22.11.2022
Bericht des Symposiums GenderExzellenz - Berücksichtigung von Genderaspekten in der Forschung an der TU Dresden
Am 2. November 2022 fand im Dülfersaal der TU Dresden das Symposium GenderExzellenz - Berücksichtigung von Genderaspekten in der Forschung als Teil des BMBF-geförderten Projektes GenderExzellenz der GenderConceptGroup statt. Dieses beschäftigt sich mit der Entwicklung und Umsetzung eines Strukturaufbaukonzeptes, das Forschenden an der TU Dresden eine Infrastruktur und Möglichkeiten der Kompetenzerweiterung zur Berücksichtigung von Genderaspekten in ihren Forschungsgebieten liefern will. Eingeladen zu dem ganztägigen Symposium hatte das Projektteam, bestehend aus Vertreter:innen der Bereiche Medizin, Ingenieurwissenschaften, sowie Geistes- und Sozialwissenschaften, um gemeinsam mit den Teilnehmenden aus Forschung und Universitätsverwaltung zu diskutieren, welche Strukturen an der TU Dresden eine genderexzellente Forschung unterstützen und fördern.
Nach der Eröffnung des Symposiums durch Prof.in Dr.in Susanne Schötz und einem Grußwort der Prorektorin Forschung Prof.in Dr.in Angela Rösen-Wolff gab erstere zunächst eine knappe Einführung in das Anliegen und den Arbeitsstand des Projektes GenderExzellenz. Anschließend verdeutlichte Prof. Dr. Tomas Brage, Professor der mathematischen Physik an der Universität Lund, in seiner Keynote zum Thema Gender Dimensions in STEM – always there, often forgotten die vielfältigen Dimensionen von Gender in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Er erläuterte, warum es für exzellente Forschung maßgeblich ist, dass Genderaspekte sichtbar gemacht und von Forschenden berücksichtigt werden.
Danach stellten die Projektmitarbeiterinnen Aline Lohse und Julia Müller den auf Basis der uniweit geführten Gespräche erarbeiteten Entwurf des Strukturkonzeptes vor und führten gemeinsam mit Prof.in Schötz durch drei verschiedene Workshops, in denen die Teilnehmenden zu den Komplexen Art of Awareness, Logic of Transfer und Concepts for Research Design miteinander Strukturen und Maßnahmen diskutierten.
Den zweiten Teil des Symposiums eröffneten Deborah Geppert und Felix Ermacora mit einer audiovisuellen Live-Performance. Künstlerische Interventionen wie diese sollen auch weiterhin gezielt als Methode zur Reflexion und Sichtbarmachung von Genderaspekten eingesetzt werden.
Darauf folgte das Grußwort von Prof.in Dr.in Heike Greschke, Dekanin der Philosophischen Fakultät der TU Dresden, die ebenso wie Prof.in Dr.in Angela Rösen-Wolff die Wichtigkeit des Themas Gender für die Forschung an einer Exzellenzuniversität betonte. Anschließend sprach Prof.in Dr.in Londa Schiebinger, Professorin für Wissenschaftsgeschichte an der Stanford Universität, in einer Keynote zum Thema Gendered Innovations and the urgent need for change über das Projekt, das im Rahmen von Horizon 2020 als Kollaboration zwischen der U.S. National Science Foundation und der Europäischen Kommission entstanden ist. Sie zeigte die Gendered Innovations in Science, Health & Medicine, Engineering, and Environmente Bedeutung von Gender Analysen für die Forschung anhand der im Projekt entwickelten Methoden und durchgeführten Fallstudien aus verschiedenen Disziplinen.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Podiumsdiskussion zur Integration von Gender in der Forschung an der TU Dresden mit Prof. Dr. Klaus Reinhardt (Angewandte Zoologie), Prof. Dr. Martin Sedlmayr (Medizinische Informatik), Eleonore-Trefftz-Gastprofessorin Dr.in Sandra Buchmüller (Feministische Wissenschafts- und Technikforschung) und Prof.in Dr.in Maria Häusl (Katholische Theologie), moderiert von Romina Stawowy. Frau Stawowy ist Social Entrepreneurin aus Dresden, Gründerin und Verlegerin des femMit Magazins und engagiert sich in Vereinen sowie als Aufsichtsrätin bei Wir gestalten Dresden, dem Branchenverband der Dresdner Kultur und Kreativwirtschaft, für die Stärkung der Position von Frauen in Unternehmen.
Die aus der Beteiligung unterschiedlicher Hochschulgruppen, Fachdisziplinen, Gender- und Verwaltungsexpert:innen am Symposium der TU Dresden resultierenden Anregungen und insbesondere die bei den Workshops erzielten Ergebnisse werden in den kommenden zwei Monaten in einen Konzeptantrag zum BMBF-Call GenderExzellenz münden, der zum Ziel hat, das partizipativ erarbeitete Strukturkonzept in einer Umsetzungsphase an der TU Dresden fest zu etablieren.