21.05.2025
Nachruf auf Prof. Wolfgang Voelkner
Mit großer Trauer haben wir die Nachricht vom Tod unseres Kollegen, Weggefährten, Mentors und Freundes Prof. Dr.-Ing. habil. Wolfgang Voeklner zu überbringen, der am Montag, den 12.05.2025 verstorben ist.
Mit ihm müssen wir eine Persönlichkeit gehen lassen, der sich Zeit seines Lebens in beispielhafter Art und Weise der Wissenschaft und der akademischen Lehre gewidmet hat. Mehr als 70 Jahre lang war er der TU Dresden eng verbunden – beginnend als Student, über seine Promotion und mit der Berufung zum ordentlichen Professor übernahm er von 1979 bis 1992 den Lehrstuhl „Fertigungstechnik/Umformprozesse und Werkzeuge“, der 1993 in die Professur für Urform- und Umformtechnik überging. Diese leitete er bis zu seiner Emeritierung 1999. Seit 2001 war er kontinuierlich in beratender Position am Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik tätig. Seine wissenschaftliche Kreativität, interdisziplinäre Fachkompetenz und sein Vermögen, die eigenen Mitarbeiter zu Höchstleistungen zu motivieren, war beispielhaft.
Trotz vieler Funktionen stellte er seine weitreichende fachwissenschaftliche Tätigkeit stets unter Beweis. Er wirkte bis 1961 an der Bearbeitung der DIN 8580 mit und hatte maßgeblichen Anteil an der Gründung und Leitung der Koordinierungsvereinbarung „Fließpressen“. Nach seiner Promotion 1968 leitete er bereits als wissenschaftlicher Oberassistent das Institut für Umformtechnik bis zum Jahr 1970. Anschließend war er Abteilungsleiter im Forschungszentrum für Umformtechnik in Zwickau. 1973 habilitierte er sich an der TU Dresden und war fortan Hochschuldozent auf dem Gebiet der Umformtechnik bis zu seiner Berufung als Professor. Nach der Wiedervereinigung wurde er Mitglied des ersten Senats und des ersten Rates der Fakultät Maschinenwesen der TU Dresden. In diesem Jahr übertrug man ihm außerdem die Funktionen des Direktors der Sektion Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen und ab 1991 die Aufgaben des Sprechers des Institutsverbandes Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen. 1992 wurde er zudem zum Prodekan der Fakultät Maschinenwesen gewählt. In seiner Funktion als Sprecher des CIM-Technologietransferzentrums (1991 bis 1996) der TU Dresden leistete er einen wesentlichen Beitrag zur Gründung der CIM-Technologiezentren in den neuen Bundesländern.
Neben der fachlichen Expertise und dem dabei sehr großen Engagement verlieren wir auch einen sehr guten Freund, stets hilfsbereit mit Tat und Rat und immer mit einem offenen Ohr für die Belange seiner Mitmenschen.
Im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Institutes für Fertigungstechnik
Alexander Brosius, Andrés Lasagni, Hans Christian Schmale, Thomas Arnold