On.Line.Dates.
Welcome to our podcast about digital topics at TU Dresden! It's all about the opportunities and challenges of digitalization in the university context: What exactly is digitalization and (how) can I integrate digital media into my teaching? What can artificial intelligence (not) do in everyday teaching? What needs to be considered when designing an online lecture? What can digital face-to-face examinations look like?
We discuss these and many other questions with TU Dresden stakeholders in our podcast "On.Line.Dates". Members from different status groups open up new perspectives on the topic of digital teaching. Have a listen!
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„Ein hohes Maß an Kreativität, Interaktivität sowie eine offene und partizipative Atmosphäre“. So beschreibt das Institut für Politikwissenschaft das Seminar der jüngst gekürten Preisträgerin des Lehrpreises der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e.V. Weiterhin lautet es auf der Website des Instituts für Politikwissenschaft: „Sie schafft es trotz Corona-bedingter Online-Lehre durch ihre verbindliche und aufgeschlossene Art den Zoom-Raum mit Leben und anregender Diskussion zu füllen“. Wie genau Frau Dr. Andrä dies geschafft hat und welche Besonderheiten die digitale Lehre mit sich bringt, erfahren Sie im folgenden Interview zwischen Frau Dr. Christine Andrä und Herr Dr. Ingo Blaich vom Team Digitale Lehre im Bereich GSW. Viel Spaß dabei!
IB: Liebe Frau Andrä, Sie haben im Wintersemester 21/22 den Lehrpreis der Gesellschaft der Freunde und Förderer der TU Dresden erhalten und wir freuen uns sehr, dass Sie dem Team Digitale Lehre für ein Interview zu Verfügung stehen. Und als erstes möchten wir natürlich wissen: Für welche Lehrveranstaltung wurde Ihnen dieser Preis zugesprochen und worin bestand die didaktische Besonderheit dieser Lehrveranstaltung?
CÄ: Vielen Dank für die Einladung zu diesem Gespräch. Ich habe mich über diesen Lehrpreis wahnsinnig gefreut. Das ist eine tolle Auszeichnung, auch für das ganze Team, das hinter der Veranstaltung steht. Dazu werde ich gleich noch etwas sagen. Die Lehrveranstaltung war hauptsächlich ein Proseminar mit dem Titel „Einführung in das Studium der internationalen Beziehungen“ für Studierende im 2. Fachsemester Bachelor. Da waren vereinzelt einige dabei, die das Proseminar aus anderen Studiengängen kommend in den höheren Fachsemestern belegt haben. Aber das gros der Studierenden war aus dem 2. Fachsemester Politikwissenschaft in den unterschiedlichen Studiengängen, die wir da haben, z.B. Bachelor Lehramt oder Bachelor internationale Beziehungen. Das war ein großes Seminar. Ich habe nochmal nachgeschaut. Da waren 100 Studierende eingeschrieben. Die waren natürlich nicht immer in jeder Zoom Sitzung dabei. Wir hatten wöchentliche Zoom Sitzungen, die jedes Mal voll waren. Das Proseminar fand im Rahmen eines sogenannten Basismoduls statt, das wir in den Politikwissenschaften haben, nämlich das Basismodul internationale Beziehungen. Da gehören noch eine Vorlesung und ein Tutorium dazu. Es gibt mehrere Proseminare, die parallel laufen, von denen ich eines gegeben habe. Die Inhalte dieses Basismoduls und vor allem auch des Proseminars sind insbesondere theoretische Grundlagen der internationalen Beziehungen. Im Proseminar machen wir sehr viel Textarbeit, um die Studierenden an wissenschaftliche Fachtexte in unserem Gebiet erstmals heranzuführen.
Die Besonderheit in der didaktischen Umsetzung war, dass in meinem Proseminar und auch in den anderen Proseminaren feste Kleingruppen von jeweils 5-7 Studierenden waren, die sich jede Woche immer wieder für einen Teil der Seminarzeit getroffen haben. Das Seminar ging damit los, dass wir uns gegenseitig begrüßt haben und dann habe ich gefragt, ob es irgendwelche Fragen, Anmerkungen oder Sorgen zum Einstieg gibt. Dann ging es direkt in die Kleingruppen, in denen die Studierenden hoffentlich über das Semester immer vertrauter werdende Gesichter getroffen haben. Die Studierenden haben vorab zu den Texten, die sie gelesen haben sollten, auch immer Leitfragen bekommen. Diese wurden zuerst in den Kleingruppen besprochen und anschließend im Plenum zusammengetragen und diskutiert. Ich bin während der Kleingruppenarbeit natürlich durch die Break-out-Sessions gegangen und habe geschaut, wie es läuft und woran es hakt. Das sollte einerseits der inhaltlichen Auseinandersetzung dienen und das hat ganz gut funktioniert. Ich nehme an, dass viele von uns Lehrenden in den Zeiten der Pandemie teils sprachlose, nicht besonders diskussionsfreudige Veranstaltungen erlebt haben. Es berichten mir viele Studierende, dass sie gehemmter sind, vor den Bildschirmen zu sitzen und man weiß nicht, wer die anderen hinter diesen Kacheln sind - selbst wenn sie ein Bild an haben, was viele ja auch oft nicht tun. Und in der Kleingruppenarbeit war klar, dass sich alle regelmäßig einbringen müssen. Es wurde als der Diskussion zuträglichere Raum empfunden. Und dementsprechend liefen die Diskussionen hinterher viel besser. Andererseits glaube ich, dass es für die Studierenden in den frühen Fachsemestern für den sozialen Aspekt sehr wichtig war, sich gegenseitig kennenzulernen. Was in den Zoom-Zeiten leider sehr häufig zu kurz kommt. Viele Studierende sind gar nicht nach Dresden gezogen. Das ist ja eine Studierendengeneration, die erst nach Beginn der Pandemie mit dem Studium begonnen hat. Ich glaube das hat vielen gut gefallen. Und ich fand es auch schön, in den Kleingruppen nach und nach die Dynamik mitzuerleben. Wir hatten außerdem in jeder Sitzung einen kurzen Begrüßungsmoment, mit einer Break-Out-Funktion bei Zoom, in dem ich willkürlich zwei Studierende zusammen für zwei bis drei Minuten in eine Break-Out-Session geschickt habe. Hier haben sich zwei Studierende immer hallo gesagt, wie man es letztlich auch machen würde, wenn man in den Seminarraum geht.
Flankiert war dieses Seminar im Modul durch die Vorlesungs- und Tutoriumsinhalte. Und deshalb ist der Lehrpreis auch eine Auszeichnung für das ganz große Team dieses Basismoduls. Da waren wir insgesamt mit den Tutor:innen zu zehnt, die das gestemmt haben. Das ist also auch ein Koordinierungsaufwand, der auch über Zoom vorgenommen worden ist. Die Absprachen sind im Sommersemester ja auch virtuell gewesen.
IB: Das heißt, Ihr Seminar war thematisch mit der Vorlesung und mit Tutorien verzahnt, sodass darüber eine gemeinsame thematische Klammer hergestellt war?
CÄ: Genau. Sodass ich in dem Seminar, und in den Tutorien fand das sicherlich ebenfalls statt, auch Fragen zu den Vorlesungsinhalten mit aufgegriffen habe, wenn sie kamen. Es war gedacht, dass die Vorlesung einen inhaltlichen Grundstein legt. Dann haben die Studierenden in Vorbereitung auf das Seminar Texte gelesen, die wir dann besprochen haben. Und in den Tutorien wurden einerseits Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens geübt und andererseits auch empirische Fallbeispiele durchgespielt. Das war die Verzahnung.
IB: Welche Unterschiede sehen Sie zwischen der digitalen Lehre und Präsenzlehre nach mehreren Semestern überwiegend digitaler Lehre in der Vorbereitung und Konzeption von Lehrveranstaltungen? Ist das inzwischen noch deutlich sichtbar? Gibt es inzwischen Gewöhnungseffekte oder bleiben selbst nach zwei Jahren noch deutliche Unterschiede?
CÄ: Ich glaube beides. Ich denke, dass viele meiner Grundsätze in der Lehre, die mir ganz grundsätzlich wichtig sind, in der digitalen Lehre genauso gelten wie in der Präsenzlehre. Die Unterschiede betreffend: Ich erinnere mich an mein erstes digitales Semester, das war zugleich mein allererstes Semester an der TU Dresden. Ich saß mit vielen Studierenden in einem Boot. Ich habe erst während der Pandemie angefangen in Dresden zu arbeiten. Vor meinem allerersten Semester war ich in Experimentier-Laune und habe mir alles Mögliche ins Blaue hinein ausgedacht, weil ich garkeine Erfahrungswerte hatte. Das ging ja den meisten von uns so. Inzwischen ist es etwas routinierter, wie Sie es genannt haben.
Und es gibt ein paar Punkte, bei denen ich inzwischen weiß, dass ich sie insbesondere bedenken muss. Das ist erstens, was schon in der Beschreibung dieses Seminars angeklungen ist, dass ich mehr Zeit für Soziales und Interaktion einplanen muss und hierzu explizite Methoden und Tools. Diese muss ich mir als Element, das zu einer Lehrveranstaltung oder einem Seminar dazugehört, explizit vornehmen. Das passiert nicht einfach nebenbei, so wie man das in der Präsenzlehre, speziell in Seminaren, in Vorlesungen vielleicht weniger, hat. Zweitens glaube ich, ist Online-Lehre anders anstrengend. Das berichten mir Studierende sehr oft. Natürlich wegen der enormen Bildschirmzeit, vor allen Dingen aber, weil sie von den Studierenden sehr viel Selbstorganisation und Selbstmotivation verlangt. Das unterschätzen wir manchmal, weil es im Prinzip für uns unsichtbar ist. Bis wir danach fragen oder es uns jemand berichtet. Ich glaube, dieser Zusatzanstrengung muss ich irgendwie in der Planung und in den Konzeptionen Rechnung tragen. Insbesondere darin, welche Inhalte ich wie strukturiere und mit welchen Methoden ich da ran gehe. Und drittens, da weiß ich aber nicht, ob das nur meine Erfahrung ist oder ob die breiter geteilt wird: Ich habe beobachtet, dass in der Online-Lehre inhaltliche Tiefe einfacher zu erreichen oder umzusetzen ist als inhaltliche Breite. Das beißt sich natürlich manchmal mit Seminarzielen. Wenn ich eine Einführungsveranstaltung habe, will ich gerade in die Breite gehen. Das ist manchmal nicht so einfach. Ich denke, dass das einfach Vor- und Nachteile sind, mit denen wir gerade in der Pandemiesituation leben mussten und das Beste daraus machen müssen. Stattdessen Tiefe zu erreichen ist ja auch nicht schlecht. Es ist deshalb aber auch gut, wenn wir in Zukunft wieder etwas mehr mischen können zwischen Online- und Präsenzformaten.
IB: Woran kann es liegen, dass die Tiefe leichter erreicht werden kann und die Breite schwieriger? In der herkömmlichen Präsenzlehre ist das ja eher andersherum: Dass man es leichter schafft, mal hier und da einen Blick reinzuwerfen und die vertiefte Auseinandersetzung schwieriger ist.
CÄ: Das weiß ich auch nicht. Ich glaube, dass es unter anderem an der anderen sozialen Dynamik liegen könnte. Man ist, egal was wir uns an Methoden ausdenken, etwas weniger spontan und unweigerlich gezielter im Austausch. Die tiefe, in einen Punkt fokussierte Auseinandersetzung kann ich mit virtuellen Methoden einfach besser einfordern und besser fördern. Und ich glaube, es könnte auch wieder an dem Punkt der Selbstorganisation liegen: Studierende können gerade am Anfang ihres Studiums die Breite des Fachs und der Inhalte weniger gut überblicken. Und umso mehr die Lehre auf Selbstorganisation setzen muss, desto schwieriger wird es deshalb, diese inhaltliche Breite zu erreichen. Aber es würde mich tatsächlich interessieren, ob es dazu Studien gibt. Damit wird sich sicherlich schon jemand wissenschaftlich auseinandergesetzt haben. Erstens ob das allgemein zu beobachten ist und woran das liegt.
IB: Genau das wird sicherlich in Zukunft Gegenstand der Aufarbeitung und Weiterentwicklung der Lehre vor dem Hintergrund der Pandemieerfahrung sein, um davon für die weitere Hochschullehre profitieren zu können. Zum Abschluss noch eine Frage. Generell in den Blick genommen: Was macht Ihnen Spaß in der Online-Lehre und wo würden Sie für sich selbst zukünftige Herausforderungen, gerade auch in der weiteren Verwendung von digitalen Lehrelementen, sehen?
CÄ: Ich lehre sehr gerne, weil ich meine Studierenden ein kleines Stück auf Ihrem Weg begleiten kann und weil ich immer wieder ganz begeistert bin, wenn Momente des gemeinsamen Lernens gelingen, z.B. in Projektarbeit, wenn die Kreativität der Studierenden so richtig herauskommt. Da hatte ich in der Online-Lehre in den vergangenen Semestern viele tolle Momente. Nicht in dem Seminar, über das wir gerade gesprochen haben, sondern in fortgeschritteneren Seminaren. Studierende haben selber Podcasts aufgenommen, zu unseren Seminarthemen Instagram-Kanäle bestückt, Padlets und Blogs gestaltet und sich enorm selbst eingebracht. Und dabei haben sie die Inhalte ganz toll mit verschiedenen Formen verzahnt, die sie sich selbst ausgedacht haben. So etwas anzuleiten und zu begleiten macht mir unheimlich viel Spaß.
Zu den Herausforderungen: Ich würde sehr gerne das Gute aus der Online-Lehre mitnehmen, wenn wir wieder vermehrt in die Präsenz gehen oder wir in Zukunft Präsenz- und Online-Lehre mehr und flexibler mischen können. Wir hatten vor der Pandemie wahrscheinlich alle, auch aus unseren eigenen Studienerfahrungen, sehr festgefahrene Vorstellungen davon, was ein Seminar und was eine Seminarsitzung ist. Das hat sich zwangsweise etwas flexibilisiert. Und es haben sich Spielräume eröffnet. Durchaus nicht unbedingt erbetene Spielräume, nach denen wir gefragt hätten, aber es war sehr viel Raum, auszuprobieren und zu experimentieren. Das würde ich gerne weiterhin tun und auch die Freude daran behalten. Was ich generell als Herausforderung in der Online-Lehre, noch mehr als in der Präsenzlehre empfunden habe, war, Studierende nicht zu verlieren. Das ist leider trotz aller Bemühungen immer wieder passiert und passiert auch weiter immer wieder. Und da muss man möglichst am Ball bleiben. Wenn ich mitbekomme, jemand kommt gar nicht mehr oder scheint sich abgemeldet zu haben, dann auch mal nachzufragen. Das klappt natürlich gerade in ganz großen Lehrveranstaltungen nicht immer, weil ich nicht immer alle gleichermaßen im Blick haben kann. Ich hoffe, das wird jetzt in der Präsenz oder in der teilweisen Präsenz etwas einfacher. Weil es schon etwas anderes und allen möglichen Dingen zuträglich ist, wenn man sich auch mal in 3D sieht - so toll es jetzt ist, dass wir Zoom oder BigBlueButton oder diese ganzen anderen Tools haben – es ist dennoch etwas anderes. Deshalb bin ich angesichts dieser Herausforderung ganz guter Hoffnung, dass wir jetzt alle gemeinsam hoffentlich in ein etwas einfacheres Sommersemester gehen.
IB: Das ist richtig, die Hoffnung haben wir, glaube ich, alle. Ich bin gespannt, wie es dann wird.
CÄ: Wir hätten es auch alle sehr verdient. Die Lehrenden, aber vor allem die Studierenden. Denen hat es viel abverlangt.
IB: Wir wünschen Ihnen für das Sommersemester und alle weiteren Semester alles Gute sowie weitere schöne Lehrerfolge. Noch einmal Herzlichen Glückwunsch vom Team digitale Lehre für Ihren Lehrpreis und herzlichen Dank für dieses Interview.
[Intro: Benjamin Lehmann // Transkript von Paul Ruland]
Herzlich willkommen! Mein Name ist Benjamin Lehmann und ich begrüße euch zur zweiten Folge von unserem Podcast „Digital Journal GSW“ zu allem Digitalen an, in und um die Lehre an der TU Dresden. Was ist Digitalisierung? Ist das nur das Verschieben von Präsenzvorlesungen in Zoom oder kann man digitale Lehre nicht weiterdenken, wie das Arbeiten mit künstlicher Intelligenz zum Beispiel? Ich habe mich für euch mit Prof. Dr. Thomas Köhler unterhalten, der tatsächlich an so einem Projekt arbeitet. Prof. Dr. Thomas Köhler hat einen beeindruckenden Lebenslauf, wie ich finde. Und darum möchte ich den noch mal ganz kurz hier vorstellen. Zunächst hat er Psychologie und Soziologie an der Friedrich Schiller Universität Jena und am Liberal Arts College Swarthmore in den USA studiert und sich bereits in der Diplomarbeit Anfang der 90er Jahre über sozialpsychologische Prozesse in der computervermittelten Kommunikation
auseinandergesetzt. Seit 2005 ist er Professor für Bildungstechnologie am Institut der
Berufspädagogik der Fakultät für Erziehungswissenschaften an der TU Dresden, außerdem geschäftsführender Direktor des Instituts für Berufspädagogik und Direktor des Medienzentrums der TU Dresden, auch Sprecher des Arbeitskreises E-Learning der
Landeshochschulkonferenz in Sachsen seit 2007. Und zu guter Letzt leitet er zahlreiche
Forschungsprojekte. Hören Sie nun das gemeinsame Interview:
BL: So, dann erst mal Guten Tag Herr Prof. Dr. Köhler. Sehr schön, dass Sie Zeit
gefunden haben, mit uns über Ihr Projekt an der TU Dresden zu sprechen. Ja, Herr
Prof. Dr. Köhler, Sie haben hier bei uns an der TU das Projekt Tech4comp KI. Okay,
können Sie uns kurz in einigen Sätzen beschreiben, was genau dort gemacht wird? Was ist der Zweck dieses Projekts?
TK: Ja, Ziel? Sehr gerne, Herr Lehmann, Ziel des Projektes ist, in Weiterführung der seit
ungefähr drei Jahren bereits erfolgten Entwicklung im Rahmen des Projektes Tech4comp KI die Technologien, digitale Technologien einzusetzen, um Lehrkräfte zu unterstützen, Studierende zu begleiten. Und das Besondere dabei ist, dass wir jetzt nicht klassische Kommunikationskanäle digitaler Form wählen, sondern dass wir KI-Technologien zum Einsatz bringen, die mit den Lehrpersonen, aber auch mit den Studierenden textbasiert kommunizieren oder Interaktionen herstellen und diese textlichen Interaktionen dann auch dazu genutzt werden, um fachspezifische Beratung für Studierende oder auch fachspezifisches Feedback für Studierende individualisiert bereitzustellen. Das heißt, die Lehrkraft wird in ihrer Tätigkeit ergänzt durch ein KI-System, welches textsprachlich mit Lernenden direkt kommunizieren kann.
BL: Okay, ich habe mir das natürlich schon mal ein bisschen angeguckt im Vorfeld. Können Sie da ein konkretes Beispiel nennen? Zum Beispiel haben Sie diesen Lit-Bot.
TK: Ja, also wir setzen einen sogenannten Chatbot ein. Und dieser Chatbot bietet die
Möglichkeit, dass Studierende sich an diesen Chatbot wenden, mit Fragen oder mit
textlichen Äußerungen. Und dann diese Texte durch den Chatbot prüfen lassen. Das heißt, ein freier Text wird durch einen Chatbot ausgewertet und beispielsweise mit dem Wissen der jeweiligen Fachdomäne abgeglichen, welches dem Chatbot aus einer
vorangehenden Lernphase vertraut ist.
BL: Okay. Welche Modelle oder Konzepte haben Sie denn zur Entwicklung von diesen
Chatbots eingearbeitet? Was steht da im Hintergrund? Wie dieser Aufbau von diesen
Chatbots funktioniert?
TK: Den technischen Aufwand würde ich lieber meine Kollegen aus Halle, Aachen und auch andernorts vom DFKI, Deutschen Institut für Künstliche Intelligenz, beantworten lassen. Aber um prinzipiell als Bildungstechnologie und Technologie steht für mich im Hintergrund ein verändertes Rollenverständnis. Wir haben also eine Theorie des digitalen Lernens dann entwickelt und dort gehen wir der Frage nach, inwieweit es sinnvoll ist und auch zu veränderten Einsichten in der sich erforderlicher Interaktions-, Kommunikationsprozesse, aber auch Kompetenzen seitens der Lehrenden führt. Wenn wir uns darauf verständigen, dass Lernende wie auch Lehrende ebenfalls nur in einer datenbasierten Form einander gegenübertreten, das heißt ich nicht klassisch persönlich der Lehrkraft begegne als Studierender, sondern ich meine Daten mit den Daten der Lehrkraft abgleichen lasse und an so ner Stelle, Tritt dann sozusagen natürlicherweise auch ein KI System mit in einen Interaktionsprozess ein und bemerken auf einer solch konzeptionellen Grundlage auch ganz abstrakt, dass das durchaus sinnhaft sein kann und versuchen das dann aber auch in der konkreten Handlung die konkreten Lehr- und Lernaktivitäten in ganz regulären Unterrichtsfächern oder Studienfächern zu integrieren.
BL: Sie sind ja mitten drin in der Forschung. Haben Sie da schon Feedback bekommen? Es ist ja letztlich der Faktor Mensch, sicherlich für viele Teilnehmer:innen eine große philosophische Frage. Haben Sie da positives oder auch weniger positives Feedback schon bekommen von den Proband:innen?
TK: Super Frage! Ich hatte eben gesagt, wir beziehen reguläre Lehrveranstaltungen ein. Das heißt, wir haben jetzt nicht das eine experimentelle Seminar, was irgendwo im Lab
stattfindet, sondern wir sind tatsächlich im Feld unterwegs. Und wir haben unsere
Studierenden beispielsweise im letzten Jahr in einem kleinen Essay darüber reflektieren
lassen, ob sie sich vorstellen können, mit solchen KI-Werkzeugen zu arbeiten. Man muss dazu wissen die Studierenden, die wir im Dresdner Test mitbetreuen, sind angehende Lehramtsstudierende, insbesondere im beruflichen Lehramt, aber eben an berufsbildenden Schulen unterrichten. Und was für uns überraschend ernüchternd und auf jeden Fall hochgradig relevant war, war zu sehen, dass die Vorstellung, die Studierende heutzutage bisher haben, über die Möglichkeit, mit KI-Systemen zu kooperieren, im Rahmen von Wissenskooperationen, Lehrprozessen oder eben auch eigenen Lernprozessen, dass diese Vorstellungen nur sehr dürftig ausgeprägt sind. Viele Studierende können damit gar nichts anfangen. Sie haben einfach keine Vorstellung, worum es da geht. Es gibt also ein Wissensdefizit und ich würde mal sagen, das steht noch im Vordergrund, bevor es zu tatsächlichen Berührungsängsten oder vielleicht eine Ablehnung oder auch eine Euphorie kommt. Es gibt einige Studierende, ich habe das kürzlich beobachten können, die dann, wenn sie eine praktische Handlungssituation kommen, wo sie zum Beispiel dann konkret erleben können, wie sie mit einer solchen Technologie kooperieren oder interagieren, dann plötzlich überrascht sind, extrem neugierig sind und auch durchaus sehr angetan davon sind, welche Art von Leistung oder welche Art von, ja, ich würde schon sagen auch bildungsbezogener oder pädagogischer Tätigkeit möglich wird.
Und dann fangen die Fragen an.
BL: Okay, also auf Seiten der Lernenden sozusagen, ist viel Positives, aber eben auch, wie Sie sagten, da fehlt noch, quasi auch ein Wissen, um überhaupt das zu beurteilen. Wie sieht es denn mit den Lehrenden aus, die natürlich in den Lehrveranstaltungen das auch mit nutzen? Wie haben Sie das Feedback gegeben?
TK: Naja, spannende Frage. Also zum einen arbeiten wir insbesondere in den Testbeds, die sich tatsächlich freiwillig breit erklärt haben, nicht bloß hier in Dresden, sondern auch darüber hinaus. Und dort sind die Lehrkräfte, egal ob nun wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in oder Professor:in a) überschaubar, in der Zahl, b) aber eben auch tatsächlich interessiert. Das heißt, die Gruppe ist mit Sicherheit nicht repräsentativ für die Breite. Weil, wenn ich mich mit Kolleginnen und Kollegen unterhalte, die mit dieser Technologie bisher nichts zu tun haben, oder die fragen: „Was machst du denn da?“ Dann versuch ich, das Projekt und auch die Entwicklung nahezubringen. Dann ist dort, ich würde nicht sagen, die Skepsis groß, aber auch da ist sozusagen vielleicht noch viel Erklärungsbedarf erforderlich. Es gibt - wir haben es auf Tagungen Lehrkräften vorgestellt, haben Ideen intensiv diskutiert - da gab es durchaus auch ethische Bedenken über einen solchen technologiebasierten Ansatz. Andererseits begegnet das vielen Lehrkräften auch in anderer Form im Alltag, dass sie textsprachlich oder sogar natürlich sprachlich mit technischen Systemen, computerbasierten technischen Systemen, zum Ziel der Wissens-Kooperation auch interagieren und insofern ist das immer stärker auch im Alltag präsent. Und dann ist es für einige überraschend und auch positiv überraschend, dass das dann tatsächlich auch schon in den Lerninfrastrukturen oder Lehrökologie einer in unserem Fall ja Technischen Universität konkret angekommen ist.
Insofern gibt es eine Offenheit dafür und wir erleben häufiger jetzt auch Fragen von oder Nachfragen, Anfragen aus dem Kollegenkreis dahingehend, ob man denn selbst das auch aufgreifen könnte für das eigene Fachgebiet. Also diese Fragen haben zugenommen. Das war vor drei Jahren nicht der Fall. Inzwischen haben wir regelmäßig Gespräche. Ich würde mal sagen, wir sind immer noch in der frühen Phase, aber das Feld öffnet sich und es bedarf dann aber eben auch entsprechend geeigneter Wissens- oder Trainingsangebote, Unterstützungsangebote für die Lehrkräfte. Bei uns läuft das zum Teil über das Team Digitale Lehre hier an der TU Dresden im Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften. Da sind wir auch ganz dankbar dafür, dass wir einen engen Konnex haben und da auch eben zumindest diese Art von Zugang, dass Wissen darüber verbreitet werden kann, auch außerhalb des engeren Projektteams.
BL: Wer? Sie haben ja jetzt immer schon gesagt, jetzt vor allem aus der Berufsbildung, wer ist denn da, da wir viele Lehrende an der TU Dresden haben, wer ist da so für Sie, für die Forschung erst mal von Interesse. Wenn jetzt Leute sich melden, würden wir sagen würde, das wäre was für mich von Forschungsinteresse?
TK: Also begrifflich würde ich gleich mal korrigieren: Das ist keine Berufsbildung, die wir
betreiben, sondern wir bilden die Berufspädagogen und -pädagoginnen aus. Berufsbildung wäre dann, wenn es um die duale Ausbildung geht oder vielleicht auch die betriebliche Weiterbildung. Natürlich sind die Lehrkräfte, die wir im Augenblick ausbilden, diejenigen dann in der beruflichen Bildung tätig werden, zumindest auf Seiten der Berufsschulen oder vielleicht auch andernorts, je nachdem, wo sie ihre Arbeit Tätigkeit dann aufnehmen oder fortführen. Das Ziel ist schon, auch diese Technologien für Lernprozesse im Hochschulbetrieb, aber auch im schulischen, im Berufsbildungsbereich und im Bereich der betrieblichen Fortbildung zu erschließen. Und wir Projektpartner oder bzw. Akteure, mit denen wir zusammenarbeiten, sind einmal Bildungswissenschaftler:innen, die sich gut vorstellen können oder die Interesse daran haben, mit damit mit Daten zu arbeiten.
Man muss sehen, dass mit dieser Art von Technologie natürlich der Lernprozess auch durch neuartige Datenspuren sozusagen angereichert wird, die man nutzen kann, um den Prozess zu begleiten, anders zu begleiten. Daran haben viele Interesse. Das ist auch ein Know how, was oder eine Möglichkeit, die nicht bloß Bildungswissenschaftler und Bildungswissenschaften interessiert, sondern eben auch die Ingenieurwissenschaften oder viele andere Domänen, die an der Hochschule… Aber ja, vielleicht beantwortet das erst mal Ihre Frage.
BL: Ja, auf jeden Fall. Vielen Dank! Sie haben ja schon beschrieben, was Sie grundsätzlich technisch machen, was Sie in den Kursen teilweise machen und wie das schon ankommt. Was ist denn das, was das Projekt, so allgemein gesprochen jetzt schon gerade kann in der aktuellen Forschungsphase? Und was wäre das, was Sie sich wünschen, oder was Sie glauben, was das Projekt in Zukunft leisten wird, am Ende Ihrer Forschung, mitten in Ihrer Forschung oder vielleicht auch darüber hinaus? Was ist Ihr Ziel für diese Mentoring-KI? Was soll die im Idealfall leisten?
TK: Also was das Projekt jetzt schon kann, ist, dass wir zu ausgewählten Fachdomänen in der Lage sind, textsprachlich mit Lernenden zu interagieren, individuell spezifisch
Rückmeldung zu geben in ausgewählten Aufgaben, Konfigurationen. Ich hoffe, dass wir
während dieser jetzigen Projektphase, Laufzeit dahingehend uns weiterentwickeln, dass wir die noch weitere Domäne erschließen können. Also neben den bisherigen Fachgebieten, die in Leipzig, Halle, Dresden und andernorts betreut werden, weitere Fachgebiete hinzukommen. Und das wird eine große Breite kommen. Das ist ein Aspekt. Ich bin mir auch sicher, dass wir hinsichtlich der Aufgabentypen oder der Interaktionsformate, die wir bereitstellen, sei es eigene Texte bearbeiten oder eigene Texte bereitstellen und dann dem Chatbot übergeben zur zur Kontrolle der KI übergeben, zur Kontrolle, zum Feedback oder vielleicht auch anderen Aufgaben, dass wir da weiterkommen und auch vielleicht sogar neuartige Formate detektieren.
Wir haben hier in Dresden in unserem Testbett beispielsweise eine
lehrveranstaltungsbegleitende Lernstandsfeststellung implementiert. Das heißt, wir haben eine Klausur, die bisher am Ende des Semesters stattfand, auf mehrere Termine aufgeteilt und Studierende können Lehrveranstaltungen begleitend, davon teilweise unter Interaktion mit dem KI-System, praktisch in Teilen ihre Lernstoff Feststellung abliefern. Das führt zu einer veränderten Aktivierung. Das führt zu einer veränderten Begleitung auch der Studierenden während des Studienprozesses über das Semester hinweg. Ich kann mir vorstellen, dass solche, jetzt noch prototypischen Szenarien Schule machen und dass es uns auch noch gelingt, das noch etwas feingranularer zu gestalten. Vielleicht eher, dass dann nicht bloß sozusagen, Lernstandsmessung im engeren Sinne umgesetzt werden soll und dass wir vielleicht auch Entäußerung von Studierenden textlicher Natur per se mit einbeziehen können. Also da ist noch viel Luft nach oben. Und das ist natürlich immer auch mit erheblichem Aufwand verbunden, ein neues Szenario erst mal zu bestimmen, diesen Usecase zu zu identifizieren, zu definieren, technisch umzusetzen und dann auch noch in der Lehrveranstaltung einzuführen. Das ist so eine Baustelle. Eine andere Baustelle wäre oder eine andere Entwicklung. Das ist nicht das einzige Projekt, in dem wir mit Chatbot Technologien arbeiten. Wir haben auch ein anderes Vorhaben, wo wir im internationalen Vergleich tätig sind. Und ich denke, da entsteht eine auch eine Kompetenzlandschaft oder eine Forschungslandschaft gerade. Da startet gerade auch eine neue Forschergruppe in diesem Bereich situierter, situierten, KI-basierten Mentorings und ich denke, dass es uns auch gelingt, in diesem Forschungsprojekt auch international vergleichend dann ja, Gestaltungsansätze zu identifizieren, aber eben auch empirisch begründet Aussagen machen zu können über die Wirksamkeit der jeweils entwickelten Szenarien oder Gestaltungsansätze.
BL: Es klingt für mich jetzt erst mal der Vorteil, der mir augenscheinlich wird, dass dadurch, dass die KI bestimmte Dinge wie Feedback und so was geben kann, Mentoring Sachen übernimmt, dass es für Lehrende und Lernende vor allem den Faktor Zeit verbessert. Ich habe mir als Lernender eine bessere Betreuung und als Lehrender einfach mehr Zeit mich intensiver um meine Lernenden zu kümmern. Sehe ich das richtig oder wie würden Sie das vielleicht kommentieren?
TK: Ja, wir haben bei einem der Ansätze, also es geht natürlich darum per se, das
Mentoring zu verbessern. Das hat viel damit zu tun, dass die Lehrkräfte in dem
akademischen Massenbetrieb, aber auch einer Schulklasse mit 30 Schüler:innen ja gar nicht in der Lage sein können, allen individuell permanent Feedback zu geben, also nicht die Personen zu beobachten, das zu differenzieren, nicht die Zeit haben, wie sie korrekt sagten, Rückmeldung zu geben und und und. Hier ist das System auf jeden Fall. Oder ist eine solche technologische Lösung… viel besser geeignet, individuell zu unterstützen, Feedback zu geben. Wir haben aber auch Wir sind dabei, Szenarien zu entwickeln, wo wir mit dem mit einer human on the loop neuartige Beratungssituationen herstellen, indem wir beispielsweise das KI System in erster Instanz nutzen. Und wenn dann das System nicht in der Lage ist zu reagieren, dann schaltet das KI System automatisch die Lehrkraft ein. Das ist eine ganz neue Herangehensweise. Ein Lehrbuch mag das nicht können, aber diese Art von Software Technologie, die ist in der Lage dazu, kann dann also tatsächlich auch die Lernenden bedarfsgerecht mit der Lehrperson in Kontakt bringen und unterstützt damit beide, sowohl die Lernenden als auch die Lehrperson.
BL: Das ist sehr interessant. Was mich jetzt aber auch noch mehr interessiert: Sie sind jetzt ja quasi schon in einer neuen Forschungsphase. Welche Technologien neben denen, die Sie schon genannt haben, werden denn jetzt noch zusätzlich mit umgesetzt? Oder welche KI Technologien nutzen Sie denn da konkret, die jetzt vielleicht anders sind als in der vorhergehenden Forschung? Also das, was Sie jetzt hier den anderen Kolleg:innen nennen können, was technisch jetzt nicht zu komplex wird.
TK: Also für mich ist es wichtig, dass wir nicht mehr in der Situation sind, dass wir die
Domänen von Hand nachsortieren müssen und dass die KI uns dabei unterstützt, dass wir tatsächlich automatisiert damit umgehen können. Ein weiterer Aspekt sind sogenannte virtuelle Agenten. Da denken wir insbesondere darüber nach, dass wir diese auch in verschiedenartige Umgebungen hineinbringen und dass wir denen auch so einen anthropomorphen Anthropomorphmerkmale geben. Bis jetzt sind wir sozusagen da in der Eindimensionalität. Also wir sind bei Text, das ist nicht ohne Weiteres als Person erkennbar. Wir denken aber auch an Displaytechnologien, Holographie oder ähnliches, um dann mit anderen Visualisierungen vielleicht auch noch mal ansprechende Situationen oder aktivierendere, wirkungsvollere Kooperationsituationen herzustellen. Und natürlich muss man sehen, dass die Lernumgebungen, in denen wir uns zurzeit bewegen, die sind ja als, größere Infrastruktur und der Kontext dafür. Wir merken aber auch, dass die Studierenden immer stärker mit mobilen Geräten arbeiten und entsprechend auch vielfach gar nicht mit dem Laptop, Tablet gelernt wird, sondern dass Smartphones oder kleine Geräte verwendet werden und wird dort auch dann der Frage nachgehen: Wie müssen Dinge oder wie müssen wir, muss sozusagen die Präsentation konfiguriert sein, damit sie passend wahrnehmbar ist und über welche Ausgabeformate oder Kanäle kommt das? Und dann spielen auch Apps eine Rolle, die es zurzeit so noch nicht gibt.
BL: Werden auch dann Apps integriert. Die müssen nur noch programmiert werden. Dann wahrscheinlich okay. Eine, vielleicht eine letzte Frage, die mir noch aufgefallen ist: Wenn ich jetzt Dozent:in oder irgendwie lehrtätig an der TU bin und habe das jetzt gehört und denke, das ist ja total super, aber ich habe schon Angst vorm Beamer oder manchmal Sachen bei OPAL anders zu programmieren. Wie groß muss die technische Hemmschwelle sein oder was muss ich denn überhaupt können und technisch mitbringen, um bei Ihnen jetzt zu sagen, ich probiere mich jetzt hier mal aus mit dieser KI, Ich möchte das mal machen.
TK: Also, wir versuchen die Hemmschwelle möglichst niedrig zu legen, dahin gehend
gelingt uns das auch ganz gut, dass wir alle Studierenden mit einbeziehen und jetzt nicht das Spezialseminar ausschließlich dafür nutzen würden, also kein Vertiefungsseminar, sondern eine ganz reguläre Lehrveranstaltung. Wir sind in der glücklichen Situation, dass wir ab dem nächsten Wintersemester 2023/24 im neuen Modul Medienbildung für alle Lehramtsstudierenden, das steht bei der allgemeinbildenden und der berufsbildenden Lehrämter dieses Modul verpflichtend anbieten und dass wir für alle Studierenden diese Technologien bereitstellen im Rahmen der regulären Lehrveranstaltung und da auch niederschwellig in, beispielsweise den Vorlesungen die Nutzung dieser Werkzeuge nicht bloß anbieten, sondern sie auch gemeinsam trainieren, sodass die Studierenden einen Eindruck davon bekommen und erste Kompetenzen, aber auch vielleicht Fertigkeiten entwickeln können. Ja, damit selbst zu arbeiten und das dann später vielleicht auch in Kooperation mit ihren Schülerinnen und Schülern in der Allgemeinbildenendenschule oder in der Berufsschule einzusetzen. Also insofern geht es uns darum, dass wir die Schwelle möglichst niedrig halten und auch helfen, gegebenenfalls bestehende Ängste oder Vorbehalte ja nicht komplett zu nivellieren, aber damit eben trotzdem produktiv umzugehen und sich nicht davon verleiten zu lassen und die Nutzung dieser Werkzeuge komplett zu vermeiden.
BL: Okay, man ist sozusagen nicht allein gelassen, man ist gut behütet und wird an die
Hand genommen. Wenn man sagt, Ich interessiere mich dafür. Das klingt auf jeden Fall gut, auch an der TU, nicht nur für die berufsbildenden Schulen.
TK: Ja, wir nehmen auch die alle die an der Hand, die sagen wir interessieren uns nicht
dafür, weil natürlich die Erwartung ist, dass eine entsprechende Professionalisierung von angehenden Lehrkräften auch stattfindet und sie eben mit den bildungstechnologischen Infrastrukturen zeitgemäßer Formen auch umgehen können. In jedem Fall handlungssicher sind.
BL: Okay. Ein vielversprechendes Projekt. Ich bin sehr gespannt, wie sich das in der
Zukunft entwickeln wird, da sich ja durch die Technik glaube ich generell die
Lehrendenberufe sowieso verändert, die pädagogischen. Ich danke Ihnen vielmals, Herr Köhler, dass Sie sich die Zeit genommen haben, um mit uns über Ihr Projekt zu reden. Und ja, ich wünsche Ihnen ansonsten noch einen schönen Tag.
TK: Vielen Dank, Herr Lehmann, für das Interview.
Das war unser Interview mit Prof. Dr. Köhler. Wenn Sie Interesse an seinen Projekten
haben und sich fragen, ob auch Ihr Kurs an dem Forschungsprojekt teilnehmen kann,
finden Sie weitere Informationen im Internet auf der Homepage der TU Dresden unter:
https://tu-dresden.de/gsw/ew/ibbd/bt/die-professur
Die Seite der Professur für Bildungstechnologie und weitere Internetlinks finden Sie auf
unserer Homepage unter:
https://tu-dresden.de/gsw/der-bereich/services/digitale-lehre
Und seien Sie auch beim nächsten Podcast dabei. Die Einladung erfolgt wie zuletzt auch über den Newsletter des Bereichs. Mein Name ist Benjamin Lehmann und ich hoffe, wir hören Sie beim nächsten Mal wieder.
[Transkript: Benjamin Lehmann, mit freundlicher Unterstützung durch Orkhan Jalilov und das CODIP]
- in Bearbeitung -
AL: … weil das ist nämlich eine typische Verständnisbarriere: also wenn man Hintergrundgeräusche hat, das ist eine ganz typische Form von Störung, die man dann hat. Also wenn man das kurz – obwohl, erstmal kurz Bescheid sagen! Das wird hier nicht besser, das sind alles nur Pappwände hier.
JK: Vielleicht können wir das bei den TakeOuts als Beispiel mit reinnehmen?
AL: Das würde ich machen, weil genau das nämlich der entscheidende Punkt ist.
JK: Ja, darauf haben wir ja auch eigentlich gehofft.
FF: Ja, genau!
BL: Hallo liebe Hörer:innen! Mein Name ist Benjamin Lehmann und ich heiße euch herzlich Willkommen bei unserem neuen Podcast. Ab dieser Folge hat unsere Sendung einen neuen Namen und damit begrüßen wir euch zum ersten On.Line.Date - dem Podcast des Teams Digitale Lehre GSW! Als GSW-Dating-Spezis vom TDL führen das Interview heute Josephine Klingebeil und Friederike Fischer, die beide auch als Sprachwissenschaftlerinnen an der Fakultät SLK arbeiten. Denn dieses Mal haben wir gleich zwei Matches gefunden, die zu einem "Doppel-Date" erschienen sind und zwar handelt es sich um Expert:innen auf dem Gebiet der Barrierefreiheit.
Juliane Heidelberger und Alexander Lasch sind beide Teil des Projekts VERSO. Das gemeinnützige Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, eine Sprache für alle zu schaffen. Das Team von VERSO unterstützt Institutionen dabei, ihre Texte und Dokumente in barrierefreier Sprache verfügbar zu machen. Das reicht von der Verständlichkeit bis hin zum Design von Dokumenten und Veröffentlichungen.
Als Gründungsmitglied ist Juliane Heidelberger schon von Anfang an bei VERSO dabei. Sie ist gelernte Bankkauffrau und hat während ihrer Tätigkeit in den Bereichen PR und Marketing Medienmanagement und Öffentlichkeitsarbeit studiert. An der TU Dresden studierte sie außerdem im Bachelor Germanistik und Kunstgeschichte und im Master Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften. Gemeinsam mit Liane Drößler und Jan Langenhorst, die auch ihr Germanistikstudium an der TU absolvierten, gründete sie VERSO und ist dort für die Projektplanung und Kundenbetreuung verantwortlich. Außerdem arbeitet sie im Projekt auch als Redakteurin und Dozentin.
Barrierefreie Kommunikation ist ein Schwerpunkt in der Forschung und Arbeit unseres zweiten Gastes. Alexander Lasch ist seit 2017 Professor für Germanistische Linguistik und Sprachgeschichte an der TU Dresden. Schon als wissenschaftlicher Assistent an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel arbeitete er gemeinsam mit dem Martinsclub Bremen an einem Forschungsset für Verständliche Sprache. Diese Zusammenarbeit geht nun mit VERSO an der TU Dresden weiter. In seinen Service Learning-Seminaren, die er nach VERSO anbietet, verknüpft er die Lehre mit sozialem Engagement.
Hören Sie nun unser Interview mit Juliane Heidelberger und Alexander Lasch:
FF: Ja, Guten Morgen oder Hallo, ich bin Friederike und mein On.Line.Date ist heute Alexander. AL: Guten Morgen, hallo. FF: Alexander, für dich haben wir uns bei unserer Ice-Breaker-Frage vom Blog auf der Website von VERSO inspirieren lassen und wir möchten deswegen dir die Frage stellen oder eine "Kennst du eigentlich...?" - Frage stellen, besser gesagt, deswegen möchte ich dich fragen: Kennst du eigentlich... einen – für unsere Begriffe sehr sympathischen und treffenden – Spitznamen, der für dich kursiert?
AL: Nein?! Also wirklich nicht, kenne ich wirklich nicht.
FF: Na ja, dann breche ich jetzt hier mal das Eis oder lüfte das Geheimnis:
AL: Na da bin ich gespannt!
FF: DigitAlex.
AL: Ok. Na, das passt ja super! – lacht – also den müsste ich, den könnte ich mir als – das ist ein guter Twitter Handle! FF: Ja, ne? AL: Ja! Ja! Ja! Das ist gut. Das gefällt mir. FF: Sehr schön, ja, das freut mich.
JK: Ja, mein Name ist Josephine und passend zu unseren On.Line.Dates haben wir auch weitere thematische Vorbilder genutzt und für Juliane gibt es einen Icebreaker aus der Rubrik Herzblatt: Juliane, wenn du eine Barriere wärst, wie kann man dich überwinden?
JH: Du lieber Gott! AL: Das Stoßgebet, damit geht es los… – lacht – JH: Stoßgebet ist ein guter…, ja, also, was wäre ich denn für eine Barriere? Das wäre… JK: Das ist… – JH: Also, ein sympathisches Lächeln ist, glaube ich, immer ein guter Anfang, sowieso, um Barrieren zu überwinden, Distanzen zu überwinden. Das wirkt auch bei mir gut.
AL: Das stimmt.
JK: Das war eine wunderschöne Antwort!
FF: Ja, das war eine sehr schöne Antwort. Genau, wir wollen auch gleich thematisch so ein bisschen einsteigen und zwar: Bei VERSO geht es ja um barrierefreie Sprache und für die Zuhörer:innen, die sich nicht primär mit sprachlichen Phänomenen befassen oder auseinandersetzen: Was genau ist denn überhaupt barrierefreie Sprache? Oder was ist barrierearme Sprache? Und was sind vielleicht Unterschiede?
AL (zu JH): Willst du, soll ich?
JH: Ich kann gern, also, um es gleich voranzustellen: Es gibt keine klare Definition! Es gibt viele Schlagworte: einfache Sprache, klare Sprache, leichte Sprache, leichtverständliche Sprache, barrierefreie/barrierearme Sprache. Hintergrund ist immer das gemeinsame Bemühen, leicht zugänglich und verständlich zu sein. Da gibt’s verschiedene Ansätze: Leichte Sprache hat ein sehr konkretes Regelwerk, reduziert die Sprache deutlich. VERSO hat einen etwas anderen Ansatz: Wir sprechen eher von Empfehlungen und passen das verschiedenen Adressat:innengruppen auch immer möglichst zielgenau an, aber das gemeinsame Ziel ist wirklich, Informationen zugänglich zu machen.
AL: Also um selbstbestimmte Kommunikation, also um selbstbestimmte Bewegungen in menschlicher Gesellschaft zu erleichtern. Ja, also das heißt, es geht nicht um Hilfestellung mit Anleitung und Assistenz, sondern der barrierefreie Ansatz zielt darauf, dass alle Menschen an Gesellschaft partizipieren können, ohne dass sie auf Hilfestellung angewiesen sind. Das ist ein hehres Ziel und man muss dafür viel tun, speziell in der Kommunikation, aber das ist eigentlich die Idee, die dahintersteht. Also das höchstmögliche Modell an Partizipation.
FF: Das heißt, wenn ich das richtig verstanden habe, dann bezieht sich barrierefreie oder barrierearme, leichte/einfache/zugängliche Sprache nicht ausschließlich auf die Verständlichkeit, sondern es geht auch ein Stück weit darum, auch inklusiv zu sprechen und auch alle sozusagen zu adressieren, dass wirklich jede:r sich angesprochen fühlt und eingeladen fühlt zu partizipieren? Ok.
JH: Genau.
AL: In dem Sinne, ja! Also, das heißt, dass man möglicherweise über Diversitätssensibilität sprechen muss. Und das schließt dann natürlich auch so etwas ein, wie… oder andere marginalisierte Gruppen ein. Und im Diskurs tobt ja das eine oder andere: Also auch eine geschlechtergerechte Sprache ist im Wesentlichen diversitätssensibel. Ja, also das inklusive Momentum kommt dadurch hinein, dass man über Diversität nachdenkt und vielleicht auch besser von diversitätssensibler Sprache spricht. Und das schließt dann auch andere marginalisierte Gruppen ein oder andere Diskurse, die problematisch sind, sowas wie geschlechtergerechte Sprache, da haben wir das ähnlich. Und beide Aspekte sollte man möglicherweise zusammen denken, also, das heißt, nicht barrierefrei und nicht geschlechtergerecht, sondern eher diversitätssensibel und dann unterschiedliche Formen ausdifferenzieren.
JK: Juliane, du hast gesagt, dass es auch darum geht oder vor allem darum geht, eine größtmögliche Partizipation zu erreichen. Da verstehe ich draus, dass es auch eine Sache des Alltags ist und die Frage ist aber, wie kann man das denn gut in den alltäglichen Gebrauch, in die alltägliche Kommunikation integrieren oder gibt’s da Grenzen?
JH: In der Alltagssprache ist es eigentlich noch leichter als im schriftlichen Gebrauch, weil ich mein Gegenüber ja sehe. Ich habe fragende Augen, wenn ich nicht verstanden werde und kann viel besser darauf reagieren. Das muss ich mir im schriftlichen immer vorstellen, muss das quasi mitdenken, die Reaktionen des Gegenübers, des Rezipienten. Aber ich halte das für ganz ganz wichtig, dass das auch in den Alltag einzieht! Wir merken das immer wieder: Wir hatten gestern ein Netzwerktreffen für das Host Town Projekt der Stadt Dresden und da waren auch viele Menschen mit Beeinträchtigungen da und man merkt das dann, wenn Unterstützer:innen oder Menschen ohne Beeinträchtigungen sprechen, dass die selber so merken: „Ohje, jetzt habe ich aber einen sehr schweren Begriff genutzt, der ist hier vielleicht nicht so günstig“ und verbessern sich dann selbst nochmal. Grundsätzlich kann im Alltag jeder so ein bisschen darauf achten, dass er vielleicht nicht in seiner eigenen Sprach-Bubble bleibt, sondern sich da ein bisschen öffnet, leichtere Begriffe findet und sich seinem Gegenüber anpasst. Das macht man eigentlich ganz natürlich ja sowieso, im Umgang mit Kindern: „Wie sag ich es meinem Kinde?“ oder „Wie würde ich es meiner Großmutter erklären?“ sind immer so gute Ansätze, die wir auch in Schulungen verwenden, um dafür zu sensibilisieren. Ich würde das nicht begrenzen, also, das ist ganz wichtig, je mehr wir uns dafür alle sensibilisieren, diversitätssensibel und leicht zugänglich zu kommunizieren, desto mehr geht das auch in den Alltagsgebrauch über.
AL: Achso, zu der Frage noch von Josephine: Das Entscheidende ist, dass wir Begegnungsräume schaffen für Menschen, die üblicherweise in anderen Kontexten arbeiten. Das heißt, wenn wir zum Beispiel ein Seminar für barrierefreie Kommunikation machen, dass wir Studierende oder Lehramtsstudierende in die Situation bringen, sich mit Menschen mit, zum Beispiel kognitiver Beeinträchtigung, auseinandersetzen zu müssen, weil sie dann merken, wie viel Zeit sie zum Beispiel brauchen um bestimmte Dinge, um bestimmte Prozesse anzuschieben, um Kommunikation zu erleichtern. Um dann nicht später in der Schule zu stehen und zu hören: „Ja, du mach mal Inklusion! – für die 700 Schüler:innen, die hier sind“, weil sie dann mit einem ganz anderen Bewusstsein rangehen können und von Vornherein sagen: „Das wird nicht möglich sein. Das schaffen wir nicht. Ja, also, das heißt, dafür brauchen wir einfach ganz andere Ressourcen.“ Und das Bewusstsein können wir in der Academia stärken, das geht, aber das sind diese gemeinsamen Kommunikationsräume und dafür müssen wir Möglichkeiten schaffen.
FF: Ok, das heißt, also jetzt, wo wir alle so im Bilde sind oder bzw. ihr wollt Kommunikationsräume schaffen, ihr wollt Partizipation ermöglichen, erleichtern, und im Grunde genommen so zu einer hoffentlich offeneren und aufgeschlosseneren Gesellschaft auch beitragen. Und dafür habt ihr ja vor einiger Zeit VERSO gegründet, also eine Agentur für barrierefreie Kommunikation, die sich ja jetzt vor allem in Dresden sehr stark etabliert hat, also, als ich gesehen habe, was für Auftraggeber und Auftraggeberinnen ihr zum Teil habt, da war meine Kinnlade auch erstmal unten! Und ihr seid ja beide in unterschiedlichen Funktionen bei VERSO engagiert, könnt ihr uns erstmal vielleicht kurz erklären, was es eigentlich mit dem Namen auf sich hat: Wofür steht VERSO und was ist das?
AL: Das steht für VERStändnisOrientierung und ist eine Abkürzung, die gemeinsam entstanden ist mit Kolleg:innen in Bremen, vom Martinsclub Bremen und es gibt dort die „selbstverständlich“ GmbH, das heißt, es gibt eigentlich zwei VERSO, wenn man so will, und das war ein Arbeitsbegriff, ein Arbeitsakronym, das sich irgendwie gehalten hat. Und so sind wir dann, als ich nach Dresden gekommen bin, kam die Idee auf, im barrierefreien Seminar, eine gemeinnützige GmbH auszugründen, und das Herz ist eigentlich dahinter Juliane. Und das ist sehr glücklich, dass wir das aufgleisen konnten, so dass wir akademische Ausbildung und sagen wir mal so eine wirtschaftliche Nutzung des Ganzen zusammenbinden, aber unter einer gemeinnützigen Adresse. Das sieht in Bremen anders aus, das hat aber auch andere Hintergründe. (zu JH) Sag du mal noch was!
JH: Ja, tatsächlich kam die Idee von Alexander, der lief immer durch den Seminarraum uns sagte: „Da ist so viel Bedarf! Da müsste man ein Unternehmen ausgründen, was den abdeckt.“ Und nach einigen Nächten drüber schlafen, habe ich gedacht: „Das wäre eigentlich meins! Das würde ich machen.“ Ich war schon selbstständig im Bereich Unternehmenskommunikation und konnte mir das vorstellen, so eine Ausgründung an der TU zu begleiten. Und würde aus heutiger Sicht sagen, das war das Beste, was uns so in dem Kontext passiert ist! AL: Ja! JH: Ja, vielen Dank auch für die Blumen mit den Auftraggebenden. Wir haben da in den letzten drei Jahren sehr hart dran gearbeitet und uns das wirklich aufgebaut. Und es spielt auch immer ein bisschen Glück eine Rolle, also, wir haben über die Behindertenbeauftragte der Stadt Dresden da einen sehr guten Fuß in die Tür zur Landeshauptstadt bekommen, sind mittlerweile im 3. Jahr Kooperationspartner der Landeshauptstadt und da entstehen eben ein Großteil unserer Projekte. Die sind sehr sehr vielfältig und es macht uns absoluten Spaß. Also, von Struktur-Trailern mit Hinweisen zur Barrierefreiheit von Kulturinstitutionen über Förderrichtlinien, das sind dann echt happige Rechtstexte, die wir straffen und zusammenfassen und leicht verständlich bzw. bürgernah zur Verfügung stellen, ist die Bandbreite extrem weit.
AL: Ja und, also vielleicht noch, vielleicht noch ergänzend: Ich bin aktiv nicht im Geschäft! Ja, also ich bin im Beirat und werde informiert … JH: Ja. AL: … und darf mich verhalten und Juliane ist das Gesicht für das operative Geschäft, im Moment. Aber wir haben, es gab jetzt eine Umstrukturierung auch in der gGmbH, sodass man die in Richtung Förderfähigkeit durch Aktion Mensch rücken kann und ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Schritt und den geht ihr dieses Jahr an.
JH: Genau. Wir sind ein klassische Start Up gewesen, mittlerweile sind wir das nicht mehr, weil wir im 4. Jahr uns bewegen, also wir haben diese Start Up-Phase drei Jahre – AL: Ist das schon so lange her?! JH: Ja! 11. September 2019 waren wir beim Notar. AL: Wahnsinn! JH: Das ist jetzt, genau… da war es natürlich so, dass die drei Gründenden auch gemeinsam die Geschäftsführung, also zwei von den drei Gründenden hatten auch die Geschäftsführung inne, das ist die klassische Start Up-Situation: geschäftsführende Gesellschafter:innen – AL: Die auch über Dresden|Exists gefördert wird. JH: Die war auch über Exists so gefördert, genau. Es hat sich aber gezeigt, dass es für Förderrichtlinien so nicht funktioniert. Und dann haben wir uns bemüht und haben mit sehr viel Glück einen ganz tollen externen Geschäftsführer gefunden – AL: Ehrenamtlich! JH: Ehrenamtlich, einen Geschäftsführer, der mich aber absolut entlastet in vielen Dingen, also für die Frage, was ich bei VERSO alles so mache, das kann ich auf alle drei Gründenden für die Anfangsphase so beziehen: Alles! Also: von der Webseite über die Kommunikation, über Auftragsgewinnung, Kundenberatung, konkrete Umsetzung, also Projektdurchführung, Gewinnung von Partnern... Das war so immer alles in Personalunion. Das ist, glaube ich, bei Startups auch einfach so und mittlerweile differenziert sich das aber sehr gut aus. Also wir haben Redakteur:innen, die einfach sehr stark im Schreiben, im Übertragen von Texten sind. Wir haben jemanden, der sehr stark im Vertrieb ist, der Kundenansprache macht, uns vorstellt, die Öffentlichkeitsarbeit übernimmt, unseren Blog viel öfter pflegt, als es vielleicht Ende letzten Jahres noch war, weil ich da einfach bis zur Decke in Projekten auch selber mit steckte und dann irgendwann alles gar nicht mehr selbst schaffen konnte. Ja, also das entwickelt sich so, dass das Team sich nach und nach breiter aufstellt und sich die Tätigkeiten auch so ein bisschen spezialisieren, würde ich es nennen.
JK: Jetzt haben wir schon ganz viel über die Agentur und über den Namen und über die Gründung gehört und auch schon, was ihr macht. Was mich jetzt noch interessieren würde, wenn es nicht zu persönlich ist, was außerhalb, also gab es außerhalb des Seminars, einen Anlass, sich mit barrierefreier Sprache zu beschäftigen? Also, wart ihr oder jemand in eurem Umfeld konkret davon betroffen, ... - AL: Nein. - JK: ... sodass man überhaupt auf die Idee gekommen ist?
AL: Also mein Ausgangspunkt war, ich glaube 2012 oder 2013, ich bin mir nicht mehr sicher, da brandete das erste Mal die Debatte über Leichte Sprache im öffentlichen Raum auf, weil ich meine, der Deutschlandfunk Studierende der Sporthochschule Köln beauftragt hatte, die Nachrichten in Leichte Sprache zu übertragen. Wie das zustande gekommen ist, weiß kein Mensch, das weiß nur der Deutschlandfunk. Und das zu hören war erst mal überraschend, ich fand es intuitiv eine gute Idee. Und dann setzte das ein, was bei solchen Aktionen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk immer einsetzt: Die, der Sturmlauf der Konservativen gegen die Verrohung und den Kulturverlust und den Untergang des Abendlandes. Und dann habe ich, ab dem Zeitpunkt habe ich verstärkt damit angefangen, mich damit auseinanderzusetzen, bin dann nach Berlin eingeladen worden, ins Hygiene-Museum, ... - JH: ins Deutsche Historische Museum. - AL: … ins Deutsche Historische Museum, Entschuldigung, weil es sonst kaum Linguisten gab, die das Thema überhaupt auf der Agenda hatten. Dort wiederum wurde dann der Kontakt zu Bremen hergestellt, weil eine Mitarbeiterin des Martinsclubs zu diesem Vortrag in Berlin war. Und da ich sowieso in Kiel war, haben wir gedacht, fangen wir mal an, darüber nachzudenken, wie es geht. Und das Ganze ist dann nach und nach gelaufen und gewachsen, bis ich 2017 hier war und wir eigentlich auch nicht wussten, wie wir weitermachen mit dem. Und dann mussten wir irgendwann mal Ausgründen das stand dann auf dem Plan. Also das ist so, das ist meine Geschichte. Wie ich zu dem Thema gekommen bin.
JK: Ja Juliane, wer kann sich denn an VERSO wenden und was macht dann euer Team, um Barrieren abzubauen? Wie genau macht ihr die Texte barrierearm oder barrierefrei?
JH: Also prinzipiell könnte sich gern jeder an uns wenden, hauptsächlich sind es aber öffentliche Institutionen, weil die einfach verpflichtet sind, auch aufgrund gesetzlicher Grundlagen barrierefrei zu kommunizieren, solche Formate anzubieten. Also der klassische Ablauf ist mittlerweile, auch das haben wir uns hart erarbeitet, dass wir kontaktiert, angerufen, angemailt werden: Jemand hätte gerne die Website, beispielsweise ergänzt um einen barrierefreien Bereich, also Informationen in leicht verständlicher Sprache oder auch ein Video über die Webseite, Hinweise zur Nutzung und dann besprechen wir das. Dann kommt immer die Diskussion ums Budget. Wir erstellen ein Angebot und setzen die Aufträge um. Also die Anfragen sind mittlerweile sehr, sehr vielfältig. Man kann das auf der Referenzliste gut nachvollziehen, wer uns alles so angefragt hat, Einiges passiert da noch im Hintergrund, also die wird noch wachsen, aber wir wollen das gar nicht begrenzen. Also auch herzlich gern privatwirtschaftliche Unternehmen, die vielleicht mal eine Packungsbeilage sinnvoll gestalten wollen. leicht verständlich also. Auch das wären Themen, die wir uns gut vorstellen könnten. Dank Alexander haben wir uns von Anfang an auch nicht nur auf den Text beschränkt. Er ist ja technisch sehr affin. AL: DigitAlex bitte. JH: DigitAlex, genau! Sodass wir also mittlerweile auch digital sehr gut aufgestellt sind. Wir machen ja Audioguides, Audioformate, wir drehen Filme, wir sind da auch auf unserer eigenen Website haben wir ganz viel eingebunden, die die Sachen barrierefreier machen: Man kann sich es vorlesen lassen. Also Text-to-Speech-Plugins nutzen wir einfach. Wir lassen aber auch viel einsprechen mittlerweile.
AL: Mein Traum wäre ein digitaler Gebärder!
JH: Ja, das wäre natürlich auch sehr viel günstiger für uns. Gebärdende sind leider sehr, sehr teuer und übermäßig ausgebucht, sodass wir ganz froh sind, dass wir da gut vernetzt sind. Also bislang ist es uns immer gelungen, durch Kooperation alle Aufträge pünktlich, auch mit Gebärden in den Videos eingebunden, fertigzustellen. Aber eindigitaler Gebärder wäre...
AL: Also, wer da draußen das hört und sich vorstellen kann, das kostengünstig zu programmieren - gern mit Templates und so Zeugs -, der kann sich ja gerne an uns wenden. Das wäre großartig. JH: Ja! AL: Das fehlt. Das ist was, was uns fehlt. Also der Rest ist mittlerweile ganz gut machbar. Und wir, es gibt auch gute Synergien zwischen z.B. dem Raven-Knowledge-Network und VERSO, weil wir gemeinsam die 3D-Raum-Erstellung nutzen und ich glaube damit ganz gute, ganz gut punkten können. Das ist alles gut.
JH: Es geht ja um Barrieren heute und Barrieren sind eben teilweise auch Entfernungen oder Eintrittsgelder in Institutionen, für Manche stellt das Barrieren dar. Und gerade mit der Digitalisierung bauen wir auch solche Barrieren ab. Das Stadtmuseum hat zum Beispiel komplett die Dauerausstellung der Städtischen Galerie über einen 3D-Scan digitalisiert und da sind unsere leicht verständlichen Texte lesbar und auch hörbar, alle hinterlegt und eingebunden, sodass jede:r, egal mit oder ohne Beeinträchtigung, hier oder in Australien, Zugang zu dieser Dauerausstellung hat und sich die anschauen und eben auch den Audioguide nutzen kann. Der ist jetzt ortsungebunden und zugänglich für jede:n.
FF: Stimmt, wegen der Pandemie wurden ja sehr viele auch Ausstellungen, Sonderausstellungen zum Teil, digital zur Verfügung gestellt, mit solchen online-Rundgängen, und all sowas. AL: Ja. FF: Das ist ja auch noch mal eine Barriere, an die man gar nicht denkt. Ich muss ehrlich sagen, diese Vielzahl - also es gibt ja... Anfangs, als ich mich mit VERSO ein bisschen befasst habe, ich sitze ja mit Jan [Langenhorst], also der auch VERSO mitgegründet hat, im Büro. AL: Genau. FF: Und da hatte ich immer die Idee, naja, es geht eben um Leichte Sprache. Also es geht wirklich um Barrieren, einfach um Sprache, um schwere Dokumente oder bspw. amtliche Dokumente auch Personen mit kognitiven Beeinträchtigungen zugänglich zu machen. Das ist das erste, was mir eingefallen ist. Aber ihr habt jetzt auch von ganz anderen Barrieren gesprochen. Also was, habt ihr konkrete Beispiele oder habt ihr noch andere Bereiche, wo solche Barrieren oder Hindernisse auftreten, die Menschen den Zugang zur Sprache erschweren? Und woher kommen die denn überhaupt? Weil, ich habe jetzt im Kopf so was wie amtliche Dokumente, bei denen ich teilweise auch Verständnisprobleme habe, wenn ich bspw. was vom Amt bekomme und das fünf Mal lesen muss, bevor ich es verstehe.
JH: Woher diese Barrieren kommen...? Das ist einfach: das Amtsdeutsch ist so gewachsen, aber wir forschen auch noch dazu, warum das so ist. Da bewegt sich ganz, ganz viel. Es liegt natürlich auch an den Verwaltungsvorschriften. Es muss immer alles rechtssicher sein und dann hat sich so eine gewisse amtliche Sprache eben etabliert: Etwas sperrig, sehr kompliziert, nicht leicht zugänglich. Aber die Institutionen selber sind bemüht um bürgernahe Sprache. Also auch da bewegt sich sehr viel, man möchte auch die Distanz abbauen. Das sind dann aber Prozesse, die lassen sich gar nicht nur aufs Sprachliche, sondern das sind auch gesellschaftliche Veränderungen, dass die Städte und Gemeinden serviceorientierter werden. Es gibt ein Onlinezugangsgesetz, d.h. Verwaltungsakte müssen digital zugänglich gemacht werden, und dann ist es sinnvoll, an der Stelle eben auch zu sagen: "Wir schauen uns mal den fünf-Seiten-Papierantrag an und gucken ist der überhaupt logisch? Gibt's da Dinge, die man heute nicht mehr abfragen müsste? Kann man das... AL: Faxnummer. JH: Faxnummer! Aber auch, es gab doch dieses geflügelte Wort nach der 'Kochfeuerung'! - AL lacht - JH: Aber das hat sich bei uns extrem eingeprägt.
AL: Also wenn ihr mit offenem Feuer in der Wohnung heizt, darum geht es!
JH: Und irgendwann in Bismarcks Zeiten muss es so gewesen sein, dass, wenn Menschen - heute heißt es Grundsicherung oder Bürgergeld beantragen-, dass da auch relevant ist: die Art der Kochfeuerung. Also es gab wahrscheinlich verschiedene Preise für Gas oder - AL: Holz. JH: Holz und Kohle. Und es ist einfach so gewesen, dass in den heutigen Anträgen diese Frage immer noch drin war. Wir haben dann auch zurückgefragt und tatsächlich ist es da erst aufgefallen, dass diese Frage im Formular noch drin ist und auch die Bearbeiter:innen selber, die Sachbearbeiterin konnte mir das nicht so gut erklären, was mit 'Kochfeuerung' eigentlich gemeint ist. Und wir sind dann aber gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass man es heute auch einfach weglassen kann.
AL: Aber das sind solche, das sind so die Prozesse, die - also ihr kennt das, ihr kennt es selber, wenn ihr, wenn ihr arbeitet und an einem Schreibtisch sitzt, ihr seht's hier im Büro, dass Papier sich gerne stapelt und sehr geduldig ist. Und das heißt, dass wenn in solchen großen Strukturen wie Verwaltungen oder eben Papier geduldig wartet, dann ist es tatsächlich so, dass es auch in den Dokumenten so eine Anreicherung von sprachlichen Strukturen gibt, von denen möglicherweise nicht mehr jede so ganz aktuell ist. Das ist ein sehr, sehr schönes Beispiel und davon gibt es noch ganz, ganz viele. Aber das ist aber es ist normal, dass das so passiert.
JK: Kann man also sagen, dass irgendwie jede:r von Barrieren in der Kommunikation betroffen sein kann?
AL: Ja. JH: Ja. AL: Also wir haben es vorhin schon gesehen oder gehört, nicht gesehen, da fängt's schon an! Also ganz grundsätzlich ist es so, dass man durch den alltäglichen Sprachgebrauch Barrieren zu Menschen aufbauen kann, ohne dass einem das bewusst ist. Also das eine ist, dass man tatsächlich schwierige Fachbegriffe benutzt, eine komplexe Syntax. Aber es ist zum Beispiel auch so, dass Menschen, die sehbeeinträchtigt sind, sehr sensibel darauf reagieren, wenn man sagt: "Das habe ich gesehen" - im Sinne von 'Das habe ich begriffen'.
[Transkript: Dr. Josephine Klingebeil]
Benjamin Lehmann: Welcome to the Online Dates, the interview podcast of the Digital Teaching GSW team. Welcome and good morning to our Online Dates. Today we have two nice guests with us for the interview, Wiebke Voigt and Dr. Johannes Schütz. They are research assistants at the Institute of History at TU Dresden and have organized the first Utopia Summer School at TU Dresden in summer 2023 together with their colleagues from Warwick.
TU Dresden has been a member of the European University EUTOPIA since September 2021, making it one of ten universities in the association. The Summer School was, for the Institute of History and the Faculty of Philosophy at TUD, the beginning of the collaboration in the EUTOPIA network and also the first of its kind at TU Dresden. The summer school on the history of violence is aimed at students from the EUTOPIA network, who gratefully accepted the offer.
26 mainly undergraduate students from seven European universities - Dresden, Warwick, Brussels, Paris, Lisbon, Cruz and Venice - spent a week in Dresden and took part in seminars and excursions dealing with violence from various thematic perspectives, for example gender-specific violence, colonial violence, etc., across all eras. So now I would like to welcome you to our interview. My name is Benjamin Lehmann and yes, I already have the first question for you. So, whoever wants to answer can answer first. Why did you decide to start the joint work at the European University with this type of event, this Summer School?
Wiebke Voigt: Yes, first of all, hello to the audience, also from me. Yes, the idea for the summer school actually arose from the fact that there has been cooperation between the University of Warwick and TU Dresden for a number of years, particularly in the Institutes of History. And again, in particular within the Chair of Early Modern History. Gerd Schwerhoff and Beat Kümin in particular have already held a number of joint workshops etc.
And yes, we had had the idea for some time that we would like to organize a joint event. And now that both universities are members of this EUTOPIA network, we simply seized this opportunity and thought it would be a great platform, a great banner under which we could hold a joint event. And we've never done a summer school in this form before.
As I said, there were workshops and some doctoral students at Warwick also worked on part of their dissertation. We have already done that, but something like the summer school was actually a pilot project and we deliberately wanted to address undergraduate students in the Bachelor's program. We also had some Master's students taking part, but up till this point, it had been more at the level of staff and doctoral students, so we thought it would be a great opportunity to make the whole thing a bit bigger and involve other European universities as well.
Dr. Johannes Schütz: Yes, there was also the EUTOPIA program. This will only really be fully developed over the next few years. It only started in the last few years and when the call came for ideas from the institutes as to how this EUTOPIA framework program could be designed, we felt spoken to, because the idea was that so-called learning communities could be formed at the beginning of the term and we thought, okay, we can also create such a learning unit with this summer school, so that a Europe-wide meeting of students is possible.
They can then also meet teachers from these various EUTOPIA universities, work together on historical subjects, discuss the current state of research and work on their own projects. It was actually very appealing to us that there was this call from the EUTOPIA Universities. And then, due to our long collaboration, we came together in a preliminary meeting, discussed the possibilities and then came up with this summer school, because it's a really nice way to get started, where you can meet in a condensed form within a week,
Intensively work on something and hopefully this will lead to a longer collaboration, which may then develop over a semester or in line with other forms of university timetables.
Benjamin Lehmann: So, in general, it's simply networking in the hope of working together internationally in the longer term and also gaining access to inter-European university connections as a student, so to speak.
Dr. Johannes Schütz: Exactly. So, the classic way to study within Europe is the Erasmus program. It's relatively time-consuming and requires a lot of preparation. And at the Summer School you can compress that into a week, so to speak. Of course, it can't replace that, but it is nevertheless a nice addition due to the fact that you can bring students and lecturers together for a short period of time across Europe. And they can then work on a specific theme.
Wiebke Voigt: Yes, it was also very valuable for British students in particular, because Brexit led to the withdrawal from the Erasmus plus program. And so on. And it's no longer so easy for students there to spend a semester or two in another European country, so this summer school may not have been a complete replacement, but it was a nice alternative.
And overall, our aim was not to imitate a degree course, but to actually offer an experience outside of the regular course of study. That's why we ran the Research Summer School, to be closer to the actual research. To give students an insight into how academic work is carried out, even outside of their studies. We also went to the city archives, for example, where we worked on sources and so on.
Dr. Johannes Schütz: Exactly, and I’d like to add to that that summer schools, workshops, conferences are more or less part of everyday research life for most people working at universities. But for students, we thought that there was actually not enough of that. And then this summer school should also be an opportunity for them to get to know this space, this summer school research space.
For undergraduates because they often don't have these opportunities. And so, they were able to explore their feelings, so to speak. To what extent this different form of meeting, which is common in research networks, also appeals to you, so that you can perhaps think about what to do after graduation, whether you want to go into research.
Benjamin Lehmann: Okay, so getting the feel for whether working at a university is also something for me, because after doing a bit of research most people go into the private sector after all. So, this is more or less the alternative to a professional internship, if you want to, so to speak. So, you can understand it that way, a bit, well, not quite, but kind of.
Wiebke Voigt: It at least gives you an insight, I would say. And the nice thing about the summer school was that we had actually organized it in such a way that all levels of the academic career were actually represented somewhere among the lecturers. So yes, there were PhD students, including myself, and then there was Imogen Knox from Warwick. We also had postdocs, like Johannes, and of course professors.
And with Felipe Mello, we also had one of our Dresden students with us who works as an SHK (student research assistant), which perhaps does not exist in this form in all other European countries. And yes, there was of course the opportunity for the students to exchange ideas with people who are already working in science at different stages of their careers in order to gather impressions, quite simply.
Benjamin Lehmann: We've already talked here about the program and so on. And of course, you can also read a lot about the EUTOPIA Summer School afterwards, what exactly happened. But it's still different to being there. Perhaps you could give us a brief overview of the program and what was actually done. Or what were perhaps your personal highlights?
Wiebke Voigt: Yes, the whole thing was roughly divided into modules, so there was violence, violence is really a very, very big topic. The nice thing about it is that it can be very, very fruitful across epochs and also across disciplines. So of course, the summer school was mainly aimed at history students, but we also had students from other disciplines.
And that works wonderfully with the theme of violence, because you can really work on a wide range of different topics, different connections between disciplines and even eras. And of course, we couldn't cover the whole spectrum in one week. But we still tried to cover as many perspectives and key topics as possible in the modules, to bring in as much diversity as possible and to reflect as broad a picture of this field of research as possible.
So, what we have. We started off with very general, above all theoretical and methodological questions. So, what is violence anyway and then we involved the students directly in the discussion, so that, well, we made it less frontal, at least at the beginning, so that, yes, violence was discussed in the first place.
And what are the methodological approaches in historical studies? Then, for example, there was a module on the long-term development of violence. Is it even possible to historicize it? And then, of course, there were many different thematic approaches and perspectives. Dagmar Ellerbrock and I looked at the whole thing from a gender-historical perspective, for example. What was also very, very exciting in this respect was that we had this mixture of the contemporary historical view and the early modern view.
For example, I discussed an early modern source with the students, and at the beginning I didn't know exactly how they would cope with it, because it's not something that everyone necessarily comes into contact with when studying history. Unless you are explicitly interested in this period. Depending on how the degree courses are structured in individual countries. And that worked quite well, even though they were confronted with this source relatively spontaneously.
They were also very general, very open to discussion. And then, of course, we also had other early modern topics, for example Drink Related Violence, a module that Beat Kümin from Warwick did, but also the more modern view of the history of violence, colonial violence, ethnically motivated violence and pogroms and what I also offer a bit in Dresden. So, violence narratives with regard to political discourse. And as Johannes developed a very exciting module in the city archive on that subject, perhaps he can tell us a bit more about it.
Dr. Johannes Schütz: Yes, I would like to do that, to supplement and perhaps expand it. We didn't just sit in the classroom and discuss the material; we also spent a lot of time out and about with the students. We went to the Military History Museum and looked at the museumization of acts of violence and how discourses are actually translated into an exhibition.
We looked at how this can be read from the city's history and topography and went on a tour of the city with the students, which Alex Kästner in particular prepared and led. Then we had a movie night and talked about the cinematic staging of violence, because that's also an important topic. For most of them, that’s likely what violence is, or they are most likely to be introduced to violence through films and therefore also confronted with violence.
And then the question was, how is this staged and how can it be interpreted? How can it perhaps be made theoretically fruitful for our own research? And then we went to the city archive. That was the section I had organized, and there we talked about how violence is politically instrumentalized. And then we used the example of February 13th in Dresden to show how this whole debate about the death toll, the uniqueness of the event, the senselessness of whether it was a war crime, how all these discourses, which have always been associated with this date since 1945, worked from different perspectives.
So that was also the advantage of this group, that we were able to discuss it internationally, really internationally. The students from Warwick in particular, from Great Britain, were very interested in comparing their narrative, which they are very familiar with from museums, research and school, with ours and it was really interesting to see how there was such a change, because they were able to move away from this political instrumentalization, which was also and this is another twist, especially from David Irving, a British writer who had great success with a book about the fall of Dresden, but who conveyed very problematic narratives and also problematic figures in it and was just as successful with it in Great Britain as in Germany or in other European countries, where this international right-wing movement also uses the whole thing as an attack against liberal democracy, against a certain political regime or against the narrative or interpretation of the Holocaust. So, it's interesting how you can deduce so much about different narratives from this one example, because it's somehow a hub where a lot of things come together.
Wiebke Voigt: Exactly. And so, all in all, we have tried to make sure that we tie in with these current discourses and, as I said, give them as broad an insight as possible without being too superficial. And also, to make sure that, as Johannes just said, we don't just sit in the seminar room, but also have a good mix of these sessions and excursions.
Yes, with the city tour, the archive and the Military History Museum, and of course free time, the students have time to explore the city for themselves. I think both the students and the lecturers really enjoyed the fact that we were able to socialize, especially in the evenings. And since you asked about the highlights, I find it really difficult to look back and pick out a highlight for myself.
So, I think you could say that it was really the highlight, the experience as such. Especially this, yes, this shared Dresden Summer School spirit, so to speak. The one that somehow captured both the students and the teachers. Because there really was, it was very non-hierarchical, although, of course, we were of course teaching professionally as well, and so on, but it was still very informal even to a certain extent. And it was simply a pleasant exchange and also a nice change from the regular academic routine and everyday life at the university. So, I would say that this whole experience was my personal highlight.
Dr. Johannes Schütz: Yes, we came together on Sunday evening. That was the kick-off. The students had all just arrived. And then we met for dinner together in a restaurant in Dresden and had a really warm welcome. So, it wasn't just a warm day, it was also a warm welcome for the students.
That's how I perceived it, because they were very open, had a lot to talk about, told us a lot about themselves, communicated their expectations, and then on Monday we started shaping the content and the students were involved right from the start. So, they were able to make their own contributions every day. In the form of a blog post for example, of Twitter posts.
At the end, you also wrote your own short essays, which not only reflected your experience, but also always dealt with a topic of your own. As a result, it worked really impressively as a group right from the start. The students were also really very much together as a group. I had the impression that there was no fragmentation, that there were no small groups that broke away and somehow separated themselves from the others, but that they had a lot of communication with each other. It really was the case that everyone talked with everyone. That's how it seemed. And that's not meant to be idealizing, but it really was like this.
Wiebke Voigt: So there really wasn't any group formation in that sense. And we were actually a bit worried beforehand because there were so many applications from Warwick, more from there than from the other six universities. Yes, of course we accepted many of them because they were good applications. But we still thought a bit, okay, these are the native speakers and they are much more strongly represented in terms of numbers than the students from the other universities.
And whether a bit of a fragmentation develops, simply because of perhaps language deficits or something, but that didn't happen at all. And it worked wonderfully right from the start and I think everyone enjoyed this, yes, this international exchange. So, you noticed that, of course, the research cultures perhaps and the university structures in the different countries, where the students came from, they may differ, but that didn't affect the operation in any way, but rather enriched it.
And we were actually all on the same wavelength right from the start and it showed. There was also a panel where the students had to lead a discussion themselves, completely without the involvement of the lecturers. And that was also wonderful. We didn't have to lead or intervene in any way, shape or form. And it was really almost a self-runner.
Dr. Johannes Schütz: Yes, and they were involved in the discussion right from the start. They went in with their own questions, their own theses, even with punctuated statements. That was really impressive to see. Perhaps they were already there because they had already attended one or two courses with one or two lecturers. So, they already had connections to the lecturers who were there, at least the students from Warwick and Dresden.
But they also already had an idea of what exactly they wanted to discuss during the week. And that continued throughout the week. And somehow it felt like there was never a break. So even in the evening over a beer in the beer garden, we continued to discuss and debate various points. And I wasn't always there until one o’clock in the evening. But I've heard that it often went on into the night.
Wiebke Voigt: I was there. It actually reminded me of my own experience abroad when I was still studying for my Bachelor's degree and yes, it was a very nice experience.
Benjamin Lehmann: It certainly sounds like that, it also sounds like a good selection of participants, but I would certainly say that it was also due to good organization. You've already said that there was a bit of networking beforehand and how you put yourselves together and that kind of thing, with such an organization in our extensive program with students from seven different countries, that certainly wasn't easy and it was also the first time for you that you had organized such a large event and I wonder, could the experiences of your British colleagues perhaps have helped?
Were you able to benefit a little from this or was it more like learning by doing? Or was it completely new territory? And what was the biggest challenge in organizing it?
Dr. Johannes Schütz: So, since we organized it in Dresden and Dresden was the city in which the event would be held, it was the Dresden team's main responsibility. And it wasn't just the two of us, but also Tim Buchen, Gerd Schwerhoff, Alexander Kästner, Dagmar Ellerbrock, I think I've got them all now.
Wiebke Voigt: Yes, I hope nobody feels forgotten.
Dr. Johannes Schütz: Exactly. But we then spread it over these shoulders and everyone contributed to it. And a task was distributed to all of them, which meant that we couldn’t really profit from the Warwick colleagues this time. But I hope that next time, which is the plan, that there will be another summer school next year, which will then take place in Warwick, that they will perhaps also benefit from our experiences, but also make their own.
And yes, it takes a lot. It starts with the acquisition of funds. You first have to get the money to be able to implement this program. You have to find overnight accommodation, organize catering, not just in the canteen, but also on different evenings and somehow find a location. We had to write to all the cooperation partners, i.e., the museum archive, and book the rooms or the guided tours.
What have I forgotten? But it is definitely an organizationally complex process. But because we were a relatively large team and everyone did their bit, it was manageable alongside the ongoing business.
Wiebke Voigt: Yes, I would say that one of the biggest problems was simply that we could only involve our Warwick colleagues online, which meant that we were always dependent on these Zoom appointments, which of course not everyone could attend. So not everyone always had the time and there were minutes taken every time, but of course that couldn't really replace participation and that's why in the end it was often the case, as Johannes just mentioned, that we in Dresden had to plan a lot internally in advance and I think that distance alone was a challenge.
But at least towards the end, when things got really dicey, it worked surprisingly well with a few organizational points, for example in terms of accommodation for students. But for next time, we definitely know that it's okay, a lot of things simply have to be coordinated internally. We can't wait for these Zoom dates every time.
And it was even just the scheduling, i.e., ensuring that at least the majority of employees had time. That was definitely a bit of a challenge. But it was still fun to organize something like this. It was just something different. Although, of course, to a certain extent, planning courses, organizing conferences and workshops is also part of day-to-day academic business. Yes, but this summer school was a bit of a novelty.
Dr. Johannes Schütz: Yes, and that's a bit due to the nature of things. So, if you're doing a summer school on site, external colleagues can't help organize so much because they don't know the contacts at the university, they don't know the locations, they don't know where they can book student accommodation. They also don't know which caterers to ask or which restaurants to go to.
They were all involved. We also suggested a lot of things and put them up for discussion. But it came out of the situation that we had to do this part of the organization on site. And the Warwick colleagues were very present during the moderation. They moderated a lot of modules from start to finish and really took over a lot of the discussion time.
They were then incredibly present at the summer school, incredibly flexible when it came to the various discussion dynamics. They were really completely focused on the matter. So, it was nice to see how we were sometimes able to take a step back during a a module so that we could clarify something else in the background that was on the agenda. And then they carried it really well.
Wiebke Voigt: They were really incredibly committed to making sure that this was the case and, fortunately, we were able to overcome the small technical planning and organizational problems that we might have had behind the scenes. We consistently received feedback from the students that everything was so well organized and that they were so happy to hear, and that this isn’t necessarily something their used to, based on their experiences of other summer schools, they’re not used to everything running so smoothly.
And yes, it was a great relief to hear that, at least at the student level, the times that we struggled somewhat, were not noticeable. But on the whole, the organization worked very well, because yes, communication is simply important and I think that was clear to all of us.
Dr. Johannes Schütz: And yes, and in the end, the effect on the students was as if everything was rosy. That's also nice to see, so to speak. And then it's also okay that we might have had a day or two of real stress in the background because something was happening, but in the end, everything worked out really well. We didn't have to cancel anything on the program.
We didn't have to somehow cut anything in the social organization or the bringing together, but in the end, we were able to implement everything as we had planned it from the beginning.
Benjamin Lehmann: Yes, it sounds from the feedback that it was really well received. I'm really pleased about that. But you also said, for example, that the colleagues from Warwick took on other parts, which took the pressure off you again. The partnership between the TUD and the University of Warwick is older than EUTOPIA, for example.
Of course, it's also exciting to see what kind of, I don't know, perhaps emotional or academic relationships there are that may have had a positive impact. On the other hand, I would also be interested in the digital age. You say, of course, that communication is the most important thing. What could perhaps have made this previous communication easier for you? So, you mentioned Zoom, what tools do you use if you want to communicate all the way to Warwick or somewhere else?
What else might you have thought afterwards? What else might you have done? Use “padlets” or something along those lines?
Dr. Johannes Schütz: We also used more than Zoom. We had a shared data folder where we stored our various documents and where everyone always had access to the current planning status. And we also used Opal extensively for the summer school itself. All students had a guest login so that they could access Opal and have a kind of platform where we not only stored texts for the students to read, but where we could also post discussions.
So, there was a forum where it was possible to ask questions, organizationally, but also in terms of content and then exchange ideas, but also to pass on a little more information. We also used Padlets at the beginning, but somehow, we moved away from it a bit because we had the feeling that it would be easier to plan it in a small group in such a way that it would be easier to put a finished discussion proposal in a shared data folder, if I remember correctly.
Wiebke Voigt: Yes, I think there were at least a few problems with Opal, but Alex Kästner managed everything really well. So, we, yes, we did, I'm just thinking about what else we used.
Dr. Johannes Schütz: Perhaps there is a place where this could be brought together. So maybe that's what makes digitality a bit problematic. You have different platforms and different access points, and with a large team, I think it's sometimes difficult to keep track of where things are happening. And if you had a platform where you could do the video conference, but where you could access the data at the same time, where you could perhaps also write texts together, that would make it much easier.
I think that was the biggest challenge with digital communication, that we ended up using different platforms and it wasn't always clear where things were happening. I also got confused sometimes. And when it came to the actual organization and we weren't yet sure whether we would opt for Opal, there were also different platforms under discussion, where there were different experiences and everyone had somehow already had experience with different platforms.
But somehow, we couldn't really agree on one. So, it was kind of clear to us that we would do it with Opal on site first, because as colleagues from Dresden, we know our way around it quite well and can instruct the others relatively well. But yes, it's still going to be a bit like that and we might have to create our own tool where we can bring communication together so that we don't lose track of things.
Wiebke Voigt: Yes, one for the future in particular. I think such a large joint platform would be helpful. And we had it a bit split into two parts. All the materials for the students were mainly on Opal and we always exchanged our materials in the cloud. Everything was uploaded there and if you didn't immediately know what the current status was, that was always difficult.
Of course, emails were sent all around. With an update on what has been uploaded, etc., but I'd say that things can easily get lost. So maybe one of those big ones where you know, okay, everything that has to do with the summer school can be found there.
Benjamin Lehmann: Yes, in the end it is only an organization via the EUTOPIA itself, of course the question is, now you have to use a system from Warwick or Dresden. Is that also an option? The association certainly has the advantage that you can order, buy and develop a tool via EUTOPIA or is it really more like that? EUTOPIA is the partnership and all other things go through the universities, or how is that normally?
Dr. Johannes Schütz: I don't think there is a “normal way” yet, because it's only just beginning and there are no direct guidelines yet, relating to this is how a EUTOPIA event should be run, etc., but the call has been more of a bottom-up initiative, i.e., proposals can come from the universities as to how this Europe-wide campus can be designed.
And since everything is still open and not so much framework has been created yet, no infrastructural things have been created for this at all, it was more of an impulse. And then it came from the universities and there really weren't any tools yet. I don't know whether that might happen at some point when it's more permanent. So, if there really is a fixed EUTOPIA event form.
Benjamin Lehmann: This is the ideal segue to my next question: How do you imagine EUTOPIA in ten years' time? What are your wishes for the project?
Wiebke Voigt: Yes, we have already mentioned that we definitely want to continue at least the summer school. Within the EUTOPIA framework and also want to involve other universities in the long term, not only at student level, but also at teacher level. So, the current plan is to try to hold the next summer school in Warwick, as I just mentioned.
In October, an Early Modern delegation consisting of Gerd Schwerhoff, Alex Kästner and myself traveled to Warwick to do another recap and talk about it again. Yes, how the Summer School went, what we could do better and with regard to the future and what the further planning should look like and then we also spoke to those responsible for EUTOPIA on site in Warwick, who were all very interested and showed great interest and were also very positive about the project.
But whether we will actually have the financial means to realize this in Warwick in the summer, time will tell, it's already getting close. So, the year is drawing to a close, time is also running out. It's still questionable. We don't know whether we'll be able to realize it next year. Another idea, however, was that in order to involve colleagues from other universities even more, we could organize something like a workshop, a EUTOPIA workshop at staff level, in order to get to know each other and try to make the planning or participation in this summer school appealing to them, so that they might also get to know each other.
We want to be more involved in the organization in the future and that we don't always have the whole thing take place in Warwick and Dresden, but also in Lisbon, for example, where there are already good connections. Or in Cluj in Romania. That's all been discussed a bit, because there are already contacts there, as well as in Venice. But it's all still in its infancy at the moment.
So, we're only just starting to look at how we can plan this in the future and, as I said, whether there will be a summer school in Warwick next year. It hasn't been decided yet, but we definitely don't want to let it come to an end and then pick it up again the year after next at the latest. Whether that will be in Dresden or Warwick or somewhere else, we'll have to see.
But that's at least for them. For the EUTOPIA Summer School, these are the ideas for the future that we currently have. I don't know. With regard to EUTOPIA in general, a certain degree of continuity would of course also be desirable, so that there are also other projects.
Dr. Johannes Schütz: But if you ask how we envisage this in ten years' time, or if I can speak for myself, it is already the case that all universities will support the rotation of such events, that you really have the opportunity to work together with colleagues from these different partner universities, and then probably also to hold this summer school on site on a rotating basis.
So as a format, I think it works well because you can best organize this dense atmosphere that we had in Dresden this year, these really intensive discussions. When there is also social interaction, when there is something that frames the whole thing. And you can only achieve that if you do it locally. I believe that EUTOPIA works best when you create infrastructures that also facilitate exchange through travel.
So if you were to do it all digitally, then a lot would be lost, because then we can actually meet via Zoom, we can have various digital discussions, but I don't think this intensity is created, because it simply requires this personal exchange and also that you sit together throughout the day, have the opportunity to eat something together in the evening, have a drink somewhere, talk a little more freely, more loosely in small talk - all of this is part of creating such a dense working atmosphere.
And it would be nice if, in ten years' time, it could somehow be taken for granted that you could go there one year, then there the next, and always put together a cycle of events like this with other students and other lecturers.
Wiebke Voigt: Yes, I think we've really noticed again now, especially after the pandemic, how important such face-to-face events are. And we had a module that was held digitally online by Jonathan Davies from Warwick because he couldn't be there. And you could tell from the feedback from the students that, although they found the topic exciting, it made a clear difference compared to the modules that took place in person.
And yes, as Johannes has just said, the personal informal exchange is also important. Whether that's on an excursion or in the evening in a beer garden, there's no substitute for that. And then, of course, it would be nice to be able to rotate and visit different European cities again and again.
And yes, let's not kid ourselves, it's also natural. Teaching is the focus of something like this. But it's also always a personally enriching experience and you always have at least a certain amount of free time. And I think for many people it's a great opportunity to discover and experience other cities.
Dr. Johannes Schütz: And with this Europe really does move closer together. That's how you create a European atmosphere, so that it's a matter of course to visit such and such a place, to exchange ideas with one another and then to live there for an intensive week. That's how something like, and that's what this EUTOPIA idea stands for, a Europe-wide campus is created.
Benjamin Lehmann: Okay, thank you very much for the answer. And now we have a lot. We've already talked a lot about outcomes, benefits for different status groups and things like that. You've already mentioned the personal connection. And of course, the focus is on academic teaching, on academic work, but that's what inspires academic work, this pleasant atmosphere.
It's not just about the dry stuff, but it spices up, so to speak, what we actually consider to be important enormously. Perhaps as a final question to summarize, what would you say for students as well as for lecturers or doctoral students and all status groups involved? What would you say is the reason to go to the Summer School?
What is the outcome for me? Perhaps scientifically on the one hand, we've already talked a lot about it personally, but perhaps also that. So new cities, getting to know new people. How big is the exchange of information, for example? Was it perhaps professors saying “Oh, I'm going to Warwick, the guest lecturer tour or something like that” and for students anyway it is beneficial? Yes.
Dr. Johannes Schütz: I think I could sum it up in one term and it covers everything. It's a broadening of horizons, and that applies to all the levels you mentioned. So, it means that you get to know new research contexts, new and international issues, how certain topics are dealt with, methods, approaches, everything that is on the academic side, but also on the social side, that you get to know other social contexts, other cultural rules, new places, all of that is there quasi together.
So, it's a huge opportunity to experience something within a dense period of time that you would otherwise often have to gather together, which you can then perhaps also experience, but then rather individually and separately. And so, you can bring it all together.
Wiebke Voigt: Yes, I would agree with that one hundred percent. This broadening of horizons and perspectives is, I think, the greatest benefit for all sides and also the fact that you have an experience like this in a relatively relaxed and informal setting, where something like a sense of community quickly develops. So, if you start studying somewhere else straight away, you might feel a bit alone at first and I think the summer school is a great opportunity for students. It's easy to test something like this on a smaller, protected scale. And yes.
Dr. Johannes Schütz: And if I may add, and this just occurred to me, this is of course also a broadening of horizons for the teachers. Because the questions are completely different. The students' backgrounds are completely different. The perspectives on the material we worked on with them were completely different. And I, for example, also benefited a lot from this because I looked at the sources we read together in a completely different way.
And that also broadened my horizons because I was able to see other things or develop other questions. So, it really is a mutual benefit.
Wiebke Voigt: Yes, definitely. It's also simply a change from the regular teaching routine for the lecturers. Simply because you have a group of students who, in this case, have really traveled all the way to Dresden. Some of them have come from far away, some of them have made strenuous journeys, taken long train journeys etcetera. And of course, the mindset is completely different.
And I also believe that it is not yet common practice at our institute to teach in English. It does happen from time to time, Dagmar Ellerbrock and Alex Kästner offer something from time to time, but it hasn't yet become so established and I think that's a good opportunity for us to get out of our comfort zone and simply, yes, ask the question, “how do I conceptualize it in English”, especially in the humanities.
That’s it, for sure, terms are incredibly important, so you wonder “how can one express this adequately?” And that is a challenge, but also definitely an enrichment.
Benjamin Lehmann: All right, then thank you very much for the conversation. I'm very curious to see what we'll hear next from the next Summer School and how it all develops. And of course, I wish you all the best for the future and that it continues to be so exciting and that you can be part of it.
Dr. Johannes Schütz: Thank you very much. Thank you for allowing us to report on it here too.
Wiebke Voigt: Yes, thank you very much. It was a lot of fun.
Benjamin Lehmann: This was our latest episode of Online Dates. This time on the topic of EUTOPIA Summer School. We are excited to see what new developments there will be in the future, and look forward to hearing from you again next time. Until then, see you soon.
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