Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes (D984)
Allgemeine Angaben:
- Diplomarbeit Nr. D984
- Bearbeiter: Friederike Haux
- Verantwortl. Hochschullehrer: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Manfred Curbach
- Betreuer: Robert Zobel, Uli Schober (Ingenieurbüro für Statik und (öko)logische Baukonstruktion, Quedlinburg)
- Tag der Verteidigung: 18/10/2016
Zusammenfassung
Die Diplomarbeit hat sich mit der Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes in Magdeburg befasst. Es handelt sich um einen eingeschossigen Bau aus dem Jahr 1928 mit rechteckigem Grundriss, Wänden aus zweischaligem Ziegelmauerwerk und einer Stahlbetonrippendecke, für den eine Nutzung als Seminarraum geplant ist.
Nach einer Bestandsaufnahme und Untersuchung der noch vorhandenen Tragfähigkeit des Gebäudes wurden als Hauptmängel eine für den Korrosions- und Brandschutz zu geringe Betondeckung der Deckenbewehrung und Risse im Mauerwerk identifiziert. Diese Risse ließen sich auf Setzungen sowie Zwängungen infolge einer Temperaturdehnungsdifferenz zwischen den Wänden und der massiven Decke zurückführen. Darauf aufbauend wurden Instandsetzungsmaßnahmen benannt, die unter anderem das Aufbringen einer Aufbetonschicht an der Deckenunterseite und das Verschließen der Risse beinhalten. Die Tragfähigkeit des Gebäudes muss unter der erhöhten Last aus der Betonschicht sowie einem Deckenaufbau inklusive Dämmung beibehalten werden. Es konnte gezeigt werden, dass dies ohne zusätzliche Bewehrung der Fall ist, wenn die Teilsicherheitsbeiwerte für die Bestandsbauteile reduziert werden dürfen. Dazu sind bestimmte Versuche erforderlich, die im Rahmen dieser Arbeit jedoch nicht durchgeführt werden konnten. Alternativ wurde deshalb die Bemessung des Gebäudes mit weiterer Bewehrung durchgeführt. Als Verstärkung eignen sich sowohl aufgeklebte Lamellen aus karbonfaserverstärktem Kunststoff als auch carbonbewehrter Beton. Für beide Optionen konnten die Tragfähigkeit, Gebrauchstauglichkeit und die Erfüllung des Brandschutzes des Gebäudes nachgewiesen werden, wobei abschließend die Vorteile des Carbonbetons gegenüber jeden der geklebten Lamellen überwogen.