10.11.2023
Lehramtsstudierende sammeln interkulturelle Erfahrungen in Israel und Japan
Die Vorzüge eines Auslandsaufenthalts im Lehramtsstudium sind vielfältig. Zwei Lehramtsstudierende der TU Dresden haben diese Vorzüge in vollem Umfang erleben können und absolvier(t)en einen Auslandsaufenthalt mithilfe des ZLSB Projektes IMPRESS in Israel bzw. Japan. Dadurch machten sie Erfahrungen, die ihre Sichtweisen und Zukunftsperspektiven nachhaltig beeinflusst haben.
Lehramtsstudium im Ausland als Schlüssel zur interkulturellen Kompetenz
Im Ausland lernen Studierende, unabhängiger und selbstbewusster zu werden und entwickeln Anpassungs- sowie Kommunikationsfähigkeit. Außerdem haben Lehramtsstudierende während eines Auslandsaufenthalts die Möglichkeit, ihre pädagogischen Fähigkeiten und Lehrmethoden in einem neuen Kontext zu erproben. Dies kann ihnen neue Perspektiven und Ansätze für den Unterricht vermitteln, die sie später in ihrem Berufsalltag anwenden können. Einer der wichtigsten Vorteile eines Auslandsaufenthalts für Lehramtsstudierende ist die Entwicklung von interkultureller Kompetenz. Im Ausland haben Studierende die Möglichkeit, sich in eine völlig neue Kultur und Umgebung einzufügen. Dies fördert nicht nur das Verständnis für kulturelle Vielfalt, sondern lehrt auch den effektiven Umgang mit Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen. Eine Kompetenz, die in einer globalisierten Welt einen großen Stellenwert genießt. Die Verbesserung der interkulturellen Kompetenz bildet den Schwerpunkt des Projektes IMPRESS.
Inspirierendes Lehramtspraktikum in Tel Aviv
Sanya studiert Englisch, WTH/S und Deutsch als Zweitsprache für das Lehramt an Oberschulen und entschloss sich, ein Praktikum an der Partnerschule des ZLSB, der Tabeetha School Jaffa in Tel Aviv, im vergangenen Sommersemester zu absolvieren. Ihre Ankunft wurde von anfänglichen Bedenken aufgrund der Konflikte in der Region überschattet, jedoch verflogen diese nach der herzlichen Begrüßung sofort.
Im Praktikum an der Tabeetha School konnte Sanya einen flexiblen Stundenplan erstellen und ganz nach Interessen & Fachrichtungen in verschiedenen Klassen & Fächern hospitieren. Gelegentlich unterrichtete sie in Absprache mit den dortigen Lehrkräften selbst und lernte dabei viel hinsichtlich Behaviour und Classroom Management. Sie begegnete einer beeindruckenden Sprachenvielfalt, wobei Englisch als die Hauptsprache der Schule festgelegt ist. Es stellte sich heraus, dass der Schulalltag lockerer im Vergleich zu deutschen Schulen ist und den Praktikant:innen viel mehr Freiheiten gewährt wird.
„Die Erfahrungen in Israel, der Austausch mit internationalen Lehrenden und den Schüler:innen vor Ort waren mehr als bereichernd und haben mich in meiner zukünftigen Rolle als Lehrperson bestärkt. Darüber hinaus ist Israel eines der spannendsten Länder, in denen ich je war und ich habe mich nach kürzester Zeit wirklich wohl und heimisch gefühlt“ sagt Sanya rückblickend über ihren Aufenthalt in Tel Aviv.
Lehrreiches Auslandssemester in Japan: erste Erfahrung mit Strahlungsmessung in Fukushima-Region
Erik studiert Geographie und Geschichte für das Lehramt an Oberschulen und absolviert seit Anfang Oktober ein Auslandssemester an der Osaka University in Japan. Vor kurzem besuchte er einen aufschlussreichen Workshop zum Thema Strahlung und ihre Auswirkungen in der Region um das Fukushima-Kraftwerk. Die Veranstaltungsorte Okuma und Futaba sind erst seit kurzem wieder bewohnbar, nachdem sie aufgrund des Reaktorunfalls gesperrt waren. Der Workshop zielte darauf ab, nicht nur die naturwissenschaftlichen Grundlagen zu vermitteln, sondern auch die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Veränderungen in der betroffenen Region zu beleuchten. Der Workshop brachte etwa 150 Studierende aus Tokyo und Osaka zusammen, darunter rund 30 internationale Teilnehmende. Die Organisator:innen legten großen Wert darauf, verschiedene Studienrichtungen einzubeziehen, was zu einer anregenden Diskussion führte.
„Die Möglichkeit, mit internationalen Studierenden über das Gesehene zu diskutieren, gab mir die Chance, eine andere Perspektive in Bezug auf Atomenergie einzunehmen. Zuvor war ich überzeugt, dass Atomenergie eine Möglichkeit sein könnte, unsere CO2-Emissionen zu verringern und als Brückentechnologie zu dienen. Nach den Diskussionen mit den Betroffenen des Atomunglücks und dem Anblick endloser Berge schwarzer Säcke voll abgetragener kontaminierter Erde hat sich meine Meinung um 180 Grad geändert“, resümiert Erik.