07.06.2017
Leichtere Möbel - umweltfreundlich verpackt!
Wer kennt es nicht, das Schleppen von schweren Paketen nach dem Besuch im Möbelhaus oder den Ärger über Unmengen von Plastik und Styropor nach dem Einkauf von Elektrogeräten. Entsprechende Innovationen für einen rücken- und umweltfreundlicheren Einkauf stehen deshalb im Fokus des von der EU geförderten Forschungsprojektes „Securing Sustainable Dendromass Production with Poplar Plantations in European Rural Areas", kurz Dendromass4Europe. In diesem arbeiten Wissenschaftler und Industriepartner aus sieben Ländern für die nächsten fünf Jahre zusammen. Prof. Norbert Weber von der Professur für Forstpolitik und Forstliche Ressourcenökonomie an der TU Dresden koordiniert das Vorhaben:
„Mit diesem Großprojekt möchten wir gemeinsam mit unseren europäischen Partnern aus Industrie und Forschung mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Holz-Biomasse aus Pappeln umweltverträglich erzeugen und daraus innovative Produkte herstellen. Ein solches Vorhaben setzt natürlich voraus, dass viele Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Disziplinen mitarbeiten. Im Team der TU Dresden haben sich Fachleute aus der Standortskunde, der Holz-und Pflanzenchemie, Holztechnik und Faserwerkstofftechnik, der Genetik und der Forstnutzung zusammengefunden.“
Auf insgesamt 2.500 Hektar benachteiligten und ungenutzten landwirtschaftlichen Flächen in Südosteuropa sollen KUP's (Kurzumtriebsplantagen) mit Pappeln entstehen. Diese Plantagen stellen dann den Rohstoff für die Errichtung von vier neuen, bio-basierten Wertschöpfungsketten auf Grundlage von Pappelholz und -rinde bereit: (1) neuartige Holzwerkstoffplatten für die Möbelproduktion von IKEA, deren neues Innenleben die Platten, bei gleichzeitig geringerem Ressourcenverbrauch und geringerem Gewicht, stabiler macht. Pappelrinde, welche derzeit vorrangig der Energiegewinnung dient, wird zu (2) bio-fungiziden (pilzhemmenden) Fasergusskomponenten verarbeitet. Diese Fasergussteile können Kunststoffe bei Verpackungen ersetzen und sind zudem problemlos wiederverwendbar. Gleichzeitig ist geplant die Rinde in (3) Holzverbundstoffen (sogenannten Wood-Plastic-Composites, WPC) und (4) Holzverbundstoffgranulaten einzuarbeiten. Die Forscher vom National Council for Research (Italien), Ökoforestino Ltd. (Ungarn), der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften (Schweden) und der Technischen Universität Dresden unterstützen dabei mit ihrem Fachwissen im Bereich der Land-, Forst- und Holzwirtschaft die involvierten Industriepartner. Als Partner, insbesondere in ökologischen Fragestellungen der Bewirtschaftung, wird das Projekt begleitet vom Kompetenzzentrum Holz GmbH (Österreich), und Daphne, Institut für angewandte Ökologie (Slowakei). Die Bewirtschafter der KUP's werden aktiv einbezogen, beispielsweise über Vorführungen und Schulungen vor Ort.
Das Vorhaben wird von der Europäischen Kommission im EU-Rahmenprogramm Horizon 2020 - BBI - JTI - 2016 gefördert.
Informationen für Journalisten:
Prof. Dr. Norbert Weber
Tel.: +49 (0) 35203 383-1828
Kontakt im EPC:
Projektmanagerin / EPC-Kontakt BU
NameFrau Claudia Hawke
Horizon Europe
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FAL Falkenbrunnen BT-A Würzburger Straße 35
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