11.04.2022
neue Schreibtutor:innen im Sommersemester 2022
Vier Studierende der TU Dresden absolvieren seit November 2021 eine Qualifizierung am Schreibzentrum, die sie auf ihre Tätigkeit als Schreibtutor:innen vorbereitet. In insgesamt vier Modulen haben sie sich theoretisch und praktisch mit dem Schreibprozess und verschiedenen Schreibmethoden auseinandergesetzt sowie das nötige Handwerkszeug für die Schreibberatung erworben und geübt. In den Modulen „wissenschaftliche Texte verfassen“, „Grundlagen Schreibberatung“ und „Der Text in der Schreibberatung – Rückmeldung zu Texten geben“ ging es um Themen wie:
- Was macht wissenschaftlichen Stil aus?
- Wie gebe ich anderen Studierenden ein konstruktives Textfeedback?
- Welche Herangehensweisen gibt es an das Lesen wissenschaftlicher Texte?
- Welche verschiedenen Schreibtypen gibt es?
Dabei haben die angehenden Schreibtutor:innen nicht nur die Theorie kennengelernt, sondern auch ihre eigenen Herangehensweisen reflektiert. Nachdem im Wintersemester 2021/2022 die Grundlagen erarbeitet wurden, geht es für die neuen Schreibtutor:innen im Sommersemester 2022 mit dem Abschlussmodul „Begleiteter Praxiseinstieg Schreibberatung“ weiter. Sie werden bei Schreibberatungen hospitieren, bevor sie dann Ende April selbst in die Beratung starten – mit der Unterstützung eines erfahrenen Mentor:innenteams. Im Sommersemester werden euch in der Schreibberatung also einige neue Gesichter begegnen.
Eines dieser Gesichter ist Tobias Dittrich. Er studiert im Master Soziologie und hat seine Erfahrungen zum wissenschaftlichen Schreiben im Studium und seine Eindrücke der Qualifizierung zum Schreibtutor festgehalten:
"Wissenschaftlich Schreiben? Kann ja nicht so schwer sein! Dachte ich mir, als ich von der Schule in die Uni gestolpert bin. Jetzt, wo sich mein Studium dem Ende nähert, nehme ich an der Qualifizierung zum Schreibtutor teil, weil ich beim Schreiben meiner vielen Uniarbeiten mit so vielen unterschiedlichen Herausforderungen rund um den Schreibprozess kämpfen musste, dass ich gern anderen Studierenden dabei helfen möchte, mit diesen Schwierigkeiten umzugehen oder ihnen vorzubeugen.
Dafür besteht ein Großteil unserer Qualifizierungssitzungen aus Selbstreflexionen. Bevor man überhaupt daran denken kann, andere Studierende beim Schreiben zu unterstützen, sollte man schließlich erst einmal ein Bewusstsein dafür entwickeln, was zu diesem Prozess alles dazugehört. Und um das herauszufinden, hinterfragt man zunächst die naheliegendste Quelle: die eigenen Erfahrungen. Wie gehe ich beim Schreiben meiner Texte vor? Warum gerade so? Wie gut hat das bisher funktioniert? Wo kommt es zu Schwierigkeiten? Und wo habe ich dieses Vorgehen überhaupt her?
Im Austausch mit Annica, Betty und Laureen, die mit mir zusammen an der Qualifizierung teilnehmen, merkte ich schnell, wie individuell meine eigene Arbeitsweise ist. Jeder schreibt eben anders. Und das ist völlig okay! Denn letztlich geht es darum, im Einklang mit den eigenen Vorlieben und Gewohnheiten, die bestmöglichen Texte entwickeln zu können. Natürlich gab es auch gewisse Gemeinsamkeiten oder bestimmte Muster, auf die jede und jeder in der ein oder anderen Form intuitiv zurückzugreifen scheint. Aber wirkliche Einigkeit gab es eigentlich nur darin, dass wir alle nicht so genau wussten, wie wir uns unser Vorgehen beim Schreiben überhaupt angeeignet hatten. Man schnappt halt hier und da mal was auf und bastelt sich das dann notgedrungen zu einer eigenen Vorstellung davon zusammen, was es heißt, gute wissenschaftliche Texte produzieren zu können. Ab hier heißt es oft Trial and Error.
Veranstaltungen, die an die Thematik des wissenschaftlichen Schreibens grundlegend heranführen sowie zum Erfahrungsaustausch zwischen Studierenden und Erwartungsabgleich zwischen Studierenden und Dozierenden anregen, sind meiner Erfahrung nach in vielen Studiengängen rar gesät oder werden gar nicht angeboten. Es ist also nur allzu gut nachvollziehbar, dass das Sprechen über die eigenen Herausforderungen im Schreibprozess eher gescheut wird. - Und trotzdem müssen es eigentlich alle können, ohne je darüber zu sprechen. Dabei gibt es für so einen Umgang überhaupt keinen Grund, denn nur die wenigstens kommen ohne irgendwelche Schreibschwierigkeiten durch ihr Studium. Und ganz nebenbei macht das Reden übers Schreiben auch echt Spaß. Versuchts doch mal! Wir aus dem Schreibzentrum laden euch sehr gern dazu ein."
In diesem Sinne wünschen wir euch allen einen guten und erfolgreichen Semesterstart!
In unserem Webbereich findest du Informationen zur Schreibberatung.
Weitere Informationen zu allen Schreibtutor:innen und Projektmitarbeiterinnen des Schreibzentrums findest du auf der Webseite des Schreibzentrums unter "Team".
Wenn du mehr zur Qualifizierung der Schreibtutor:innen wissen möchtest, dann kannst du den Bericht zum Auftakt der Qualifizierung der Schreibberatung 2021 lesen und dich auf der Webseite zum Qualifizierungskonzept des Schreibzentrums umschauen.
Text: Annica Kramer