Geschichte des Instituts für Massivbau
Zu Beginn kann hier Max Förster (*1867, †1930) genannt werden. Bereits 1899 an die TH Dresden berufen, erscheint der Begriff Eisenbeton erstmalig 1911 im Namen seines Berufungsgebietes, das ab diesem Zeitpunkt lautet: "Baustofflehre, Theorie des Eisenbetonbaues. Holz- und Massivbrückenbau und Eisenkonstruktionen im Ingenieurbau". Gemeinsam mit Willi Gehler, Professor an der TH Dresden, E. Probst, Professor an der TH Karlsruhe, H. Fischmann, Direktor des Deutschen Eisenbau-Verbandes in Berlin und W. Petri, Direktor des Deutschen Beton-Vereins E.V., gibt Max Förster die neue Zeitschrift "Der Bauingenieur" heraus, die damals noch das Organ des Deutschen Eisenbau-Verbandes und des Deutschen Beton-Vereins war.
Nachfolger von Max Förster wird Friedrich Wilhelm Neuffer (*1882, †1960). Er wird am 1.4.1931 für das Gebiet "Massivbau, Holzbau, Gründungen und Baustelleneinrichtungen" berufen.
Ab 1951 leitet Ernst Lewicki (*1894, †1973) das Institut für Stahlbeton, Massivbrückenbau, Grundbau und Baubetrieb.
1954 wird der Stahlbeton aus diesem Institut ausgegliedert und von Gottfried Brendel (*1913, †1965) übernommen. Kurze Zeit darauf übernimmt Gottfried Brendel auch den Massivbrückenbau.
Sein Nachfolger wird 1966 Siegfried Schröder (*1921), wobei das Berufungsgebiet mittlerweile "Stahlbeton-, Spannbeton- und Massivbrückenbau" lautet. Im Zuge von Bestrebungen, möglichst leicht zu bauen, wird der Begriff "Massivbrückenbau" aus dem Titel des Lehrstuhls gestrichen. Trotzdem bleibt der Massivbrückenbau Bestandteil des Lehrgebietes von Siegfried Schröder.
Von 1986 bis 1992 wird der Lehrstuhl "Stahlbeton- und Spannbetonbau" von Werner Haupt (*1936) geleitet.
Im Zuge der Neustrukturierung der Fakultät nach der Wende wird das Fachgebiet nochmals aufgeteilt und Jürgen Stritzke (*1937) übernimmt 1992 die Professur für Massivbrückenbau bis er im Herbst 2003 in den Ruhestand geht. Er initiierte das Dresdner Brückenbausymposium, das schon nach kurzer Zeit weit über die Grenzen Sachsens hinaus bekannt ist. Heute ist diese alljährlich im März stattfindende Konferenz eine feste Größe für alle beteiligten Partner im Massivbrückenbau.
1994 wird Manfred Curbach (*1956) auf den Lehrstuhl für Massivbau berufen. Er übernimmt die Ausbildung im Stahlbetonbau und in Spezialgebieten. Seit der Berufung von Prof. Ulrich Häußler-Combe lehrt er den Spannbetonbau und den Massivbrückenbau.
Im April 2003 wurde Ulrich Häußler-Combe auf die Professur für Spezielle Massivbauwerke berufen. Er vertrat die Lehre in den Fächern Stahlbetonbau (Grundlagen und Konstruktionslehre), Spezialbauwerke und Mauerwerksbau.
Im Herbst 2003 kam es zu einer erneuten Umstrukturierung der Institute der Fakultät. Das seit 1992 bestehende Institut für Tragwerke und Baustoffe wurde aufgelöst. Die Professur für Massivbau und die Professur für Spezielle Massivbauwerke bildeten gemeinsam mit dem Otto-Mohr Laboratorium das Institut für Massivbau. Anfang Oktober 2021 geht Ulrich Häußler-Combe in den Ruhestand.
Ende 2006 wird Manfred Curbach zum Prorektor der Universität gewählt. Während der seiner Amtszeit bis Ende 2010 übernimmt Steffen Marx alle Aufgaben in der Lehre. Die mittlerweile umfangreiche Forschungstätigkeit an der Professur für Massivbau betreut Manfred Curbach weiterhin. Steffen Marx wechselt 2010 zunächst als Gastprofessor an die University of California San Diego und übernimmt anschließend 2011 die Leitung des Instituts für Massivbau an der Leibniz Universität Hannover. Im Februar 2020 kehrt Steffen Marx an die Technische Universität Dresden zurück und übernimmt die Stiftungsprofessur für Ingenieurbau der Deutsche Bahn Netz AG am Institut für Massivbau.