Kurze Geschichte(n) der Menschheit | Wie erzählen wir unsere Herkunft?
Kurze Geschichte(n) der Menschheit |Wie erzählen wir unsere Herkunft?
5. Sep, Di., 19:00 Uhr
Gesprächsreihe: Macht der Herkunft
EINTRITT FREI
Gäste:
Susanne Wedlich ist freie Wissenschaftsjournalistin mit Schwerpunkt Biologie. Bei Riffreporter schreibt sie in der Reihe Schleimwelten über "Popkultur und Ökologie. Das Buch vom Schleim" (2019) ist in der Reihe Naturkunden bei Matthes und Seitz Berlin erschienen.
Prof. Dr. Nils Güttler ist Wissenschaftshistoriker und forscht und lehrt an der Universität Wien. Seine Bücher "Das Kosmoskop. Karten und ihre Benutzer in der Pflanzengeographie des 19. Jahrhunderts" (2014) und "Nach der Natur. Umwelt und Geschichte am Frankfurter Flughafen" (2023) sind im Wallstein Verlag erschienen.
Moderation:
Dr. Solvejg Nitzke, Literaturwissenschaftlerin, Technische Universität Dresden
Ganz große Geschichten boomen. Yuval Hararis Bestseller Eine kurze Geschichte der Menschheit ist vielleicht das prominenteste Beispiel dieses Trends. Die Geschichte der Menschheit wird als kontinuierlicher Fortschritt erzählt, bei dem die Menschen noch immer Lösungen für ihre Probleme gefunden haben. Hararis Erfolg spricht dafür, dass er mit dieser Art Geschichtserzählung einen Nerv getroffen hat. Sie vermittelt: Es wird schon weitergehen. Das entlastet angesichts menschengemachter globaler Krisen von akutem Handlungsdruck. Darf die Wissenschaft sich solcher erzählerischen Strategien bedienen, um ihre Erkenntnisse unter die Leute zu bringen? Wer darf welche Geschichten als ‚wissenschaftliche‘ Tatsachen ausgeben? Wieviel Erzählung vertragen Geschichte und Naturwissenschaft? Die Wissenschaftsjournalistin Susanne Wedlich und der Wissenschaftshistoriker Nils Güttler arbeiten im Dialog der Disziplinen und diskutieren, welche Geschichten vom Urschleim bis zum Übermenschen in den „kleinen Geschichten der Menschheit“ stecken. Welche Probleme ergeben sich für die Wissenschaft und ihre Vermittlung? Wie politisch ist publikumswirksame Popscience? Und woran erkennt man, ob eine Geschichte plausibel ist?