Pieter Bruegel und die flämische Genre-Grafik des 16. Jahrhunderts (Rinaldi)
Dozent: | Dr. Stefano Rinaldi | ||||
Tag/Zeit: | Do., 3. DS | Ort: | ABS/105/U und KK SKD | ||
Beginn: | 13.04.2017 (Kunstbibliothek der SKD, Residenzschloss) | ||||
Module: | Master | MA LA | LA / Staatsexamen neu | ||
KG-MA-2 KG-MA-WM-2 |
MAKU-KG-VT 1 | PHF-SEMS-KU-KG3 PHF-SEGY-KU-KG3 |
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Prüfungsleistung: | Referat und Seminararbeit | Referat ODER Essay | Referat ODER Essay | ||
Die Veranstaltung nimmt die druckgraphische Produktion Pieter Bruegels d.Ä. in den Blick, unter besonderer Berücksichtigung seines hoch originellen Beitrages zur frühen Geschichte der Genrekunst. In enger Zusammenarbeit mit dem Verleger Hieronymus Cock entwarf Bruegelim Laufe seiner Karriere eine große Zahl an sehr originellen und erfolgreichen Stichen. Neben der für die Landschaftsgattung epochemachenden Serie der „Große Landschaften“ handelte es sich dabei v.a. um Werke profanes Sujets, die eine wichtige Rolle in der Frühgeschichte der Genrekunst spielten. Der Meister machte von der größeren Erfindungsfreiheit des druckgraphischen Mediums geschickt Gebrauch, und experimentierte auf innovative Weise in verschiedenen Bereichen der profanen Ikonographie: von der grotesken und monströsen Komik in der Tradition des Jheronimus Boschs zu der Verbildlichung volkssprachlicher Sprichwörter, von satirisch-moralisierenden Historien zu wirbelnden Bauernfesten. Dabei soll man allerdings nicht die Tatsache aus dem Blick verlieren, dass diese Produktion – wie innovativ auch immer – im Dialog mit einer etablierten ikonographischen Tradition zustande kam, hatte die frühe Genrekunst schon seit fast einem Jahrhundert in Flandern und Deutschland entscheidende Entwicklungen durchgelaufen. Weiterhin waren die von Bruegel ausgearbeiteten Bildthemen äußerst aktuell bei seinen flämischen Zeitgenossen. Zweck des Seminars ist es, das überschaubare Korpus der Bruegelschen Genre-Graphik im Kontext dieser ikonographischen Tradition zu betrachten. Dies wird den Teilnehmenden nicht nur einen Blick in die Kunst Bruegels verschaffen, sondern auch ein besseres Verständnis eines der meist innovativen und folgenreichen Aspekte der transalpinen Renaissance ermöglichen. Die Möglichkeit, mit Originalen des Dresdner Kupferstich-Kabinetts zu arbeiten, bietet eine ausgezeichnete Chance, die Werke in ihrer Materialität zu betrachten und die komplexen Produktionsbedingungen der Renaissancedruckgraphik besser zu durchdringen. Dabei werden auch museumsrelevante Fragestellungen wie Sammlungsgeschichte, Bewahrung und Restaurierung thematisiert. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen beschränkt. |