Deutsche Malerei der Romantik (Karge)
Dozent: | Prof. Dr. Henrik Karge | ||||
Tag/Zeit: | Di., 3. DS | ||||
Ort: | ABS/E08/H | ||||
Beginn: | 18.10.2016 | ||||
Klausur: | |||||
Module: | Prüfungsleistung: | ||||
Bachelor |
EM2 AM |
KB: Klausur EB70/2. HF: Klausur EB35/Kunst- und Musikw./Humanities: Klausur |
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Master | KG-MA-1 KG-MA-WM1 KG-MA-2 KG-MA-WM2 |
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MA LA | MAKU-KG-VT1 | ||||
LA / Staatsexamen neu |
PHF-SEGY-KU-KG3 | ||||
Sonstiges | Studium Generale Bürger-U. Sen.-Ak. |
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Keine andere künstlerische Richtung hat die kulturelle Identität Deutschlands im gleichen Maße geprägt wie die Romantik, keine andere steht von Beginn an so sehr im Zentrum kontroverser Debatten: revolutionär oder rückwärtsgewandt, naturverbunden oder schwärmerisch? In jedem Fall hat die Romantik wesentliche Grundlagen zur Entstehung der modernen Kunst geschaffen. Am Ende des 18. Jahrhunderts rebellierten mehrere Schriftsteller, wie Novalis, Friedrich Schlegel und Ludwig Tieck, gegen das rationalistische Weltbild der Aufklärungszeit und strebten nach der Erkundung seelischer Tiefen, nach religiösen Erfahrungen und nach den Volksmythen des fernen Mittelalters. In der Folge wandten sich auch die Maler von den Lehrsätzen der Akademien und den antiken Modellen des Klassizismus ab, um in der unmittelbaren Anschauung der Natur und in der „altdeutschen“ Kunst der Dürerzeit sowie der Kunst der italienischen Frührenaissance neue Inspirationen zu suchen. Im Zentrum der Vorlesung stehen die Landschaftsmalerei der Dresdner Romantik und die Kunst der Nazarener. Ausführlich eingegangen wird auf die norddeutschen Maler Philipp Otto Runge und Caspar David Friedrich – letzterer war ab ca. 1800 die Leitfigur der Dresdner Landschaftsmalerei, die ein breites Spektrum der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Natur entwickelte, wofür auch Johan Christian Dahl, Carl Gustav Carus und Ludwig Richter stehen. Eine ganz andere Richtung der Romantik vertraten die „Nazarener“ genannten Künstler des Lukasbundes, allen voran Johann Friedrich Overbeck und Franz Pforr, die 1810 als erste Sezession der Kunstgeschichte die Wiener Akademie verließen, um in Rom die religiöse Malerei neu zu begründen. In ihren Fußstapfen erlebte die Düsseldorfer Malerschule unter Wilhelm Schadow ab 1826 ihren großen Aufstieg und zugleich eine tiefgreifende Wandlung zum Realismus. Mit all diesen sehr unterschiedlichen Positionen vermittelt die Vorlesung wichtige Grundlagen zum Verständnis der Malerei des 19. und selbst noch des 20. Jahrhunderts, denn die Romantik hat die Kunst bis in die Gegenwart inspiriert. |