31.03.2021
SchreibMotivationsWoche März 2021
Die Vorlesungszeit neigt sich dem Ende - und für viele beginnt damit die Schreibzeit von Seminararbeiten, Belegen und anderen Prüfungsleistungen. Um ganz besonders auch im Homeoffice gut durch die Schreibzeit zu kommen, starteten wir den März mit der SchreibMotivationsWoche:
Schreibberatung & Austausch täglich von Montag bis Freitag
Bei Fragen oder auch einfach, um deine Ideen und Gedanken in einem Gespräch zu sortieren und über deine Schreibarbeit zu sprechen, kannst du von Montag bis Freitag jeweils von 10 bis 12 Uhr und 17 bis 18 Uhr in die Schreibberatung kommen. Die Schreibberatung findet in unserem Schreibberatungsraum in der TU Matrix (Login mit ZIH-Nummer) statt. Du kannst dir vorher einen Termin über OPAL vereinbaren, oder einfach zwischen 10 und 12 sowie 17 und 18 Uhr im Chat nach einer Schreibberatung fragen. Ein:e Tutor:in meldet sich dann so schnell wie möglich bei dir. (Das kann bis zu einer Stunde dauern, wenn du keinen Termin vorab reserviert hast und parallel gerade Schreibberatungen stattfinden.) Weitere Informationen zur Schreibberatung findest du auf unserer Webseite zur Schreibberatung.
Du sitzt mehr oder weniger den ganzen Tag allein vorm PC und möchtest dich gern in einer etwas größeren Rund zu Schreibprojekten austauschen? Dann komme in die tägliche Austauschrunde: Das Team der Schreib-Peer-Tutor:innen moderiert Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag von 16 bis 17 Uhr eine Austauschrunde in BigBlueButton. Dort könnt ihr gerne allerlei Fragen stellen, euch über eure täglichen Erfolge und Herausforderungen austauschen oder einfach mal andere Gesichter sehen. Der Link zur BigBlueButton-Konferenz wird auch im Schreibberatungsraum in der TU Matrix veröffentlicht - oder du klickst dich über diese Links direkt ein:
- Montagsplausch, 01.03. in BigBlueButton (Login mit ZIH-Login)
- Dienstagsplausch, 02.03. in BigBlueButton (Login mit ZIH-Login)
- Mittwochsplausch, 03.03. in BigBlueButton (Login mit ZIH-Login)
- Donnerstag, 04.03.: Lange Nacht des Schreibens, Auftakt 18 Uhr in BigBlueButton (Login mit ZIH-Login)
- Freitagsplausch, 05.03. in BigBlueButton (Login mit ZIH-Login)
Lange Nacht des Schreibens am 04.03.
Das Programm mit allen Workshops und Beratungsangeboten zur digitalen Langen Nacht des Schreibens findest du auf der Webseite tud.de/wb/lnds.
Täglicher Input
Hier findest du alle Beiträge, die wir diese Woche auch über Instagram und Facebook teilen:
Montag: Start in eine effiziente und entspannte Schreibwoche
STRESSenziell - Stressmanagementprogramm für deine Schreibwoche
Dieser Kurs kann dir helfen, dein Stresslevel innerhalb einer Woche besser zu verstehen und dir Ansatzpunkte zeigen, um es zu verändern. Das Programm bietet einen Leitfaden, wie du dir in stressigen Lagen selbst helfen kannst. Dafür brauchst du jeden Tag maximal 20 Minuten Zeit und kannst dir an fünf aufeinanderfolgenden Tagen Wissen zu Stressoren aneignen, verschiedene Entspannungsübungen ausprobieren und für dich reflektieren, welche Stresssymptome du hast und wie du mit diesen besser umgehen lernen kannst. Denn: Stress gehört in bestimmten Phasen nun einmal dazu und kann auch sehr produktiv sein.
Du möchtest STRESSenziell ausprobieren? Dann schreibe dich einfach auf OPAL ein und probiere es diese Woche direkt aus: Einschreibung für STRESSenziell (OPAL) im Rahmen der SchreibMotivationsWoche 01.-05.03.2021. Du kannst jeden Tag einsteigen, bitte lies dir vor Beginn deines ersten Kursbausteines "Wie funktioniert's" durch.
Pausen sind wichtig: Erholung und Energie tanken mit 5-Min-Pausen-Yoga
Alle Yoga-Videos mit Isabella findest du in der Playliste "5-Minuten Pausen-Yoga" auf YouTube-Kanal.
Dienstag: Wissenschaftlich Schreiben - Basics
SZD-Tutorialreihe: Wie schreibe ich wissenschaftlich?
Wissenschaftliches Schreiben kann - und muss - man lernen. Grundlegende Gedanken dazu hat unser Schreibtutor Robert in der Tutorialreihe "Wie schreibe ich wissenschaftlich?" zusammengestellt. Eine Einführung in die Tutorials und ein erstes fokussiertes Freewiriting kannst du dir hier direkt ansehen.
Alle Tutorials findest du in der Playliste auf YouTube "Wie schreibe ich wissenschaftlich?"
SLUBCast: Warum ist zitieren notwendig?
Von zentraler Bedeutung für die wissenschaftliche Praxis ist die Angabe der verwendeten Quellen. Aber warum muss ich Quellenangaben verwenden? Im SLUBCast zum Zitieren werden diese und viele weitere Fragen aufgegriffen:
Mittwoch: Wissenschaftlich Schreiben heißt nachvollziehbar schreiben
SZD-Tutorial: nachvollziehbare Argumentation
Wenn man lange am eigenen Text gearbeitet hat, erscheint einem das Geschriebene logisch. Das muss aber noch lange nicht heißen, dass der eigene Text auch für alle anderen Sinn ergibt. Wie du das am besten erreichen kannst und wie du deine Argumentation transparent gestaltest, verrät dir Schreibtutor Robert im Tutorial der Reihe „Wie schreibe ich wissenschaftlich?“:
SLUBCast: Literaturverwaltung
Auch deine eigene Arbeitsstruktur sollte natürlich für dich (und eventuell andere) gut sortiert und nachvollziehbar sein. Dabei können dir Literaturverwaltungsprogramme helfen:
Die vollständige Playliste des SLUBcast zur Literaturverwaltung findest du auf YouTube.
Donnerstag: Jetzt durchziehen mit der Langen Nacht des Schreibens!
Die erste Lange Nacht des Schreibens, an der du ohne Bedenken in deinem Lieblingsschlabberpulli, deiner Jogginghose und von deinem Bett aus teilnehmen kannst! :D
Klicke dich einfach ein, 18 Uhr geht's im zentralen Empfangs- und Beratungsraum in BigBlueButton los. Von dort aus kannst du dich ohne Anmeldung in alle Workshops und Beratungsangebote einklicken. Das detaillierte Programm findest du auf der Webseite tud.de/wb/lnds. Teile gern deine Erfahrungen und Einblicke zur Langen Nacht des Schreibens: #LNdS!
Was bedeutet wissenschaftliches Schreiben für dich? Schreibe deine Gedanken anonym in unseren "AnswerGarden" (je Gedanke bitte ein Beitrag mit max. 40 Zeichen).
Pomodoro-Technik & Bullet-Journals
Fragst du dich auch manchmal, wie du das Maximum aus deiner knappen Zeit herausholen kannst? Und wie du über einen langen Zeitraum produktiv arbeiten kannst? Dann haben genau das richtige für dich
- Die Pomodoro-Methode
- und Bullet-Journals.
Kiron: Herzlich Willkommen in unserem Podcast LateBirds! Ich bin Kiron. Ich studiere Soziologie in zehnten Fachsemester hier an der TU Dresden. Ich arbeite außerdem am Schreibzentrum an der TU Dresden und jetzt seit ungefähr zwei Jahren berate ich Studierende zu allen Fragen rund um das wissenschaftliche Schreiben! Ebenfalls hier sind Elisabeth und Christina. Elisabeth, magst du dich kurz vorstellen?
Elisabeth: Ja, ich bin Elizabeth und ich studierte Psychologie, auch zehn Semester lang, glaube ich. Ich bin hier am Schreibzentrum als Tutorin angestellt, mache Schreibberatung und organisiere Lern- und Schreibgruppen mit.
Christina: Ja, hallo in die Runde, ich bin Christina. Ich studiere Politikwissenschaft aktuell im vierten Fachsemester hier an der TU Dresden. Und ja, während meines Studiums fallen so einige Hausarbeiten an, weshalb ich gerade versuche, da so ein bisschen meinen Arbeitsrhythmus zu optimieren und gerade bin ich dabei, eine Hausarbeit zum Thema politisches Framing zu schreiben. Ich habe dazu ein Seminar besucht, und jetzt ist die Prüfungsleistung in Form der Hausarbeit anstehend. Und ja, während der Ausarbeitung bin ich so ein bisschen auf zeitliche Probleme gestoßen. Sprich, ich habe nur noch drei Wochen Zeit, habe aber noch sehr, sehr wenig geschrieben. Also um genau zu sein, gerade mal drei Seiten. Und es werden ja 15 Seiten erwartet, die wir mindestens abgeben müssen. Dementsprechend bin ich jetzt gerade so ein bisschen am straucheln, wie ich das alles hinbekommen kann und wollte mir daher gerne gute Tipps und Ratschläge von den Tutoren hier im Stadtzentrum einholen.
Elisabeth: Du sagst, das wird zeitlich knapp. Du hast drei von 15 Seiten geschrieben, noch zwei Wochen Zeit, wie viel Vorarbeit fehlt noch für deine restlichen zwölf Seiten?
Christina: Also ich habe den theoretischen Teil schon geschrieben, das sind eben die drei Seiten, die grob im Großen und Ganzen schon stehen. Aber in der Arbeit fehlt eben noch der ganze empirische Teil, der auch erwartet wird. Ich schreibe ja über das Thema Framing und habe mir da einen bestimmten Frame herausgenommen, den ich dann analysieren möchte. Und da geht es um das Thema Flüchtlingswelle. Und dazu sollte ich eben verschiedene Texte erstmal finden, die sich um dieses Thema drehen, aber auch die Flüchtlingswelle enthalten, also wie eine Art Inhaltsanalyse zu diesem Thema machen. Und dieser ganze Teil fehlt mir noch, sowohl das Datenerheben als auch das verschriftlichen von meinen Befunden.
Kiron: Okay, also schon noch einiges zu tun. Ja, auf jeden Fall. Glaubst du denn, dass du es noch schaffen kannst von der Zeit her?
Christina: Also ich bin der Meinung, ich kann es hinbekommen. Aber bin immer die ganze Zeit so zwischen diesen beiden Polen hin und her gerissen. Ich schaffe es nicht mehr, und ich will es nicht schieben. Es ist an der Zeit. Nein, ich will das jetzt schon noch in diesem Semester unterbringen und einfach abschließen, weil ich mich ja auch schon die ganze Zeit damit befasste. Aber auch wenn jetzt noch nicht wirklich viel dabei rumgekommen ist, habe ich schon viel Arbeit reingesteckt. Also ich möchte schon hinbekommen. Zweifle aber einfach gerade auch an mir selber. Ob ich das noch schaffen kann?
Elisabeth: Hast du denn einen detaillierten Zeitplan, der dir sagen kann, was in welcher Zeit schaffen müsstest? Um es noch bis zur Deadline zu schaffen?
Christina: Tatsächlich nicht. Ich habe mich einfach hingesetzt. Also wenn ich mich motivieren konnte und habe einfach losgelegt und bin da auch ein bisschen planlos. Dann muss ich sagen, dass ich gerade so schreiben konnte, was von der Hand ging. Das habe ich einfach geschrieben. Aber eine richtige Struktur würde ich sagen, oder eine richtige Gliederung in dem Sinne habe ich mir noch nicht überlegt.
Elisabeth: Ich glaube, das machen tatsächlich die meisten so, dass sie sich einfach hinsetzen und drauflosarbeiten. Und häufig funktioniert das auch. Aber wenn es dann in Richtung Deadline geht und man merkt es wird zeitlich knapp, kann das total hilfreich sein, sich einen Überblick zu machen. Was muss sich eigentlich noch alles machen? Schaffe ich das noch? Und was muss ich bis wann geschafft haben, um es noch rechtzeitig abgeben zu können? Hast du diesbezüglich schon mal mit einem Bullet Journal gearbeitet?
Christina: Also ich hab das schon mal gehört, aber selber ausprobiert habe ich es noch nicht.
Elisabeth: Okay, also grob ist die Idee eigentlich einfach nur eine ToDo-Liste zu schreiben, wo man das auch auf die Tage aufteilt, also quasi eine Seite für jeden Tag hat und dann seine ToDos draufhat, seine bullets. Das habe ich ganz gerne genutzt, weil man damit einen ganz guten Überblick bekommt. Was muss ich eigentlich noch machen? Und wenn man anfängt zu arbeiten, dann macht man halt auch tatsächlich das, was man sich vorgenommen hat, und fängt nicht erst einmal an. Was wollte ich überhaupt noch machen? Und dann fängt man irgendwo an und macht, was nicht so wichtig ist. Mit Bullets macht man wirklich die Dinge, die man machen sollte. Über so eine Liste kann man sowas ganz gut veranschaulichen.
Christina: Und wie würde sowas bei einer Hausarbeit aussehen? Würde ich das dann einfach in meine Teile, also Hauptteil und Schluss teilen? Oder muss ich das nochmal konkreter machen für die einzelnen Unterteile?
Elisabeth: Ich kann sehr empfehlen, deutlich konkreter zu sein. Tatsächlich versuche ich mir immer Aufgaben zu stellen, die ich in einer halben Stunde schaffen kann und es wirklich so klein zuteilen, dass sich in einer halben Stunde das Bullet fertigbekomme. Auch weil es natürlich motivational was ganz anderes ist und je konkreter die Aufgabe ist, desto besser also desto weniger Zeit braucht man am Anfang, um sich zu überlegen, was man jetzt eigentlich gerade tun möchte. Das heißt, die Idee ist, dass ich im Voraus genau überlege, was ich eigentlich tun will und das dann nicht mehr tun muss, wenn du dich an deine Arbeit setzt.
Christina: Ich glaube, da verschwende ich wahrscheinlich auch beim Schreiben sehr viel Zeit, um mich immer wieder so ein bisschen Ähm, ja orientieren zu müssen, weil ich gar nicht selber weiß, wo ich so konkret stehe. Und wie würdest du einschätzen, wie lange man braucht, so ein Journal aufzustellen. Also ist es einfach auch, selber zeitfressend, sowas zu nutzen, weil gerade ja, das Zeitproblem ist einfach so das Hauptanliegen von mir.
Elisabeth: Also ich spreche da jetzt einfach mal aus meiner Erfahrung. Ich habe mal für die letzten vier Tage vor einer Abgabe ein Bullet Journal geschrieben. Ich habe wirklich diese vier Tage nur für diese Arbeit genutzt und da habe ich eine gute halbe Stunde an der Liste gesessen. Und danach hatte ich eher das Gefühl, dass die Zielliste mir tatsächlich Zeit bringt. Also dass sich weniger Zeit verschwendet habe durch die Liste, weil ich einfach direkt auf die Liste gucken konnte und wusste, was ich tue, sobald ich mich an einen Tisch gesetzt habe. Also mein Eindruck ist, dass es wirklich eher ein Zeitsparer als einen Zeitfresser ist. Man kann aber natürlich auch solange mit der Liste Zeit verschwenden, dass man wieder Zeit verliert. Da muss man sich halt auch ein bisschen von abhalten und einfach sagen ich schreibe jetzt einfach auf, was ich machen muss. Und wenn was fehlt, ergänze ich.
Christina: Und hast du noch irgendeinen anderen Tipp, mit dem ich direkt einsteigen kann? Also auch gerade, wenn ich am Schreibtisch sitze, wie ich dann am besten sozusagen auch fokussiert bleiben kann und auch am Thema bleibe und mich nicht in Richtung Smartphone bewege und mich ablenke?
Elisabeth: Was ich da sehr gerne mache, deswegen auch die halbe Stunde. Ich nutze sehr gerne die Pomodoro-Technik. Das ist eine Zeiteinteilungstechnik, bei der man 25 Minuten konzentriert arbeitet und dann fünf Minuten Pause macht. Das macht man viermal und macht dann eine größere Pause. Was ich daran sehr schön finde, ist, dass man in diesen 25 Minuten sehr konzentriert bleibt. Ich würde tatsächlich auch empfehlen, in den fünf Minuten auch das Smartphone nicht in die Hand zu nehmen. Ich weiß, es ist erst mal ein bisschen schwierig. Aber je weniger die Augen auf dem Bildschirm sind, in der Pause desto besser ist das, meiner Erfahrung nach. Und ich kombiniere das dann eben ganz gerne und habe meine Bullets, die ungefähr 25 Minuten dauern. Ich habe meine Pomodoro Einheit, die 25 Minuten dauert und kann dadurch jedes Mal, wenn ich mit so einer Pomodoro Phase anfange, direkt einfach nur auf meine auf mein Bullet auf meiner Liste gucken und weiß genau, was ich machen muss. Man kann es am Ende der 25 Minuten abhaken und eine Ruhepause machen. Das kann ich empfehlen.
Christina: Das heißt, ich müsste mir dann am besten irgendwie einen Timer stellen. 25 Minuten. Und dann kann ich eine Pause danach machen. Aber an wie lange muss ich das Ganze dann oder wie lange sollte ich sowas machen?
Elisabeth: Prinzipiell ist die Idee, immer vier 25 Minuten Einheiten zu machen, also zwei Stunden mit immer fünf Minuten Pause. Auch dann einen Timer zu stellen, sodass man auch wirklich nach fünf Minuten wieder anfängt und dann 15-20 Minuten Pause zu machen. Und meine Erfahrung ist, dass das schon geht, wenn man sonst nichts vorhat an dem Wochentag untertags, sodass man vormittags zwei Einheiten und nachmittags zwei, also zwei solche zwei Stunden Einheiten macht und damit auf acht Stunden am Tag kommt. Das ist machbar. Man kann aber natürlich auch weniger machen, wenn man sagt, man hat noch andere Termine. Oder man muss auch noch was anderes erledigen. Und dann musst du aber halt schauen.
Christina: Kommst du dann noch am Ende hin mit deiner Zeit?
Elisabeth: Na, du kannst tatsächlich. Wenn du es dann raus hasst, diese 25 Minuten Bullets zu formulieren, kannst du ja schauen, wie viele Stunden du brauchst und kannst du das so legen, dass das schaffst.
Christina: Ähm ja, dann vielen Dank erstmal für die Tipps. Ich werde auf jeden Fall versuchen, das ein oder andere zu berücksichtigen. Und mich da auch mal ein bisschen auszuprobieren, um einfach auch eine bessere Struktur in das Ganze zu bekommen.
Kiron: Kannst du grob umreißen, wie du das konkret jetzt umsetzen würdest in deiner Arbeit?
Christina: Also, ich würde auf jeden Fall, bevor ich mich einfach wieder an das Schreiben setze auch zunächst erstmal die Pomodoro Technik, die ihr gerade erwähnt habt, ausprobieren. Also einfach versuchen, in kürzeren Einheiten zu arbeiten, weil ich mich selber auch sehr oft dabei ertappe, dass ich zwei bis drei Stunden einfach am Laptop Sitze und schreibe und versuche dann auch über diese Zeit hinaus immer noch weiterzuschreiben. Also auch, wenn ich ein bisschen festgefahren bin in meiner Meinung, sodas sich eher krampfhafte versuche was abzuschließen. Und ja, ich glaube, das ist auf jeden Fall schon mal ein guter Ansatz, dass ich einfach noch ein bisschen mehr Pausen nehme und die Pausen auch wirklich wertschätze und auch weiß, dass es mir so ein effektiveres oder zielführenderes Arbeiten gelingt und vielleicht auch vielmehr bringt, Pausen zu machen anstatt sie zu lassen.
Kiron: Ich habe noch eine Frage. Elisabeth, wie flexibel sind diese 25 Minuten? Wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe, ist das die Empfehlung, aber man kann das auch flexibel anpassen?
Elisabeth: Ja, also ich habe auch schon mit Leuten geredet, die gesagt haben, für sie funktionieren 45 Minuten viel besser mit dann zehn Minuten Pause. Ich kann empfehlen, die 25 Minuten wirklich mal auszuprobieren. Meine persönliche Erfahrung ist: ich schaffe in den 25 Minuten sehr viel, und wenn ich die verlängere, schaffe ich weniger pro Zeit. Es sind quasi diese 25 Minuten, in denen ich mich gut konzentrieren kann. Aber die Konzentrationsspanne ist ja auch von Person zu Person einfach unterschiedlich.
Kiron: Da wollte ich auch nochmal kurz nachhaken, weil ich persönlich arbeite nicht mit der Pomodoro-Technik. Aber das ist natürlich auch jedem selbst überlassen. Ich habe nur schon gehört, dass es immer sehr individuell angepasst wird. Diese Zeitspanne also, das auch für dich noch mal Christina, du kannst natürlich selber gucken, ob dir die 25 Minuten jetzt passen. Ich würde mich grundsätzlich Elisabeth Empfehlung anschließen, halt erst mal 25 Minuten zu probieren und dann zugucken, wie das für dich funktioniert.
Christina: Ja, ich werde es auf jeden Fall mal mit der kleineren Zeitspanne ausprobieren und mich dann gegebenenfalls steigern. Mich hat das Bulle General jetzt nicht so angesprochen. Also ich glaube, dass ich eher der Typ bin, um direkt loszulegen. Deswegen bin ich auch eher der Typ für die Pomodoro-Technik, die mir dann aber hilft, dass ich wirklich über ein langes Zeitfenster schreiben kann. Ähm, ich würde auf jeden Fall mir selber nochmal eine To Do Liste schreiben. Ob ich in einem Bullet Journal verfasse, muss ich noch einmal für mich selber einfach austesten, ob es passt. Aber ausprobieren kann ich es auf jeden Fall, weil mich auf jeden Fall erst einmal die Pomodoro-Technik mehr angesprochen hat.
Elisabeth: Die Pomodoro-Technik ist ursprünglich in einer Konferenz, also in einem Meeting-Setting, entstanden, also um Meetings mit mehreren Personen zu strukturieren. Und wenn man jetzt alleine arbeitet, läuft man halt häufig Gefahr, dass die ersten fünf Minuten der 25 Minuten dafür draufgehen, dass man erst mal schaut, was man eigentlich jetzt als nächstes macht. Deswegen kann ich sehr empfehlen, wenn du jetzt auch nicht sagst, ich will ein komplettes Bullet Journal, dir trotzdem vielleicht jeden Morgen zu überlegen, was will ich heute alles schaffen und dir schon so ToDos, die in einer Pomodoro-Sitzung machbar sind, aufzuschreiben, sodass du am Anfang der 25 Minuten nicht erst groß nachdenken musst, sondern direkt anfängst. Das kann ich empfehlen, zumindest mal auszuprobieren.
Christina: OK, das werde ich auf jeden Fall berücksichtigen.
Kiron: Ja, dann danke ich euch beiden, dass ihr hier gewesen seid. Und an alle Zuhörer: Natürlich findet ihr alle Methoden, die wir jetzt gerade erläutert haben, auch als Link in der Beschreibung oder auf unserer Webseite vom Schreibzentrum der TU Dresden. Also falls Ihr oder euer Interesse geweckt worden ist, ihr ähnliche Probleme habt wie Christina, schaut da einfach mal rein. Also man kann sich auch relativ schnell nochmal einen Überblick verschaffen. Dann würde ich die Sitzung heute eigentlich schon schließen. Ich freue mich schon auf das nächste Mal! Da wird uns auch wieder Christina besuchen mit einem etwas anderen Anliegen, was wir jetzt in dieser Sitzung nicht mehr untergekriegt haben. Bis zum nächsten Mal!
Kiron: Herzlich willkommen zu unserem Podcast La- (Pause).
Svenja: (lacht)
Kiron: Wenn es so schon losgeht, ne? Herzlich willkommen zu unserem Podcast Late Birds. Ich bin Kiron und bin heute hier mit Svenja, Svenja ist ein Gast. Ähm. Ja, ich weiß gar nicht, was ich da jetzt so noch großartig zu sagen soll, stelle dich doch einfach selber mal vor.
Svenja: Ja, gerne. Also ich bin Svenja. Ich habe an der TU Dresden meinen Master studiert, nämlich europäische Sprachen. Jetzt arbeite ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Germanistik bei Professor Alexander Lasch und bin zusätzlich Doktorandin in einem Drittmittelprojekt, das sich (KIN) nennt und das sich mit künstlicher Intelligenz in der Prozessindustrie beschäftigt.
Kiron: Ah okay, das klingt schon mal sehr interessant, das heißt, du hast jetzt auch schon eine ziemlich lange Karriere an der TU, wenn man so möchte. Wenn ich das mal so zusammenrechne, sind das bestimmt drei, vier Jahre jetzt.
Svenja: Ja, genau, also vor drei Jahren bin ich nach Dresden gezogen und bin der TU auf jeden Fall treu geblieben.
Kiron: Alles klar, was haben wir denn heute vor mit euch? Und zwar hatten wir in einer vorangegangenen Folge mal über Bullet Journals und die Pomodoro-Technik gesprochen. Ich habe dann Svenja von unserem Podcast erzählt und sie meinte, ja, ist ja voll cool und ich habe hier auch ein Programm, das benutze ich, um im Prinzip genau das wie Pomodoro, Bullet Journal dann am Ende kombiniert umzusetzen. Und ich habe dann gesagt, mensch, willst du nicht mal teilnehmen hier bei unserem Podcast, dich mal zur Verfügung stellen für ein kurzes Interview und dankenswerterweise hat sie sich dann auch dazu bereiterklärt. Ja, deswegen würde ich jetzt das Wort auch direkt weitergeben, wieder an dich. Erzähle uns doch mal kurz, wie das Programm heißt, was es kann, was es so toll macht.
Svenja: Auf jeden Fall. Also, das Programm nennt sich Focus To-Do. Und das gibt es für verschiedene Betriebssysteme, also ich nutze es auf meinem Windows-Rechner und auf meinem iPhone. Es gibt es aber auch für Android, also verfügbar auf vielen verschiedenen Betriebssystemen, was natürlich schon mal super ist, die man auch alle synchronisieren kann miteinander. Im Prinzip kann man sich verschiedene Register anlegen, die farblich kategorisiert werden und dann schreibt man seine verschiedenen Aufgaben da rein. Diese kann man dann mit einem Zeitpunkt versehen, zu dem die Aufgabe jeweils erledigt werden muss. Das kann aber auch so etwas sein wie zum Beispiel "in Kürze" oder "irgendwann". Das heißt, ich muss mich nicht bei jeder Aufgabe für einen Tag festlegen, sondern kann eben auch sagen, ich weiß, ich muss es irgendwann im Laufe der nächsten Woche machen oder im Laufe des nächsten Monats muss es passieren und muss mich da aber eben nicht festlegen. Das ist natürlich sehr praktisch. Ich habe da zum Beispiel meine Register, die sich (KIN)-Lehre und Dissertation nennen, dass ich das so ein bisschen auseinanderhalten kann, da auf jeden Fall den Überblick behalte. Und wenn ich auch eine Aufgabe an dem Tag, wo sie eigentlich erledigt werden soll nicht erledigen kann, rutscht sie automatisch in den nächsten Tag, wie im Bullet Journal müsste ich ja klassischerweise so einen Pfeil zeichnen und das am nächsten Tag wieder hinschreiben, das muss ich hier nicht, sondern das erledigt das Programm für mich automatisch.
Kiron: Okay, na das klingt ja schon mal sehr gut. Jetzt haben wir die Bullet Journal Sache so ein bisschen abgehakt, gleichzeitig irgendwie noch so ein bisschen wie so einen Planer mit drin im Prinzip, also man bräuchte fast schon keinen Kalender mehr. Ähm, jetzt ist aber noch nicht so ganz rausgekommen quasi, wie die Pomodoro-Technik da noch reinspielt. Wie haben sie das auch noch in dieses Programm integriert?
Svenja: Genau, das ist die zweite Seite des Programms. Wenn ich mich an meinen Rechner setze, ich würde sagen, da funktioniert es wahrscheinlich am besten, dann starte ich das Programm, schaue mir an, welche Aufgaben ich zu erledigen habe und dann kann ich meinen Timer starten, der also auf 25 Minuten angesetzt ist. Dann kann ich mir das auch anzeigen lassen, auf meinem Bildschirm, dass da eben die 25 Minuten schön runterlaufen. Ich kann mir da auch Soundeffekte in den Hintergrund spielen lassen, so etwas wie Feuerprasseln oder Geräusche, wie sie in der Bibliothek wären, mit Seiten, die umgeblättert werden oder auch als wäre man in einem Café mit Gläserklirren und Leuten, die dort sich unterhalten oder man schaltet es einfach stumm. Das mache ich immer, um nicht abgelenkt zu werden. Nach diesen 25 Minuten kann man sich dann eben einen Klingelton einstellen, der dann ertönt und dann laufen die fünf Minuten Pausezeit runter. Danach ertönt wieder ein Ton und meine 25 Minuten starten erneut. Was sehr praktisch ist, wenn ich eine Aufgabe eintrage, kann ich direkt anklicken, wie viele von diesen Abläufen brauche ich wohl. Also ich klicke zum Beispiel zwei Uhren an. Das bedeutet, ich gehe davon aus, dass ich zweimal diese 25 Minuten brauche. Und wenn ich dann sage, starte diese Aufgabe, weiß er direkt, dass er jetzt 25 Minuten zweimal ablaufen lässt und ich danach vermutlich mit der Aufgabe fertig bin.
Kiron: Okay, das heißt aber im Rückschluss ja auch, wenn du eine bestimmte Aufgabe zum Beispiel machst, dass du auch sagen kannst, okay, ich will maximal die und die Zeit dafür investieren. Also du kannst ja auch sagen, ja okay, ich möchte zweimal 25 Minuten machen und das heißt nicht, du bist dann auch fertig, aber wenn es jetzt zum Beispiel so etwas ist wie Literaturrecherche, man neigt dazu, sich da in Literaturrecherche zu verlieren, dass man dann quasi sagen kann, okay, maximal zweimal 25 Minuten heute oder viermal oder zehnmal und dann muss man dann auch aufhören. Also man hat auch die Funktion noch mal der eigenen Kontrolle, sozusagen, dass man sich nicht verliert in Aufgaben, in denen man das nicht tun sollte.
Svenja: Genau absolut, also hat man auch so eine Art Begrenzung sozusagen und wenn man sich dann dazu entscheidet, dass man doch noch die nächsten 25 Minuten investieren kann, dann ist es ja auch kein Problem. Aber es ist auf jeden Fall schon super, dass man sich nicht total verrennt in solchen Aufgaben, die ja auch viel Zeit beanspruchen, sondern dass man auch einen guten Überblick darüber behält, okay, jetzt habe ich schon ungefähr eine Stunde investiert und kann dann eben dementsprechend weiter planen.
Kiron: Und das Programm ist auch, also nochmal zur praktischen Seite quasi, kostenlos.
Svenja: Genau. Es gibt natürlich wie bei fast allen Apps eine Premium Version, die ich jetzt aber auch nicht nutze. Ich persönlich brauche sie nicht. Es gibt da noch verschiedene Funktionen, zum Beispiel eine Art Spiel, das innerhalb dieses Programms auch gespielt werden kann. Dabei handelt es sich um eine kleine Pflanze, die immer mehr Sonnenlicht bekommt, je mehr Aufgaben man quasi erledigt. Ich brauche das jetzt zum Beispiel nicht, aber es visualisiert ganz schön, je mehr Aufgaben man gemacht hat, desto mehr wächst diese Pflanze, blüht halt auf und genau. Das ist so ein kleines nettes Addon oder Gimmick, was man aber nicht unbedingt benutzen muss und genau, also für mich reicht die Basisfunktion absolut aus, aber man kann natürlich Premium dazubuchen. Ich weiß allerdings nicht, wie viel diese Version kostet.
Kiron: Ja, ich glaube, das ist jetzt auch erst einmal für unsere Zuhörer nicht so interessant. Die meisten sind, denke ich, Studenten also wird sich das mit den Kosten für so ein solches Programm dann auch erledigt haben. Ja, dann danke ich dir, dass du hier warst. Es war sehr informativ, ich denke mal, ich werde das Programm auch mal ausprobieren und wenn ihr es auch mal ausprobiert habt, sagt uns doch mal eure Meinung dazu. Ähm, ja. Und auch sonst liket unseren Kanal, unseren Podcast, schreibt uns Anmerkungen, Anregungen, was auch immer, Fragen, was euch in den Kopf kommt. Wir freuen uns auf Feedback und dann bis zum nächsten Mal. Tschüss.
Svenja: Bis dann, tschüss.
Alle LateBirds-Folgen auf der Webseite "Pod-&Vidcasts" und auf unserem SZD-Spotifyaccount, Playliste "Late Birds" (nicht barrierefrei).
Freitag: Texte überarbeiten - Das Finishing ist mehr als ein Sahnehäubchen
Ich möchte euch heute etwas über die Überarbeitung von Inhalt und Struktur erzählen.
Ganz prinzipiell sollte euer Text am Ende in seiner finalen Fassung nachvollziehbar sein. Und damit ein Text nachvollziehbar wird, braucht der Leser auf der einen Seite alle Informationen, die ihr verarbeitet und auf der anderen Seite immer die Informationen kombiniert, die ihr auch gedanklich kombiniert. Das heißt, der Inhalt und die Struktur sind relevant.
Wenn ihr allgemein etwas zum Überarbeiten hören wollt und das Video von Andrej zum Rohtexten noch nicht gesehen habt, kann ich euch das sehr ans Herz legen. Da hat er eine Menge zum Überarbeiten schon gesagt.
Ich habe mich für die beiden Punkte Inhalt und Struktur entschieden, weil ich das Gefühl habe, dass das häufig schwerer fällt als Formulierungen, weil immer die große Frage ist: Wie gehe ich überhaupt ran?
Deswegen möchte ich euch für beides eine Vorgehensweise vorschlagen, die ihr mal ausprobieren könnt, wenn ihr euch mit diesem Teil schwertut.
Ich würde anfangen mit der Überarbeitung auf der inhaltlichen Ebene. Hier ist das Relevante, dass alle Informationen, die man braucht, um zu euren Schlussfolgerungen zu kommen, auch im Text genannt werden. Dazu kann man sich immer gut Feedback von jemandem von außerhalb holen, der mehr Abstand zum Text hat und einfach ihm die Frage mitgeben: Hast du alle Informationen, um meinen Text nachvollziehen zu können? Oder fehlt da was?
Ihr könnt aber natürlich auch selber drauf schauen und für eure Aussagen prüfen: Worauf begründe ich diese Aussage?
Meistens läuft es darauf hinaus, dass ihr irgendwann ganz unten in der Argumentationskette Zitate, die ihr dann kombiniert, oder Fakten des Allgemeinwissens habt.
Ich habe mal ein Beispiel aus einer Hausarbeit dabei, wo eine Information fehlt.
Die Hausarbeit dreht sich um Schauspieler zu Zeiten Domitians und Dreihahns [?] und hat folgende logische Kette mit drinnen: Schauspieler brauchten das Vermögen, mit Texten umzugehen und sie wiederzugeben. Das bedeutet, sie waren nicht ungebildet, sie hatten Kenntnisse in Musik und Literatur. Das ist prinzipiell, wenn man einigermaßen im Fach steht, keine total weit hergeholte Schlussfolgerung. Die Information, die aber fehlt, die noch dazwischensteht, ist, dass der Umgang mit Texten und die Wiedergabe von Texten, das Lesen benötigen und dass lesen damals keine Selbstverständlichkeit war und dass das wiederum bedeutet, dass Schauspieler recht gebildet waren diesbezüglich.
Ihr seht also, es geht manchmal auch darum, Sachen, die man selber als selbstverständlich nimmt mit reinzuschreiben.
Ihr könnt das eben überprüfen, indem ihr versucht, alle Schlussfolgerungen, die ihr im Text zieht, zu identifizieren und dann zu schauen, ob auch die Annahmen genannt wurden, auf denen die Schlussfolgerungen basieren.
Der andere Teil, die Struktur, zielt darauf ab, dass der Leser immer die Informationen hat, die er braucht, um zu einem Schluss zu kommen und dass der Gedankengang durch die gesamte Arbeit hindurch auf die Beantwortung der Fragestellung hinläuft. Bei der Struktur hat man häufig so eine Intuition, ob das passt oder nicht und man kann sich auch gut wieder Feedback von außen holen. Einfach mit der Frage: Passen die Abschnitte in der Reihenfolge? Oder fehlt dir eine Information früher? Oder sollte die vielleicht erst später kommen?
Die Abschnitte, die nebeneinanderstehen, sollten irgendeinen Zusammenhang haben. Dieser Zusammenhang kann aber auch einfach nur eine gemeinsame Überkategorie sein.
Letztlich kennt ihr wahrscheinlich ganz viele unterschiedliche Möglichkeiten, wie eine Struktur aussehen kann. Deswegen möchte ich euch gar nicht viel erzählen, welche unterschiedlichen Strukturen es gibt und sinnvoll sind und in welchen Zusammenhängen sie sinnvoll sind, sondern ich möchte euch gleich eine Methode vorstellen. Und zwar nennt die sich Reverse Outline.
Bei der Reverse Outline zieht man quasi aus seinem Text eine Feingliederung heraus.
Dafür nimmt man sich jeden Absatz und findet einen kurzen Stichpunkt, der diesen Absatz inhaltlich beschreibt. Wenn ihr es nicht in einem Stichpunkt schreiben könnt, weil zwei Themen angesprochen werden, dann könnt ihr euch auch kurz überlegen, ob es nicht vielleicht sinnvoll wäre, zwei Absätze daraus zu machen. Das Ziel ist letztlich, eine Gliederung aus eurem Text rauszuziehen, die auch wirklich so ins Detail geht, dass jede Information, die im Text zu finden ist auch grob einmal, in der Gliederung, in dieser Outline auftaucht. Und ihr schreibt sie dann auch einfach auf wie eine Gliederung.
An der Stelle kann ich dann nur sehr empfehlen, das mal liegen zu lassen, am besten über Nacht, damit ihr ein bisschen Abstand dazu gewinnt. Wenn ihr einfach mal darüber geschlafen habt, habt ihr vielleicht nicht mehr so sehr den Wortlaut vom Text und das ganze Textbild im Kopf, sondern könnt euch wirklich an diese Outline setzen und den Text gedanklich beiseitelassen. Und dann könnt ihr in der Outline schauen: Ergibt sie so Sinn? Wie gesagt an der Stelle könnt ihr einfach häufig auch auf eure Intuition zählen.
Und ihr könnt jetzt hin und herschieben, ob vielleicht ein Stichpunkt an einer anderen Stelle sinnvoller wäre und das so lange hin und herschieben, bis ihr das Gefühl habt: So sieht das gut aus, damit bin ich jetzt zufrieden. Und dann könnt ihr anschließend die Textteile, die zu diesen Stichpunkten, die ihr verschoben habt, gehören nehmen und an die neue Stelle setzen. Wenn ihr diese Textteile verschiebt, dann passen natürlich die Anschlüsse zwischen den Textteilen nicht mehr so schön. Das ist aber etwas, was ihr dann im nächsten Schritt machen könnt, wenn ihr an den Formulierungen und an der Sprache arbeitet.
Ich hoffe, ich konnte euch damit ein bisschen Anregungen geben, wie man an die Überarbeitung von Inhalt und Struktur herangeht.
Transkript: Annica Kramer
Schreibzentrum der TU Dresden
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