09.02.2021
PLASTIK. Und dann! Kooperationsprojekt bereitet Wanderausstellung vor – ab Sommersemester auf dem Campus der TUD
Plastikmüll ist eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit. Das Kooperationsprojekt „PLASTIK. Und dann!“ findet darauf kreative Antworten: nachhaltiges Mobiliar aus Plastikmüll.
Im Projekt der Sächsischen Bibliotheksgesellschaft (SäBiG) arbeiten seit Ende 2019 die TU Dresden, die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW), der SLUB Makerspace, die Kunststoffschmiede des Konglomerat e.V. und die TU Dresden Umweltinitiative – tuuwi zusammen. Ziel ist eine interaktive Wanderausstellung mit Begleitprogramm, bei der sich Besucher:innen über unterschiedliche Arten von Plastik, die Herstellung und mögliche Biokunstoffalternativen informieren und sie selbst erproben können.
Studierende der HTW aus dem Studiengang „Produkt und Kommunikation“ realisieren ihre Entwürfe mithilfe eines neuartigen und in Dresden gereiften Spritzgussverfahrens, bei dem Kunststoffabfall analysiert, sortiert und geschreddert wird. Aus dem neu gewonnenen Ausgangsstoff, dem recycelten Plastik, entsteht anschließend durch Hitze und Druck in der „Kunststoffpresse“ ein neues kreatives Produkt. Es wird besonders darauf geachtet, dass das entstehende Mobiliar modular und damit anpassungsfähig an die verschiedenen Situationen ist. Das bedeutet, dass das es aus einzelnen Bauelementen zusammengesetzt wird, die wie ein Puzzle zusammengesteckt und wieder auseinandergenommen werden können. So ist es zum Beispiel möglich, einen Stuhl aus recyceltem Plastik auseinanderzubauen und in einen Tisch zu verwandeln. Zur Herstellung werden vorhandene Materialien aus lokalen Kreisläufen genutzt. Aus Kunststoffabfall wird so ein neues nachhaltiges Produkt – in individueller Form.
Aus dem so entstandenen Mobiliar entsteht die Wanderausstellung „Plastik. Und dann!“. Sie wird voraussichtlich im Sommersemester 2021 zuerst auf dem Campus der TU Dresden gezeigt. Die Ausstellung thematisiert nicht nur nachhaltige Gestaltung und individuelle Wohnkultur. Es werden „alternative“ Möbel präsentiert, die zum Anfassen und Ausprobieren einladen. Sie veranschaulichen, dass es allen möglich ist, ihrer Haltung gegenüber Recycling konkret Ausdruck zu verleihen. Innerhalb der Ausstellung werden zudem die wichtigsten Fragen rund um das Thema Plastik und Nachhaltigkeit verständlich und übersichtlich beantwortet. Ebenso ist es möglich, den Plastikschredder und die Spritzgussmaschine, mit der die einzelnen Bauteile der Möbel entstanden, unter Anleitung selbst auszuprobieren. Somit ist die Ausstellung nicht nur rein informativ, sondern bietet die Möglichkeit am Prozess selbst teilzunehmen.
Nach ihrer Erprobung auf dem Campus der TU Dresden soll die Ausstellung in den ländlichen Raum weiterwandern und dort kostenfrei Bibliotheken zur Verfügung gestellt werden. Als Orte des Wissens und der Informationsteilung sind sie Anlaufstellen vieler Menschen unterschiedlicher Generationen. Mit ihnen gemeinsam organisiert das Projekt Themenwochen rund um das Thema Plastik, Umweltverschmutzung und Nachhaltigkeit. Dies wird verknüpft mit Lesungen, Themenbüchertischen, Aktionstagen und Diskussionsrunden. Finanziell unterstützt wird „PLASTIK. Und dann!“ von der IKEA-Stiftung und der TU Dresden. Die TUD engagiert sich zudem im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, stellt Räume und Energie zur Verfügung und hilft bei der Sammlung von Ausgangsmaterial.
Zum Projekt
https://www.säbig.de/projekte_container/plastik-und-dann