Profil
Ziel der GenderConceptGroup (GCG) ist es, der Geschlechterforschung an der TU Dresden mehr Sichtbarkeit zu verschaffen. Aus dem interdisziplinären Zusammenschluss der beteiligten Wissenschaftler:innen resultieren wichtige Synergien für die gemeinsame Forschung und die darauf abgestimmte gemeinsame Lehre. Die kooperative Forschung zu Geschlecht (z. B. zur Konstruktion von Weiblichkeit und Männlichkeit), Intersektionalität (z. B. Hybridität, Grenzüberschreitungen, Fremdheitskonstruktionen, Armut, Riskanz) sowie Transgender und Intersex schlägt sich in gemeinsamen Veranstaltungen und Tagungen sowie in der interdisziplinären Publikationsreihe ‚Dresdner Beiträge zur Geschlechterforschung in Geschichte, Kultur und Literatur‘ nieder.
Mit dem eigenen Forschungsprojekt ‚Digital Gender‘ verknüpfte die GenderConceptGroup bis 2022 die geistes- und sozialwissenschaftliche Geschlechterforschung mit den Erziehungswissenschaften und den MINT-Fächern. Dabei widmete sich ‚Digital Gender‘ einerseits den Alltagsdimensionen der Digitalisierung und fragte, wie Artefakte der digitalen Mensch-Maschine-Kommunikation in unserer Lebenswelt verankert sind. Andererseits untersuchte das Projekt Gegenentwürfe aus dem Bereich der Fiktion (z. B. Geschichten über Cyborg-Mischwesen), in denen sich Technik-Optimismus und zunehmende Desillusionierung angesichts unserer wachsenden Abhängigkeit von digitalen Tools gegenüberstehen. Im März 2022 veranstaltete die GCG dazu die internationale Tagung ‚DIGITAL GENDER - Ethik, Macht und (Geschlechter-)Wissen in Systemen künstlicher Intelligenz‘.
In ihren Aktivitäten kooperiert die GenderConceptGroup inzwischen mit einem weitreichenden GenderConceptNetwork sowie mit einzelnen GenderConceptFellows. Neben gemeinsamen Tagungsorganisationen (z. B. 2021 mit dem Schaufler Lab@ TU Dresden ‚Queere KI – Zum Coming-out smarter Maschinen‘) war die GCG im Jahr 2018 außerdem Projektpartnerin des Referats Gleichstellung von Frau und Mann der TU Dresden im Pilotprojekt ‚MEHRWERT durch mehr Perspektiven‘, das zum Ziel hatte, Gender und Diversityaspekte in der MINT-Forschung und damit neue Impulse und methodische Möglichkeiten in der interdisziplinären Zusammenarbeit aufzuzeigen. In aktuellen Kooperationen mit dem Bereich Ingenieurwissenschaften und Medizin an der TU Dresden veranstaltet die GCG seit Wintersemester 2020/21 ‚Gender Lectures‘, deren Ziel es ist, die Relevanz der Geschlechterforschung für verschiedene Wissenschaftsgebiete zu diskutieren und aktuelle Themen der Gender Studies als kontinuierliches Lehrangebot an der TUD zu ermöglichen.
Seit Juni 2022 übernimmt die GenderConceptGroup zudem die Leitung des Kooperationsprojekts ‚Qualitätsgewinn durch Berücksichtigung von Genderaspekten in exzellenter Forschung – Entwicklung eines Strukturaufbaukonzeptes für die TU Dresden‘. Zusammen mit dem Bereich MED, dem Bereich ING der TUD sowie den Hochschulkooperationen mit der TU Chemnitz und der Hochschule in Mittweida zielt dieses Projekt auf die Institutionalisierung einer Struktur an den Universitäten, die sämtlichen Forschenden unabhängig vom Fachgebiet Zugang zu Beratung und Schulung zu gendersensibler Forschung und Entwicklung bietet, die die Vernetzung und Stärkung interdisziplinärer Genderforschung gezielt fördert.
In Fortführung der forschungsorientierten Lehre hat die GenderConceptGroup darüber hinaus mehrere erfolgreiche Formate für die Nachwuchsförderung entwickelt. Hierzu zählt unter anderem das inzwischen bereits sieben Mal ausgerichtete Dresdner Nachwuchskolloquium. In dessen Rahmen wird nicht nur der Förderpreis der ‚Dresdner Beiträge zur Geschlechterforschung‘ verliehen, sondern die präsentierten Abschlussarbeiten ebenso als Teil der GenderGraduateProjects in der Publikationsreihe ‚Dresdner Beiträge zur Geschlechterforschung in Geschichte, Kultur und Literatur‘ des Leipziger Universitätsverlages veröffentlicht.