29.04.2020
MW-BLICK 09/2020
+++ Stand: 29.04.2020 +++
News der Fakultätsleitung
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Studentinnen und Studenten, liebe Kolleginnen und Kollegen – Angehörige unserer Fakultät.
Die erste Woche eines vorsichtig gelockerten Laborbetriebes liegt hinter uns, die Rückkehr in Büroräume unter Beachtung der Kontaktregeln liegt vor uns, nach wie vor ist das Home-Office zu bevorzugen – für viele unter uns, die Kinder betreuen müssen oder die Risikogruppen angehören, gibt es dazu auch keine Alternative. Während für die Einen eine erste Erleichterung schon spürbar ist, müssen die Anderen noch darauf warten. Gerade die Doppelbelastung durch die Betreuung und das Unterrichten der Kinder sowie die Erledigung der Aufgaben für ein Projekt, verbunden mit dem Anspruch beides 100 % gut und richtig zu machen, stößt oftmals an Grenzen. Je länger die Zeit der häuslichen Betreuung anhält, desto mehr Fürsorge und Nachsicht brauchen die Kinder – ihnen fehlen die Freunde und sicher genauso ihre Rivalen. Das Treffen ins Netz beim Fußball wird nun zum Treffen im Netz verlegt. Die Kleinen machen es den Großen nach und umgekehrt. Web-Konferenzen, mal mehr und mal weniger angenehm aufgrund der Sprach- und Bildqualität und der Informationsdichte.
Für die Kolleginnen in den Sekretariaten der Fakultät gab es letzte Woche ein sehr angenehmes Wiedersehen/Wiederhören zu einem - diesmal virtuellen - Sekretärinnen-Stammtisch mit der Möglichkeit, sich per Video- bzw. Telefonkonferenz u. a. über die neuesten Informationen zur aktuellen Situation sowie zu neuen Verwaltungsregelungen auszutauschen. Dieses Format soll in den nächsten Wochen mit konkreten Hinweisen zum neuen Rundschreiben zur Urlaubsgewährung (RS D2/2/20) weitergeführt werden. Fragen zu diesem Sachverhalt können bereits jetzt schon dem Dekanat zugesandt werden.
Ab dem 4. Mai 2020 werden auch wir im Dekanat an den Stellen in die Uni zurückkehren, an denen es die Arbeitsprozesse erfordern und die Bedingungen ermöglichen. Das wird zuerst eingeschränkt im Prüfungsamt der Fall sein – allerdings ohne Publikumsverkehr. Anfragen müssen daher auch weiterhin telefonisch oder via E-Mail erfolgen. Das Dekanats-Büro ist nicht permanent besetzt, bleibt aber wie bisher auch ständig erreichbar. Bei der allmählichen Rückkehr wird es vielfach sichtbar werden, dass es nicht unverändert weitergeht. Man springt bekanntlich nicht zweimal in ein und denselben Fluss. Eine solche Zäsur, wie wir sie gerade erleben, kann genau in dieser Richtung Fragen aufwerfen - ist ein Weiter so wie bisher überhaupt sinnvoll? Welche Evidenz gibt es für die Gewissheiten von gestern? Hier können beliebig viele Wende-Projekte wie z. B. Energiewende, Verkehrswende, Rohstoffwende, Elektromobilität vs. Dieselverbot usw. diskutiert werden. Gilt an der Stelle, wo etwas wegbricht, womöglich frei nach Hesoid Die Hälfte ist mehr als das Ganze?
Herzliche Grüße vom Dekanat der Fakultät Maschinenwesen – mehr als das Ganze zu erreichen, erscheint als ein gutes Ziel – wobei mehr durchaus auch als besser zu verstehen ist. Alles Gute!
Michael Beckmann Ina Winkler
Different type of work – Ein Rück- und Ausblick
In den vergangenen Wochen riefen wir gehäuft zu Rückmeldungen auf, wir suchten Ihr Feedback, Ihre individuellen Stimmen, wir fragten nach, wie es Ihnen erging. Die Corona-Krise machte vor nichts Halt und veränderte unser Miteinander, unser Lebens- und auch Arbeitsverhalten. Doch inmitten des Notbetriebes musste es irgendwie weitergehen, auch wenn dies mit Kindern im Home-Office leichter gesagt als getan ist, wie Dr. Martin Dannemann, Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik, lebhaft beschreibt: „Aufgabenzettel, Sprachbücher, Arbeitshefte, Stifte, Radiergummis (und deren Abrieb), Laptop, Telefon, Headset, Spitzer, Äpfel, Scheren, Klebstifte und Trinkbecher; dazu noch ein Kurzzeitwecker zur Einhaltung der schulischen Pausenzeiten – Die Momentaufnahme des Küchentischs eines aktuellen Arbeits-/Kindergarten-/Schulvormittags [...] Abends geht es dann in den Keller – Grund: Digitalisierung der Lehre".
Anderen erging es leichter, wie Jessica Deutsch, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Maschinenelemente und Maschinenkonstruktion verlauten lässt: „Meine WG sitzt viel zusammen, wir haben intensiv entrümpelt und aufgeräumt und freuen uns über den neu gewonnenen Platz". Viele von unseren geschätzten Kolleg:innen waren in der letzten Zeit frequenziell am gewohnten Arbeitsplatz, lösten aber auch einen Großteil der anstehenden Aufgaben von zu Hause - Florian Wieczorek, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik: „In der vergangenen/ersten Labor-Woche nach der Unischließung war ich zwei Tage in der Textilmaschinenhalle und habe mit meinem Kollegen (unter Einhaltung der Sicherheitsabstände) zusammen Tests für neue Mund/Nasen-Schutzmasken gemacht und diese anschließend bewertet. Danach folgte noch die Materialbestellung und ein paar kleine Handgriffe. Wir haben uns nicht lange aufgehalten – aber dennoch ein wenig zum Forschungsbetrieb beigetragen.“
Vor allem seit der letzten und mit der kommenden Woche tastet sich ein Teil unseres Kollegiums zurück in alte, aber auch vollkommen neue Arbeitsmodelle, an dessen Muster wir uns (vorerst?) gewöhnen müssen.
Jakob Sablowski, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Verfahrenstechnik und Umwelttechnik: "In der ersten Woche galt es zunächst, sich unter den ungewohnten Bedingungen zurechtzufinden. Ich durfte für einige Stunden zurück auf den Campus, in das Zentrum für Energietechnik, wo ich an einer Versuchsanlage Messungen zum Kondensationsverhalten von Dämpfen durchführe. [...] Die Nutzung der Labore und Versuchsanlagen wird auch in den kommenden Wochen stundengenau geplant und koordiniert, um die Regeln zur Raumbelegung einzuhalten. Die Dokumentation von Aufenthaltsorten und Kontakten erfolgt täglich über eine Excel-Vorlage. Eine Unterstützung des Versuchsbetriebs durch studentische Hilfskräfte ist derzeit nicht möglich und ursprüngliche Versuchspläne werden entsprechend angepasst und priorisiert. Einige Arbeitsabläufe, die normalerweise spontan „zwischen Tür und Angel“ geklärt werden, müssen nun gezielt abgestimmt und organisiert werden [...]."
Wie durch die Fakultätsleitung bereits eingangs erwähnt, wird es für viele von uns auch in der nächsten Zeit ausschließlich, zu großen Teilen oder in kürzeren Zeiträumen nur einen Arbeitsplatz geben – den heimischen Schreibtisch bzw. kreative Alternativen dafür. Aber auch an alt gewohnter Arbeitsstätte werden wir uns mit neuen Formaten, Verwaltungs- und Lernprozessen beschäftigen. Einige digitale Modelle erwiesen sich bereits zukunftstauglich. Unsere Flexibilität wird unabhängig davon weiterhin sehr gefragt sein. Die Work-Life-Balance hat gerade deshalb in der aktuellen Zeit eine große Bedeutung, denn wir müssen uns mit neuen Gegebenheiten im Alltag vertraut machen. Gemeinsam – und doch individuell werden wir alle den besten und gesündesten Mittelweg durch die Krise finden.
Zum Thema Home-Learning/Home-Office und Work-Life-Balance findet der nunmehr erste virutelle connectING-Stammtisch am Donnerstag, 30.04.2020 ab 17.00 Uhr statt. Alle interessierten Studentinnen, Mitarbeiterinnen und Professorinnen sind zum regen Austausch über Erfahrungen, Hürden und Lösungsansätze eingeladen. Weitere Infos finden und anmelden geht einfach über: https://tinylink.net/QwDCN
Zeuner ziert den Zeuner-Bau
Die Fakultät Maschinenwesen steht seit fast zwei Jahrhunderten mit Forschung und Lehre im Dienst der Technik für den Menschen. Mit mehr als 50 Professoren, 13 Instituten und über 5.000 Studierenden ist sie heute die größte Fakultät an der Technischen Universität Dresden. Der Zeuner-Bau als gegenwärtiger Sitz der Fakultät Maschinenwesen ist das erste Gebäude, das nach einem Hochschullehrer benannt wurde. Anlässlich des Doppeljubiläums von Hochschulgründung und 100. Geburtstag des ehemaligen Direktors Gustav Anton Zeuner (1828 - 1907) im Jahr 1928 wurde das Gebäude nach dem gebürtigen Chemnitzer benannt.
Auch heute noch ist Zeuner allgegenwärtig, denn auch wenn wir ihn nicht täglich wahrnehmen, so grüßt uns stets seine Büste am Eingang des historischen Gebäudes. Vor wenigen Tagen entstand ein neues Kunstwerk im Treppenhaus – dies natürlich auch zu Ehren Zeuners. Im Rahmen des Internationalen Denkmaltages am 18.04. ging die Pressestelle der TUD gemeinsam mit der Kustodie auf die architektonische Geschichte des Zeuner-Baus ein. Den vollständigen Artikel finden Sie hier: https://tu-dresden.de/tu-dresden/newsportal/news/internationaler-denkmaltag-die-geschichte-des-zeuner-baus-an-der-tud
Während der letzten Wochen wurde auch weiter fleißig gewerkelt. Das Fakultätszimmer ZEU252, welches in der Regel durch Doktorandenverteidigungen, Fakultätsratssitzungen, Kommissions- und Ausschusssitzungen sowie Meetings stark genutzt wird, bekommt für den anstehenden Sommer eine Klimatisierung. Der Plan, die Baumaßnahmen bis Ende April abzuschließen, wird sich ggf. noch verzögern, aber wir dürfen uns auf kühle Luft an heißen Tagen freuen.
Der Newsletter erscheint einmal im Monat, mit Infos der Fakultätsleitung, wissenschaftlichen Themen und persönlichen Geschichten.
V.i.S.d.P: Dekan der Fakultät Maschinenwesen der TU Dresden
Öffentlichkeitsarbeit
NameSebastian Sotero M.A.
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