15.08.2018
MW-BLICK 07/2018
Hightech-Faser aus Papier
Der Nachwuchswissenschaftler Muhannad Al Aiti hat erforscht, wie Kohlenstofffasern aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden müssen, um den hohen Anforderungen von Automobilindustrie und Windenergie-Branche zu entsprechen.
Seit mehr als 60 Jahren versuchen Forscher aus der ganzen Welt hochwertige Fasern aus biogenen Abfallprodukten herzustellen, seit 20 Jahren konzentriert sich die Forschung auf Lignin. Aber erst jetzt – durch die Forschungsergebnisse von Al Aiti – ist umfänglich bekannt, wie nachhaltige Hochleistungsfasern erfolgreich hergestellt werden können. Damit ist der Startschuss für eine ökologische, kostengünstige und massentaugliche Alternative aus Sachsen zu klassischen Kohlenstofffasern gefallen.
Lignin macht ca. 20 bis 30 Prozent der Trockenmasse verholzter Pflanzen aus. Es ist ein Abfallprodukt der Papierindustrie, das massenhaft und preiswert zur Verfügung steht. „Mich hat interessiert, wie Lignin kostengünstig aufbereitet und zu Fasern verarbeitet werden kann, um dem Massenmarkt zu genügen. Die hohen Herstellungskosten der etablierten Kohlenstofffasern blockieren den Durchbruch am Markt bisher“, so Al Aiti.
Muhannad Al Aiti ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden (TUD) und führt die experimentellen Arbeiten zu seiner Promotion am Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e.V. (IPF) unter der Betreuung von Prof. Gert Heinrich durch. Einen Teil der Forschungsergebnisse hat Al Aiti gemeinsam mit einem interdisziplinären Team aus TUD und IPF kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „Progress in Materials Science“ veröffentlicht.
»»» Mehr Informationen
Drei Projektabschlüsse auf dem FOREL-Kolloquium
Nach fünf Jahren Entwicklungsarbeit präsentieren die Partner des „Forschungs- und Technologiezentrums für ressourceneffiziente Leichtbaustrukturen der Elektromobilität (FOREL)“ die Ergebnisse von gleich drei Technologieprojekten auf dem FOREL-Kolloquium am 03. und 04.09.2018. Mit THIXOM, ReLei und Q-Pro stellt das Netzwerk den neuesten Stand von Hightech-Leichtbausystemlösungen in Multi-Material-Design vor.
Im Projekt ReLei entwickelte ein Forscherteam einen konsequent auf Recycling ausgerichteten Technologiedemonstrator. Dafür wurde ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, bei dem bereits während der Konzeption die spezifischen Eigenschaftsprofile von Recyclingmaterialien berücksichtigt wurden.
Die Wissenschaftler in Thixom entwickelten eine Thixomoulding-Anlage, die Partikel- und Faserverstärkungen in Magnesium einbringt und eine prozessstabile Verarbeitung des Materials realisiert. Dabei ist es gelungen, den herkömmlichen Thixomoulding-Prozess zu verbessern und Prozessschwankungen auszugleichen.
Eine Leichtbau-A-Säule in 3D-Hybrid-Bauweise entwickelten die Forscher im Projekt Q-Pro. Mit der angewendeten Technologie erreichten die Wissenschaftler einen entscheidenden Schritt zur Senkung der Fahrzeugmasse. Das Team entwickelte einen großserienfähigen Fertigungsprozess, bei dem die Einzelkomponenten bereits im Ur- bzw. Umformprozess miteinander gefügt werden.
Die Projektergebnisse können die Gäste des Kolloquiums begutachten und mit einem ausgewiesenen Fachpublikum diskutieren. »»» zum Programm »»» zur Anmeldung
start Leuchtturmprojekt „National 5G Energy Hub“
Am 19.07.2018 erfolgte der offizielle Startschuss zum Großforschungsprojekt „National 5G Energy Hub“. Forscher aus dem Maschinenbau, der Elektrotechnik und der Kommunikationstechnik bündeln für die nächsten zehn Jahre ihr Know-how und arbeiten gemeinsam an dem Ziel, den 5G-Mobilfunkstandard für Anwendungen in der Energietechnik nutzbar zu machen - mit speziellem Bezug zur Gebäudeenergietechnik.
Die Universitäten TU Dresden, RWTH Aachen und die Industrieunternehmen Ericsson und Deutsche Telekom starten nun in die erste Projektphase des dreiphasigen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Großprojektes.
Das Ziel der ersten Projektphase ist, eine Open Source Plattform für die Verwendung der 5G-Technologie im Gebäudebereich und für die elektrischen Verteilsysteme zu erstellen. Anstatt klassisch über Kabel würden alle energetischen Endanwendungen - vom Windrad bis zum Brennwertkessel im Keller - kostengünstig und flexibel über 5G-Funk miteinander vernetzt werden können. Dafür müssen die Gebäudeenergietechniker der Fakultät Maschinenwesen zunächst regelungstechnische Algorithmen erstellen, mit denen die Anlagen bidirektional angesteuert werden können. Mehr Informationen unter »»» n5geh.de
Weltraumfahrstuhl
Mit einem Fahrstuhl bis ins Weltall. Das wäre eine sichere und umweltfreundliche Alternative zu teuren Raketenflügen und der Auftakt zu einem massentauglichen Weltraumtourismus. 17 Studierende der TU Dresden tüfteln seit Jahresbeginn an der Herausforderung, die Gondel für einen Weltraumfahrstuhl zu entwerfen und einen Prototypen zu bauen. Mit dem tritt die studentische Arbeitsgruppe Raumfahrt Dresden „STAR“ dann im September beim EUSPEC-Wettbewerb (European Space Elevator Challenge) in München an. Hier kämpfen acht internationale Teams um die beste Fahrstuhlgondel, die ca. 100 m hoch fahren muss. Das Seil eines echten Weltraumfahrstuhls müsste 36.000 km lang sein, um von der Erde bis ins All zu reichen. STAR Dresden sucht neue Mitglieder. Die Teilnahme am EUSPEC-Wettbewerb wird von der Fakultät Maschinenwesen und dem Verein Freunde und Förderer der Fakultät Maschinenwesen e. V. gefördert. Viel Glück!
Termine
24.08.2018 Anmeldefrist für das Herbstseminar von ConnectING, dem Stammtisch für Mitarbeiterinnen und Studentinnen der Fakultät Maschinenwesen. 3 Tage, 3 Themen und ein tiefer Einblick in das größte Forschungsinstitut der RWTH Aachen. Das Herbstseminar findet vom 10. bis 12.10.2018 in Aachen statt. Die Veranstaltung ist kostenlos. Der SFB/TR 96 beteiligt sich an den Reisekosten. Die Teilnehmerzahl ist
auf 10 Plätze begrenzt. Hier geht es »»» zur Anmeldung
31.08.2018 Mensch 4.0 und Künstliche Intelligenz gehören zu den Topthemen unserer Zeit. Die Altana Galerie hat drei Künstler*innenkollektive eingeladen, diese Themen von Herbst 2018 bis Sommer 2020 aus wissenschaftlicher und künstlerischer Perspektive zu
bearbeiten. Dafür werden interessierte Institute/Bereiche gesucht, die sich im Spannungsfeld zwischen Kunst und Wissenschaft wohlfühlen und Lust auf ein interdisziplinäres Pilotprojekt haben. Anmeldung bis 31.08.2018 an . »»» Mehr Informationen
...................................................................................................................................................
Im MW-BLICK wird kurz und knapp über alles berichtet, was die Fakultät gerade bewegt. Der Newsletter erscheint einmal im Monat. Anmelden Abmelden Ändern
V.i.S.d.P: Dekan der Fakultät Maschinenwesen der TU Dresden
Redaktion:
Referentin
NameKatja Lesser M.A.
Öffentlichkeitsarbeit
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
Besucheradresse:
Zeuner-Bau, Raum 256 George-Bähr-Strasse 3c
01069 Dresden