Betonknoten-Verbindungen für den Ingenieurholzbau
Inhaltsverzeichnis
Projektdaten
Titel | Title Eingegossene Betonknoten-Verbindungen für hochbeanspruchte Stab- und Fachwerkkonstruktionen im Ingenieurholzbau | Moulded composites of concrete knots for highly stressed mullions structures and timber framework in timber engineering Förderer | Funding Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen “Otto von Guericke“ e. V. (AiF) Zeitraum | Period 11.2009 – 08.2012 Leiter | Project Manager Prof. Dr.-Ing. Peer Haller Bearbeiter | Contributors Dr.-Ing. Jens Hartig, Dr.-Ing. Andreas Heiduschke, Dipl.-Ing. Robert Putzger Projektpartner | Project Partners Hess Timber GmbH & Co. KG |
Bericht aus dem Jahrbuch 2012
Holzfachwerke mit Betonknoten
Die zielgerichtete Verwendung unterschiedlicher Materialien in sogenannten Hybridtragwerken findet in der Forschung des Bauwesens zunehmend Beachtung. Ein Beispiel dafür ist die Holz-Beton-Verbundbauweise, für die in diesem Forschungsvorhaben des Lehrstuhls für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen der Fakultät Bauingenieurwesen ein neuer Aspekt untersucht wurde.
Das Ziel war die Entwicklung effizienter Anschlussdetails für Fachwerke aus Holz. Das neuartige Anschlusskonzept sieht vor, die an den Gurten endenden Stäbe in Ausnehmungen eingreifen zu lassen, die mit Vergussbeton verfüllt werden. Druckstäbe werden aus Holz hergestellt. Für die Zugstäbe, die mit Ankerplatten im Beton rückverankert werden, wird hingegen Stahl verwendet. Der Vergussknoten wird damit einem mehraxialen Druckspannungszustand ausgesetzt. Zu den Vorteilen dieses Konzepts zählen die Passgenauigkeit der Anschlüsse, die zu vergleichsweise geringen Verformungen der Fachwerke beiträgt und die hauptsächlich faserparallele Belastung des Holzes, sodass ungünstige Belastungen senkrecht zur Faser vermieden werden. Da äußerlich keine Verbindungsmittel zu erkennen sind, besitzen derartige Tragwerke zudem ein positives Erscheinungsbild.
Die umfangreichen experimentellen Untersuchungen zum Forschungsprojekt wurden im Otto-Mohr-Laboratorium durchgeführt. Neben Traglastversuchen an einzelnen Verbindungen und Fachwerksystemen wurden auch Dauerstandversuche bei Freibewitterung über den Zeitraum von mehr als einem Jahr durchgeführt. Das Highlight des Versuchsprogramms war die Prüfung eines Fachwerksystems mit bauwerksnahen Abmessungen von 10 m Spannweite und 2 m Höhe in der 10-MN-Säulenprüfmaschine des Otto-Mohr-Laboratoriums.