30.06.2023
Interdisziplinäre Summer School T*ECO*LOGIES am 17. und 18. August 2023
Historische, soziale und ökologische Revisionen von Mensch-Technik-Natur-Verhältnissen
Veranstaltungsort:
Helmholtzstraße 14 (Merkel-Bau), Raum 118,
Technische Universität Dresden
Warum ist die heutige Welt so, wie sie ist, und wer hat dazu beigetragen? Welche Rolle spielt(e) Technik darin? Wer hat sie in der Vergangenheit geprägt? Was kann sie in Zukunft leisten? In welcher Welt wollen wir leben? Welche Verantwortung haben wir als zukünftige oder etablierte Ingenieur:innen und Technikforscher:innen? Wie nehmen wir Einfluss? Wen oder was berücksichtigen, übersehen wir oder schließen wir aus? Was erhoffen wir uns? Was halten wir für möglich und machbar und wo sehen wir Grenzen des Möglichen und Machbaren?
Junge und erfahrene Technikforscher:innen, Ingenieur:innen und an Technik- und Gesellschaftsthemen Interessierte aus technischen, sozial- und geisteswissenschaftlichen Fachgebieten sind herzlich eingeladen, an zwei Tagen Antworten auf die gestellten Fragen gemeinsam zu sondieren und zu diskutieren.
Wir blicken zurück, um zu verstehen, wer unsere sozio-technische Welt beeinflusst hat, und entwerfen Szenarien für zukünftige Mensch-Technik-Natur-Verhältnisse, die ein sozial- und umweltgerechtes Miteinander für viele jenseits von Ausbeutung, Ausgrenzung und Unterwerfung ermöglichen können. Dazu haben wir inspirierende Gastreferent:innen eingeladen, die in verschiedenen Workshops neue Impulse setzen und ungewohnte Perspektiven eröffnen. Wir freuen uns, mit Ihnen auf Entdeckungsreise zu gehen, um die Vergangenheit umzuschreiben und die Zukunft neu zu erfinden!
Die Workshops finden abwechselnd in deutscher und englischer Sprache statt. Die Teilnahme an der Summer School ist kostenlos durch die finanzielle Unterstützung aus Gleichstellungsmitteln des Bereichs Ingenieurwissenschaften und des Eleonore-Trefftz-Programms der TU Dresden! Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungen bis einschließlich 27.07.2023!
Highlights
- Spurensuche auf dem Campus der TU Dresden nach einflussreichen Wissenschaftlerinnen und ihren Beiträgen zur Technikforschung und –entwicklung
- Zu Gast sind das Kunst-und Designforschungsduo MELT (Ren Loren Britton & Iz Paehr) und Ines Weigand, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gruppe Design, Diversity & New Commons am Weizenbaum Institut/Universität der Künste Berlin
- Get together mit allen Referent:innen und Teilnehmer:innen am Donnerstagabend
Ablauf
Am ersten Tag der Summer School tauchen wir mit Prof.in Dr.in Cornelia Breitkopf, Professorin für Thermodynamik und Leiterin des Instituts für Energietechnik an der TU Dresden, in die Geschichte und Gegenwart der TU Dresden ein und richten die Aufmerksamkeit auf Frauen in den Ingenieurwissenschaften früher und heute. Haben Zeuner und Mollier ihre bekannten Diagramme wirklich selbst gezeichnet, ihre Publikationen und Schriftstücke allein verfasst? Wann gab es die erste Maschinenbaustudentin an der Fakultät und was ist aus ihr geworden? An welchen technischen Entwicklungen waren und sind Forscherinnen aus den Ingenieurwissenschaften beteiligt? Welche Erfahrungen haben sie in ihrer wissenschaftlich-beruflichen Laufbahn gesammelt? Eine Entdeckungsreise über den Campus der TU Dresden gibt dazu tiefere Einblicke. Den Abend lassen wir gemeinsam mit den geladenen Referent:innen ausklingen.
Am zweiten Tag der Summer School ziehen wir mit dem Kunst-und Designforschungsduo MELT aus Berlin Rückschlüsse aus den Queer, Trans* und Disability Studies für die Technikforschung und -entwicklung. Wir hinterfragen, welche Vorstellungen von Normmenschen, Techniknormen und Normalitätsverhältnissen in Technologien eingeschrieben sind und sinnieren über Möglichkeiten für gerechtere und inklusivere Mensch-Maschine-Beziehungen. Im Anschluss daran betrachten wir Kreislaufprozesse aus einer anderen Perspektive. Gemeinsam mit der Wissenschaftlerin Ines Weigand vom Weizenbaum-Institut/Universität der Künste Berlin werden wir mit Methoden des Critical Design die Verflechtungen von Mensch, Natur und Technik betrachten. Wie können wir von theologisierenden Denkmustern und neoliberalen Mantras, in denen der Mensch seine Umwelt kontrolliert, beherrscht und domestiziert, zu symbiotischen Modellen gelangen, in denen der Mensch als Teil ökologischer Prozesse verstanden wird und menschliche und planetarische (Überlebens-)Bedingungen gleichermaßen berücksichtigt werden? Und welche Rolle spielt dabei unser Urin?
Wer kann mitmachen?
Aufgrund des geringen Frauenanteils in den Ingenieur- und Technikwissenschaften und den unterrepräsentierten Perspektiven von BIPoC1, LGTBQIA2 und Menschen mit Behinderungen werden Bewerber:innen dieser Gruppen bevorzugt ausgewählt.
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Interessierte aller Qualifikations- und Erfahrungsstufen aus technischen, sozial- und geisteswissenschaftlichen Fachdisziplinen
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Ingenieur:innen und Technikforscher:innen (innerhalb und außerhalb der TUD)
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Studierende, Doktorand:innen, Postdoktorand:innen, wissenschaftliche Mitarbeiter:innen und Professor:innen
Bewerbung bis zum 27.07.2023
Wegen begrenzter Teilnehmer:innenzahl bitten wir um eine E-Mail mit folgenden Angaben und Informationen an
- Vorname, Nachname, Pronomen3
- Fachgebiet/ Disziplin
- Qualifikations- und Erfahrungsstufe
- Motivationsstatement (150 - 200 Wörter)
- Besondere Bedarfe und Anforderungen? Wir möchten allen Teilnehmer:innen einen sicheren und gleichermaßen zugänglichen Ort bieten, in dem sich alle wohlfühlen. Bitte scheuen Sie sich nicht, uns diesbezüglich Ihre Wünsche und Bedarfe mitzuteilen.
Download: Einladung und Poster (nicht barrierefrei)
Organisatorinnen und Ansprechpartnerinnen
Fußnoten
1 Abkürzung für „Black, Indigenous and People of Color”
2 Abkürzung bestehenden aus den englischen Begriffen für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle/Transgender-, queere, intersexuelle und asexuelle Menschen
3 Die Nennung von Pronomen dient dazu, Personen entsprechend ihrer Selbstwahrnehmung und Geschlechtszuschreibung, insbesondere trans- und nicht-binäre Personen respektvoll und korrekt ansprechen zu können.