Textilwirtschaft
Die Wirtschaft steht an der Schwelle zur vierten industriellen Revolution. Durch das Internet angetrieben, wachsen die reale und die virtuelle Welt zusammen. Mit dem derzeit herrschenden Paradigmenwechsel unter dem Begriff „Industrie 4.0“ soll der Prozess der Digitalisierung der Industrie nachhaltig aktiviert werden. Diese zukunftsträchtige Strategie zielt darauf ab, dass die Industrie für die Zukunft der Produktion gerüstet ist. Sie ist gekennzeichnet durch eine starke Individualisierung der Produkte unter den Bedingungen einer hochflexibilisierten (Großserien-) Produktion mit verkürzter Time-to-Market bei höchster Material- und Ressourceneffizienz.
Mit intelligenteren Monitoring- und Entscheidungsprozessen sollen Unternehmen und ganze Wertschöpfungsnetzwerke in nahezu Echtzeit gesteuert und optimiert werden können. Basis sind die Verfügbarkeit aller relevanten Informationen in Echtzeit durch Vernetzung aller an der Wertschöpfung beteiligten Maschinentechniken bzw. Prozesse sowie die Fähigkeit, aus den Daten den zu jedem Zeitpunkt optimalen Wertschöpfungsfluss ableiten zu können. Dadurch können echtzeitoptimierte und selbst organisierende, unternehmensübergreifende Wertschöpfungsnetzwerke generiert werden, die sich nach unterschiedlichen Kriterien, wie Kosten, Verfügbarkeit und Ressourcenverbrauch (Material, Personal, Energie etc.) optimieren lassen.
Um die besonderen Vorteile der Industrie 4.0 mittelfristig voll auszuschöpfen und nutzenbringend für die Textilindustrie zu gestalten, werden am ITM Forschungsarbeiten durchgeführt, die folgende Tätigkeiten beinhalten:
- Durchführung einer umfassenden Ist-Analyse an realen Fertigungsprozessen und installierten Maschinentechniken,
- Entwicklung von Konzepten zur Verdichtung und Auswertung der Betriebs- und Prozessdaten,
- Ableitung von Modellen für die unternehmensspezifische Interaktion sowie Ermittlung der Zusammenhänge und Wechselwirkungen der vielfältigen Informationen,
- Entwicklung von mathematischen Algorithmen und Konzepten zur Auswertung der produkt- und prozessbestimmenden Informationen sowie
- Ableitung von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen, sodass einfache, klare Anweisungen möglich sind und somit bestehende Prozesse effizient betrieben werden können.
Darüber hinaus werden am ITM Konzepte und Studien für die Energie-, Informations- und Materialoptimierung erarbeitet sowie Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen entlang der gesamten textilen Prozesskette durchgeführt.
Die übergeordneten Ziele aller Forschungsarbeiten am ITM auf dem Gebiet der Textilwirtschaft bestehen in Tätigkeiten zur flexiblen Wandlungsfähigkeit, Ressourceneffizienz und ergonomischen Gestaltung sowie in der Integration von Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern in Geschäfts- und Wertschöpfungsprozesse.
Ansprechpartner: