The American Dream – Zur Konstruktion amerikanischer Mythen in der Kunst (Schmidt)
Dozent: | Frank Schmidt, M.A. | ||||
Tag/Zeit: | Do., 4. DS | Ort: | ABS/114/U | ||
Beginn: | 13.04.2017 | ||||
Module: | Bachelor | MA-LA | LA / Staatsexamen neu | Sonstiges | |
ÜM2 | MAKU-GK-VT1 | PHF-SEGY-KU-KG2 PHF-SEGY-KU-KG3 PHF-SEMS-KU-KG2 PHF-SEMS-KU-KG3 PHF-SEGS-KU-KG1 |
Aqua | ||
Prüfungsleistung: | KB: Referat und Seminararbeit EB70/2. HF: Referat und Seminararbeit |
Referat oder Essay | PHF-SEGY-KU-KG2: Referat ODER Seminararbeit PHF-SEGY-KU-KG3: Referat ODER Essay PHF-SEMS-KU-KG2: Referat ODER Essay PHF-SEMS-KU-KG3: Referat ODER Essay PHF-SEGS-KU-KG1: Seminararbeit ODER Referat |
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Das monumentale Gemälde Washington überquert den Delaware fängt den amerikanischen Gründungshelden in einem zentralen Moment des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges ein. Entstanden aber ist das Werk 1851 in Düsseldorf, geschaffen von dem in Schwäbisch Gmünd geborenen, zunächst in Philadelphia ausgebildeten Maler Emanuel Gottlieb Leutze. Und auch wenn das Bild in der Folge zu einem wichtigen Bestandteil der amerikanischen Erinnerungskultur wurde, stand für die Gestaltung der Flusslandschaft angeblich ein Abschnitt des Rheinufers Pate. Der künstlerische Werdegang Leutzes und die Entstehungsgeschichte des Bildes stehen stellvertretend für die zahlreich stattfindenden europäisch-amerikanischen Transferprozesse, die die Kunst der noch jungen Vereinigten Staaten maßgeblich prägten. Wichtige Impulse für die Entwicklung der amerikanischen Kunst im 18. und 19. Jahrhundert gingen denn auch von Städten wie London, Düsseldorf und Paris aus. Umso zentraler erschien amerikanischen Künstlern jener Generation die Findung nationalspezifischer Themen, die zur Begründung einer eigenen Identität beitragen sollten: So nahm die Gruppe der Hudson River School sowohl die Entdeckung und Erschließung der Wildnis als auch deren frühe literarische Inszenierung durch Autoren wie James Fenimore Cooper in den Blick. Die sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fortsetzende Ausdehnung nach Westen wurde durch allegorische Überhöhungen wie John Gasts American Progress begleitet, welche auch die damit einhergehende Verdrängung der amerikanischen Ureinwohner legitimierten. Die gesamte Geschichte der US-amerikanischen Kunst ist von der Auseinandersetzung mit nationalen Mythen durchzogen, wobei sich durch das Medium des Films und das charakteristische Genre des Westerns im Laufe der Zeit auch neue Möglichkeiten zur Selbststilisierung eröffneten. Im Verlauf des Seminars soll anhand exemplarischer Referate aufgezeigt werden, wie der „Traum von Amerika“ innerhalb der Kunst kontinuierlich neu geformt, umgedeutet und hinterfragt worden ist. Das Spektrum der im Seminar behandelten Künstlerinnen und Künstler soll dabei Beispiele aus drei Jahrhunderten umfassen, darunter neben den Genannten auch Gertrude Käsebier, Winslow Homer, George Bellows, Georgia O’Keeffe, Archibald Motley, Grant Wood, Edward Hopper, Jackson Pollock, Mark Lombardi und andere. Als Teil des Seminars sind eine Tagesexkursion nach Potsdam und der Besuch der Sonderausstellung „Von Hopper bis Rothko. Amerikas Weg in die Moderne“ im Museum Barberini vorgesehen. Die zu erbringenden Leistungen im Seminar bestehen aus einem Referat und einem begleitenden Handout sowie einer Seminararbeit. Die Bereitschaft zur Übernahme eines Referats und zur Lektüre begleitender Texte wird vorausgesetzt. Ein Semesterapparat mit grundlegenden Literaturtiteln wird mit Beginn des Seminars in der SLUB bereitstehen. Die Vergabe der Referatsthemen erfolgt in der ersten Sitzung am 13.04.2017. Literatur zur Einführung
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