Vergleich von deutscher Nachrechnungsrichtlinie mit der LRFR der USA hinsichtlich der Tragfähigkeit von Bestandsbrücken (D971)
Allgemeine Angaben:
- Diplomarbeit Nr. D971
- Bearbeiter: Carmen Hölig
- Verantwortl. Hochschullehrer: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Manfred Curbach
- Betreuer: Oliver Steinbock, Maria Patricia Garibaldi
- Tag der Verteidigung: 21/04/2016
Zusammenfassung
Viele bestehende Verkehrsbauwerke kommen durch eine steigende Belastung, verursacht durch mehr Schwerverkehr und ein generell steigendes Verkehrsaufkommen, an die Grenzen der Belastbarkeit. Konstruktive Schwächen stellen ein zusätzliches Problem für die Tragfähigkeit bestehender Brückenbauwerke dar. Die technischen Regeln, nach welchen die Brücken erbaut wurden, entsprechen nicht mehr dem heutigen Standard. Dieses Problem besteht nicht nur in Deutschland. Auch in Amerika wurde dieses Problem erkannt und nach Lösungen gesucht. Beide Länder entwickelten unabhängig voneinander Richtlinien zur Nachrechnung von bestehenden Brückenbauwerken.
Ziel der Arbeit war es, die Richtlinien zur Nachrechnung von bestehenden Brückenbauwerken nach der deutschen Nachrechnungsrichtlinie (NRR) und der amerikanischen LRFR (Load and Resistance Factor Rating) zu untersuchen und gegenüberzustellen. Nachdem der erste Teil der Arbeit sich mit den Grundlagen und Inhalten der Richtlinien beschäftigte, wurden die Unterschiede in dem konzeptionellen Nachrechnungsvorgang, den Lastansätzen, den Lastkombinationen und den Nachweisen zusammengetragen und erläutert.
Im zweiten Teil wurden anhand einer bestehenden Brücke die beiden Nachrechnungsmethoden praktisch durchgeführt. Die Nachrechnung erfolgte bis zur Stufe 2 der NRR. Das Berechnungsschema der amerikanischen Richtlinie wurde hinsichtlich der Übertragbarkeit auf deutsche Konstruktionen untersucht. Hierzu wurden vergleichende Untersuchgen anhand eines Trägerrostmodells durchgeführt. Hierbei zeigten sich Ansätze der amerikanischen Richtlinie, die auch bei der Nachrechnung von Brücken in Deutschland nützlich sein können, so z. B. die vereinfachte Schnittgrößenermittlung bei Einfeldträgerbrücken in Fertigteilbauweise.