Zum Inhaber der Professur
Professor für soziologische Theorien und Kultursoziologie
NameHerr Prof. Dr. Dominik Schrage
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Besuchsadresse:
Bürogebäude Falkenbrunnen, Raum 231 Chemnitzer Str. 46a
01187 Dresden
Postadresse:
Technische Universität Dresden
Philosophische Fakultät
Institut für Soziologie
01062 Dresden
Sprechzeiten:
Anmeldung in OPAL (https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/8556806153)
Dominik Schrages Forschungsschwerpunkte liegen in der Kultursoziologie und den soziologischen Theorien, Forschungsfelder sind die Konsumsoziologie, die Soziologie der Medien und insbesondere der auditiven Kultur. Ein übergreifendes Interesse liegt in der Ausarbeitung einer theoretisch reflektierten, an exemplarischen Fallanalysen entwickelten Diagnose des Zusammenhangs der sozialstrukturellen, der medientechnischen und der ästhetische Formen betreffenden Transformationen des ausgehenden 20. und 21. Jahrhunderts. Er ist seit 2005 Mitglied des Vorstands der Sektion Kultursoziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, von 2015 bis 2021 war er ihr Sprecher,
Ein abgeschlossenes Forschungsprojekt war situiert im SFB 1285 "Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung". Neben der Mitwirkung an Konzeption und übergreifender Theorieperspektive des SFB (siehe programmatischen Beitrag) untersuchte Dominik Schrage im Teilprojekt I des SFB gemeinsam mit Sonja Engel das "Spießerverdikt" als eine im 19. Jahrhundert entstehende Invektive gegen soziale Gruppen in gesellschaftlichen Mittellagen; insbesondere interessierten hier die Konflikte um soziale Ordnungsvorstellungen sowie die dynamisierenden Effekte der Schmähung von Philistern, Kleinbürgern und Spießbürgern.
Ein weiteres, ebenfalls ausgelaufendes Forschungsprojekt zur objektvermittelten Transformation des Sexualitätswissens trägt den Titel "Konsumobjekte: Die Bedeutsamkeit der Dinge für den Zugang zu epistemischem und situativem Sexualitätswissen", es war Teil des Forschungsverbundes "Dinge und Sexualität. Produktion und Konsumtion im 20. und 21. Jahrhundert", an dem auch das Deutsche Hygienemuseum und die Medizinische Hochschule Hannover beteiligt waren, es wurde finanziert durch das BMBF (Programm "Die Sprache der Objekte). Wissenschaftlicher Mitarbeiter in dem Projekt war Dr. Tino Heim.
Den konsumsoziologischen Schwerpunkt bearbeitet Dominik Schrage seit 2002, vornehmlich in der AG Konsumsoziologie, die er zusammen mit Kai-Uwe Hellmann leitet und die in der Sektion Kultursoziologie beheimatet ist. Auch seine Habilitationsschrift „Die Verfügbarkeit der Dinge. Eine historische Soziologie des Konsums“ (2009) ist diesem Schwerpunkt zuzurechnen.
Die im 20. Jahrhundert manifest werdende Bedeutung technischer Medien für gesellschaftliche Subjektformen hatte Schrage bereits in seiner Dissertation „Psychotechnik und Radiophonie. Subjektkonstruktionen in artifiziellen Wirklichkeiten 1918-1932“ (2001) untersucht. Sein besonderes Interesse an der auditiven Kultur geht auch auf die Beschäftigung mit dem frühen Radio und Hörspiel in seiner Dissertation zurück. In einigen seit 2007 erschienenen kleineren Arbeiten verfolgte er dieses Thema weiter, es war auch der Hintergrund für das seit 2014 zunächst in Lüneburg und von 2015 bis 2017 an der TU Dresden arbeitende Forschungsprojekt „‚Time has come today‘. Die Eigenzeiten popmusikalischer Chronotopoi und ihr Beitrag zur temporalen Differenzierung von Lebenswelten seit den 1960er Jahren“. Dieses war dem DFG-Schwerpunktprogramm „Ästhetische Eigenzeiten. Zeit und Darstellung in der polychronen Moderne“ zugeordnet; im Projekt tätig war der Musikwissenschaftler Holger Schwetter (Postdoc) und als Doktorandin die Soziologin Anne-Kathrin Hoklas. Das Projekt untersuchte die Rolle populärer Musik in den gesellschaftlichen Umbrüchen der 1970er und frühen 1980er Jahren, es bezog dabei die kultursoziologischen Fragen nach den für diese Zeit typischen genuin musikbezogenen Erlebnisweisen und den sozialen Formen ihrer Zelebration und Verbreitung (wie der Landdiskothek) auf die in der Soziologie geläufigen Erkenntnisse zu den sozialen Wandlungsprozessen dieses Zeitabschnitts.