May 15, 2019
MW-BLICK 05/2019
Ingenieure bringen einheimische hölzer zum klingen
Die Holztechniker der TU Dresden haben für die Gitarrenmanufaktur Hanika ein thermisches Verfahren entwickelt, das einheimische Hölzer wie Fichte, Ahorn oder Kirsche mit ausgezeichneten Klangeigenschaften versorgt und sie damit für den Bau akustischer Gitarren nutzbar macht. Bisher werden Konzertgitarren aus einer Kombination lang gelagerter tropischer Holzarten wie Zedrele, Palisander und Ebenholz hergestellt. Seit Anfang 2017 gelten für den Handel mit bedrohten Hölzern aus den Tropen jedoch strengere Bestimmungen, so dass Musikinstrumentenbauer auf Alternativen angewiesen sind.
Mit dem Behandlungsverfahren der Dresdner Ingenieure werden einheimische Hölzer mit einer bestimmten Temperatur und einem bestimmten Druck für eine gewisse Zeit behandelt um die notwendigen Alterungsprozesse des Holzes zu beschleunigen. Im Ergebnis können die einheimischen Hölzer nach nur einem Jahr „im Backofen“ zu hochwertigen Musikinstrumenten weiterverarbeitet werden. Die bisher verwendeten Tropenhölzer müssen hierfür sechs bis zehn Jahre gelagert und luftgetrocknet werden. „Wir haben es geschafft, dass europäische Hölzer eine echte Alternative zum Tropenholz sind. Für mich als Wissenschaftler ist es schön zu sehen, dass unser Holz-Behandlungsverfahren von Hanika in einer eigenen Gitarrenserie umgesetzt wird. Das zeigt, dass sich unsere mehrjährige Forschungsarbeit wirklich gelohnt hat“, so Dr. Mario Zauer, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik und Projektleiter.
Mittlerweile produziert Hanika vier vollständig tropenholzfreie Gitarrenmodelle und wurde hierfür am 9. Mai 2019 auf dem Innovationstag Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Berlin als „ZIM-Handwerksprojekt des Jahres“ ausgezeichnet. Mehr Informationen auf der Webseite tu-dresden.de/mw
Herbert-Flemming-Preis
Herkömmliche Flammschutzmittel in Dämmstoffen sind giftig und schaden daher nicht nur unserer Umwelt. Eine Absolventin der Studienrichtung Holztechnik und Faserwerkstofftechnik hat sich in ihrer Diplomarbeit mit einer unbedenklichen Alternative aus Baumrindenextrakt beschäftigt und dafür den Herbert-Flemming-Preis erhalten. Der im zweijährigen Rhythmus ausgelobte Preis wurde am 10. Mai 2019 im Rahmen der 20. Mitgliederversammlung des Vereins akademischer Holzingenieure an der TU Dresden e. V. (VAH) an Lydia Hofmann vergeben. Der Preis wird seit 2003 für besonders herausragende wissenschaftliche Arbeiten von Doktoranden oder ausgezeichnete Abschlüsse von Studierenden verliehen und ist mit 1.500 Euro dotiert.
Rehau-Preis Technik
Ohne die Beschichtung von Kanten kann keine Holzplatte in der Möbelindustrie verarbeitet werden. Bisher werden die Schmalflächen aber ausschließlich mit Klebstoff gefügt. Dr. Marcus Herzberg hat während seiner Promotion an der Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik bei Prof. Wagenführ ein industrietaugliches Verfahren entwickelt, das die Kanten von Holzplatten nun mit Ultraschall statt Heißkleber beschichtet. Das spart viel Energie, Klebstoff und ergänzt ein über 50 Jahre altes Fügeverfahren. Hierfür hat der Nachwuchsingenieur im April den mit 2.000 Euro dotierten REHAU-Preis Technik erhalten. „Mit dem Preisgeld toure ich im Sommer drei Wochen mit einem Wohnmobil durch den Westen der USA“, freut sich Marcus Herzberg.
CHE-Ranking bescheinigt Ingenieuren Spitzenplätze
Die TU Dresden glänzt im aktuellen Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) mit sehr guten Bewertungen in der Kategorie Forschungsgelder pro Wissenschaftler: In den Fächern Maschinenbau (MB), Mechatronik und Werkstofftechnik/Materialwissenschaft (WW) sowie Psychologie wird hier die Spitzengruppe erreicht. Die ingenieurwissenschaftlichen Fächer punkten zudem in der Kategorie Unterstützung am Studienanfang, MB und WW auch in der Kategorie Prüfungen.
Die Ergebnisse des CHE-Rankings wurden Anfang Mai 2019 im neuen ZEIT Studienführer 2019/20 veröffentlicht. Jedes Jahr wird ein Drittel der Fächer neu bewertet. Das CHE-Hochschulranking ist das umfassendste und detaillierteste Ranking im deutschsprachigen Raum. Mehr als 300 Universitäten und Fachhochschulen hat das CHE untersucht. Die Detailauswertungen der Studierendenbefragung 2019 gibt es »»» hier für Maschinenbau und »»» hier für Werkstofftechnik/Materialwissenschaft.
Gründerpreis-Voting!
Einweg-Feldbetten aus Pappe für die humanitäre Hilfe, maßgeschneiderte thermoplastische Faserverbund-Profile für die Serie und Mikroantriebe für Nano-Satelliten zur nachhaltigen Nutzung des Weltraums – das sind drei zündende Ideen, mit denen aktuelle Ausgründungen der Fakultät Maschinenwesen um den Publikumspreis der sächsischen Innovationsplattform futureSAX wetteifern. Support your local Scientist! Noch bis zum 31. Mai abstimmen – für Feldbetten, Faserverbund-Profile oder Mikroantriebe.
Termine
24.05.2019: Call for papers für das 12. Internationale Fluidtechnische Kolloquium (12. IFK, 9.-11.03.2020). Als eine der weltweit wichtigsten Tagungen im Bereich der hydraulischen und pneumatischen Antriebs-, Steuerungs- und Regelungstechnik hat sich das IFK als zentrale Austauschplattform für Experten der Branche in Europa etabliert. Es bietet im internationalen Rahmen Anwendern, Herstellern und Wissenschaftlern die Möglichkeit, Innovationen zu präsentieren und über Entwicklungstrends zu diskutieren. Englische Beitragskurzfassungen können bis spätestens 24.05.2019 online unter ifk2020.com eingereicht werden.
25.05.2019: Die TU Dresden öffnet am Uni-Tag ab 9:30 Uhr Tür & Tor. Auch die Fakultät Maschinenwesen hat ein umfangreiches Programm zusammengestellt, das zum Mitmachen einlädt. Am Infostand »Technik überwindet Grenzen« im Hörsaalzentrum können sich Studieninteressierte rund um das Studium an der Fakultät beraten lassen. Zahlreiche Exponate können entdeckt werden. Ein Informationsvortrag zu den Studiengängen der Fakultät, Führungen und Besichtigungen von Versuchshallen geben Einblicke in die Forschungsaktivitäten. Programm unter tu-dresden.de/mw
26.05.2019: Bewerbungsschluss für die Shanghai-Summer-School 2019. Die vierwöchige deutsch- und englischsprachige Veranstaltung richtet sich an Studierende der Ingenieur- und Wirtschaftsingenieurwissenschaften, die den Innovationsstandort China kennenlernen wollen. Durch eine öffentliche Förderung müssen nur die Flug- und privaten Nebenkosten selbst finanziert werden. Programm und weitere Infos unter tu-dresden.de/ing
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