31.03.2025
Kompetenzrahmen für Nachhaltigkeitskompetenzen
Unsere Entscheidungen von heute prägen die Welt von morgen. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist ein UNESCO-Konzept, das Menschen dazu befähigt, die Auswirkungen ihres Handelns zu verstehen und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Es wird weltweit in Bildung, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft verankert (BMBF, o.J.).
BNE ist notwendig für den Übergang zu einer gerechteren und nachhaltigeren Zukunft (UNESCO, 2020). Universitäten kommt eine besondere Rolle bei der Ausbildung zukünftiger Fachkräfte, Führungskräfte und Lehrenden sowie bei der Erforschung nachhaltiger Entwicklung zu (Rieckmann et al., 2024). Wie können wir also BNE an der TU Dresden stärken?
BNE ist bereits Teil vieler Kurse und Programme in verschiedenen Fakultäten der Universität. Zertifikats- und Schlüsselqualifikationsprogramme in Global Citizenship, Nachhaltigkeit und BNE sind entweder in Planung oder bereits etabliert. Dennoch gibt es noch viel zu tun, um BNE an der TU Dresden strukturell zu verankern und langfristig zu stärken. Eine Initiative, die darauf abzielt, BNE systematisch zu verankern, ist die Erprobung und spätere Übernahme einer gemeinsamen, forschungsbasierten Definition von BNE-Kompetenzen.
Ziel ist es, für die TU Dresden ein empirisch fundiertes BNE-Kompetenzmodell zu finden, welches als Grundlage für alle weiteren Qualitätsmanagementprozesse und -vorhaben dienen könnte, die im Laufe der nächsten Monate angestrebt werden. So kann ein solches Kompetenzmodell als Basis für die einheitliche Definition der BNE-Qualitätsziele an der TU Dresden dienen oder als Bezugsrahmen für die Formulierung von Anforderungen an Curricula und Lehrveranstaltungen für ein BNE-Label/ für BNE-Zertifikate fungieren.
In der ersten Werkstatt im August 2024 kamen Lehrende, Studierende, Verwaltungsakteur:innen sowie Vertreter:innen aus der Studiengangsentwicklung und verschiedenen universitären Initiativen zusammen. Gemeinsam wurde beschlossen, das Modell von Brundiers et al. (2021) zu testen und in verschiedenen Fakultäten zu erproben. In regelmäßigen Treffen tauschen sich die Beteiligten über ihre Erfahrungen aus und arbeiten an der Anpassung des Modells an die Strukturen der TU Dresden.
Nach Abschluss der Testphase im März 2025 werden die Ergebnisse ausgewertet und darüber entschieden, wie das Modell weitergeführt wird. Denkbar ist eine universitätsweite Einführung oder die Anpassung des Rahmens an spezifische Bedarfe einzelner Fakultäten. Langfristig könnte das Kompetenzmodell die Basis für ein einheitliches BNE-Zertifikat oder ein Nachhaltigkeits-Label für Lehrveranstaltungen bilden.
Beschäftigte und Studierende, die sich für die Weiterentwicklung von BNE an der TU Dresden interessieren, sind eingeladen, sich zu beteiligen. Interessierte können sich beim Green Office melden oder an den offenen Austauschformaten teilnehmen.
Quellen
Brundiers, K., Barth, M., Cebrián, G. et al. (2021). Key competencies in sustainability in higher education—toward an agreed-upon reference framework. Sustain Sci 16, 13–29 (2021). Verfügbar unter: https://doi.org/10.1007/s11625-020-00838-2 (Zugriff am: 19.03.2024).
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (o.J.). Was ist BNE?. Verfügbar unter: https://www.bne-portal.de/bne/de/einstieg/was-ist-bne/was-ist-bne_node.html (Zugriff am: 19.03.2024).
Rieckmann, M., Giesenbauer, B., Nölting, B., Potthast, T. & Schmitt, C.T. (Hrsg.) (2024). Nachhaltige Entwicklung von Hochschulen: Erkenntnisse und Perspektiven zur gesamtinstitutionellen Transformation. Opladen: Verlag Barbara Budrich. DOI: 10.25656/01:28806; 10.3224/84742551.
UNESCO (2020). Bildung für nachhaltige Entwicklung: ein Fahrplan. UNESCO Publishing. S. 73. Verfügbar unter: https://doi.org/10.54675/YFRE1448 (Zugriff am 19.03.2025).