Bachelorarbeit Mario Friedel
Titel der Arbeit:
Wissensbasierte 3D-Modellierung von Gebäudefassaden auf Basis
terrestrischer Laserscannerdaten
Betreuer: Dr.-Ing. D. Schneider, Dr.-Ing. S. Mäs
(Professur für Geoinformationssysteme)
Beschreibung:
Die umfangreiche dreidimensionale Aufnahme mittels Laserscanner
findet heute in immer mehr Bereichen Verwendung. Ein weiterer
Vorteil zur Geschwindigkeit ist das keine Präparationen am
Messobjekt getätigt werden müssen und ein maßstabsgetreues
Modell ohne Nutzung von Nachverarbeitungsschritten vorliegt.
Die Auswertung und Modellierung übersteigen den Zeitaufwand der
Aufnahme dabei um ein Vielfaches. Hier ist Bedarf an
Automatisierung gegeben um Arbeitskräfte effizienter einsetzen
zu können. Im Rahmen der Bachelorarbeit wurde, am Beispiel
einer Häuserfassade, ein möglicher Weg aufgezeigt eine
automatisierte Suche und Einordnung nach Fensterformen
durchzuführen. Dazu lag eine Aufnahme des Schuhmann-Bau,
bestehend aus 3 Standorten vor. Dabei wurden die kostenfrei
zugänglichen Toolboxen „Point Cloud Library“ (PCL) und „Point
Cloud Processing Toolbox“(PROTO) hinsichtlich ihrer Funktionen
analysiert. Hier eine Kurzübersicht zu den
Bibliotheken:
PCL
- C++ Funktionsbibliothek
- Aktuelle Version 1.6
- Offenes Projekt mit internationaler Mitarbeit
- Ermöglicht Operationen mit 2D-Bildern, 3D-Bildern und
Punktwolken
- Veröffentlicht unter New BSD Lizenz
PROTO MATLAB
- Funktionsbibliothek
- Bereitgestellt durch Tahir Rabbani Shah
- Umfasst 172 Funktionen, ausführliche Dokumentation,
Kurzeinführung und einen VRML (Virtual Reality Modelling
Language) - Browser
Unabdingbar für die Untersuchung auf mögliche Fensterformen ist es die unterschiedlichen Arten von Fenstern und Problemquellen bei der Aufnahme zu kennen. Jede Art Fenster ist dabei durch eindeutige Attribute so zu modellieren, sodass eine Überprüfung stattfinden kann. Im Falle der Fenster wurden als Hauptattribute die Anordnung von horizontalen und vertikalen Glasflächen genutzt. Diese sind für das Lasersignal durchlässig und so frei von Messpunkten. Es werden also die „Leerflächen“ erfasst und ausgewertet. Ausgehend von einer bestimmten Hausebene wird eine Segmentation der Punktwolke betrieben. Die Unterteilung erfolgt dabei in ein Set der Fassadenebene und ein Set der Fensterelemente. Im Anschluss werden die Einzelsets in die Ebene projiziert und eines Auswertevorgangs unterzogen. Dieser baut auf dem Histogramm der Punktverteilungen auf und wurde durch die Einpassung einer Splinefunktion auf Maxima (Rahmenteile) und Minima (Glasflächen) untersucht. Ein abschließender Vergleich der detektierten Werte mit dem vorliegenden Objektkatalog liefert dann die Art des Fensters.