Nov 24, 2023
#FactFriday: Der Effekt von generisch maskuliner Sprache
Hat das generischen Maskulinum in der Sprache einen Effekt auf den gedanklichen Einbezug von Frauen?
Das Maskulinum kann in der Sprache sowohl als generische Form und als geschlechtsspezifische Form eingesetzt werden. Regeln zur Unterscheidung der Verwendung des Maskulinum gibt es keine. Dadurch ist schwer zu unterscheiden, wann die geschlechtsspezifische Form also nur Männer und keine Frauen und wann die generische Form als Männer und Frauen gemeint sind.
Im Deutschen wird durch die Einteilung in Maskulinum, Femininum und Neutrum allen Substantiven ein Geschlecht zugeordnet. Menschen produzieren durch die generisch maskuline Form männliche Vorstellungsbilder. Auf alternative Sprachformen (bspw. genderneutrale Ausdrücke) reagieren Frauen verstärkt mit weiblichen Vorstellungsbildern. Das spricht dafür, dass sie sich eher repräsentiert und angesprochen fühlen. Aber auch der Kontext der geschlechtergerechten Sprache hat einen Einfluss auf Vorstellungen einer Personengruppe und die Nennung von Persönlichkeiten. Allgemein reagieren Frauen mit höherer Sensitivität auf verschiedene Sprachformen als Männer. Ein Grund dafür könnte sein, dass sie direkt betroffen sind. Der praktischen Bedeutung der Frage, ob das generische Maskulinum einen Einfluss auf die Repräsentation von Frauen hat, wurde in Studien im englischsprachigen Raum nachgegangen. Diese zeigten, dass sich Frauen auf Stellenausschreibungen mit generischem Maskulinum weniger bewerben.
Hoffentlich konnten wir euch hiermit einen Denkanstoß zu geschlechtersensiblen Sprache geben. Achtet doch gerne mal auf eure Sprache und überlegt, wie ihr diese geschlechtsneutral und inklusiv für alle gestalten könnt!