemeine Angaben:
- Diplomarbeit Nr. D918
- Bearbeiter: Anna Scheffler
- Verantwortl. Hochschullehrer: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Manfred Curbach
- Betreuer: Harald Michler, Enrico Lorenz
- Tag der Verteidigung: 05/12/2014
Zusammenfassung
Die Kenntnis der Rissabstände ist eine wichtige Voraussetzung für die Ermittlung von Rissbreiten, weshalb sich die Diplomarbeit umfassend mit der Bestimmung dieser beschäftigt. Es wurde überprüft, ob eine Berechnung der Rissabstände mit einer vereinfachten Form der Verbundspannungs- Schlupf-Beziehung − aufbauend auf den Arbeiten von Lorenz − die gleichen Ergebnisse liefert wie eine genaue multilineare Verbundspannungs- Schlupf-Beziehung. Dafür wurden mehrere Modelle einer bilinearen Verbundspannungs- Schlupf-Beziehung erstellt. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Berechnungsmodelle von Lorenz für die Berechnung von Rissabständen genutzt werden können. Dies wurde durch den Vergleich mit Laborversuchen verifiziert. Als weiteren Vergleich wurden zum einen ein Programm von Finzel sowie die FE-Software ATENA 2D verwendet. Es stellte sich jedoch heraus, dass mit diesen beiden Programmen nicht die gleichen Ergebnisse erzielt werden konnten wie in den Laborversuchen. Nachdem die Rissabstände nun zuverlässig ermittelt werden konnten, wurde in einem weiteren Schritt eine einfache Berechnungsformel für die Rissweiten vorgestellt. Diese basiert auf Formeln aus der Dissertation von Lorenz und ist auf den Haftbereich der Verbundspannungs-Schlupf- Beziehung beschränkt. Es hat sich aber in den Ergebnissen gezeigt, dass der Haftbereich nur in den seltensten Fällen überschritten wird und somit diese Einschränkung bei dem Großteil der Berechnungen keine Rolle gespielt hat. Es kann also festgehalten werden, dass die Vereinfachung der multilinearen zu einer bilinearen Verbundspannungs-Schlupf-Beziehung durchaus sinnvolle Ergebnisse liefert, jedoch nicht für jedes Bewehrungsmaterial das gleiche Modell der bilinearen Verbundspannungs-Schlupf-Beziehung genutzt werden kann. Des Weiteren können auf Grundlage dieser bilinearen Verbundspannungs- Schlupf-Beziehung die zu erwartenden Rissbreiten für den Fall, dass nur der Haftbereich aktiviert wird, ermittelt werden.