Der Pfarrer, Theologieprofessor und Dresdner Superintendent Valentin Ernst Löscher (1674–1749) war ein Glücksfall für die Dresdner Kreuzkirchengemeinde und die Stadt Dresden, für Sachsen und die Evangelische Kirche. Wie wohl kein anderer seiner Zeit hat er Inhalt und Bedeutung der Reformation durch Martin Luther (1483–1546) verstanden und für seine eigene, die moderne Zeit fruchtbar zu machen versucht. Sein literarisches Werk und sein Wirken als Pfarrer und seit 1709 als Superintendent von Dresden sind bis heute vorbildlich. Am 26. August 1726 hielt er die Predigt bei der Grundsteinlegung zum Bau der neuen Frauenkirche; am 28. Februar 1734 weihte er die Frauenkirche mit einer Predigt „Von unterschiedlichen Hörern der Göttlichen Rede“ ein. So ist sein Name eng mit dem Neubau der Frauenkirche im 18. Jahrhundert verbunden.

Nach unserem (gregorianischen) Kalender wurde Löscher am 8. Januar 1674 (29. Dezember 1673 nach dem julianischen Kalender) in Sondershausen geboren. Er starb am 12. Februar 1749 in Dresden. So jährt sich dieses Jahr sein 350. Geburtstag und der 275. Todestag.

Dr. Markus Matthias war von 2008 bis 2023 Professor für Theologie und Geschichte Luthers und des Luthertums in Amsterdam. Seine Forschungsinteressen gelten Martin Luther, der Lutherischen Orthodoxie und dem Pietismus. Dazu legte er eine Reihe wegweisende Studien vor.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft für Sächsische Kirchengeschichte und dem Institut für Evangelische Theologie der Technischen Universität Dresden statt.