20.04.2016
MW-BLICK Nr. 04/2016
forschungszentrum für kohlenstofffasern gegründet
Wissenschaftler der Fakultät Maschinenwesen bündeln im Bereich der Kohlenstofffasern ihre Kompetenzen in einem neuen Forschungszentrum »Research Center Carbon Fibers Saxony (RCCF)«. Ziel ist eine gemeinsame Forschungsinitiative im Bereich maßgeschneiderter Kohlenstofffasern für zukunftsweisende Funktions- und Strukturwerkstoffe. Die offizielle Gründung fand am 18. April am Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik statt.
Das RCCF bündelt die an der TU Dresden vorhandenen Kompetenzen im Hochtechnologiefeld Faserverbund-Leichtbau und baut die Vorrangstellung des Leichtbaustandortes Dresden mit der Konzentration auf die zukünftig marktbeherrschende Technologie maßgeschneiderter Composites mit polymerer, keramischer und metallischer Matrix weiter aus. Dazu verbinden sich das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) und das Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) in einem Center, in dem künftig durchgängige Entwicklungsketten vom Faserrohstoff bis zum fertigen Bauteil erforscht werden.
Mit Prof. Hubert Jäger ist ein weltweit renommierter Experte für Kohlenstofffasern und Faserverbund-Technologien Ende 2014 dem Ruf an die TU Dresden gefolgt und treibt seither am ILK neue Entwicklungen von Kohlenstofffasern aus polymeren und nachwachsenden Rohstoffen voran. Sein Wissen schöpft Jäger aus 28 Jahren Industrieerfahrung bei einem der weltweit führenden Hersteller von Produkten und Materialien aus Carbon, der SGL Group. »In dem Umfang und mit der Ausrichtung schaffen wir ein einmaliges Hochtechnologiecluster in Sachsen, das modernste Materialien und Composites für die Industrieanwendung liefern wird und die Vorrangstellung des Leichtbaustandortes Dresden auf lange Sicht sichert,“ so Jäger.
Ein erster wichtiger Meilenstein ist die Inbetriebnahme einer Carbonfaseranlage im Juni 2016. Die notwendigen Maschinentechniken zur Precursorfaserherstellung sind bereits am ITM installiert. Prof. Chokri Cherif, Direktor des ITM und Inhaber der Professur für Textiltechnik: „Mit der Gründung des RCCF und der Inbetriebnahme der Carbonfaseranlage geben wir die Initialzündung für die weiterführende Gundlagen- und anwendungsorientierte Forschung auf dem Gebiet der Kohlenstofffasern. Wir werden einen neuen Maßstab in der Carbonfaserentwicklung setzen und besondere Impulse weltweit ausstrahlen.“ T.K.
Prof. Tajmar in Zukunfts-Netzwerk der Raumfahrt gewählt
Prof. Martin Tajmar, Inhaber der Professur für Raumfahrtsysteme und Direktor des Institutes für Luft- und Raumfahrttechnik der Fakultät Maschinenwesen, wurde zum Mitglied in das Technische Komitee für nukleare und zukünftige Raumfahrtantriebe (Nuclear and Future Flight Propulsion Technical Committee) des American Institute of Aeronautics and Astronautics (AIAA) gewählt.
Das AIAA ist mit weltweit mehr als 35.000 Mitgliedern das Sprachrohr der internationalen Luft- & Raumfahrttechnik. Bei AIAA -Konferenzen präsentieren Experten aus aller Welt die neuesten Forschungsergebnisse in diesem Bereich. Die Arbeitsgruppe von Prof. Tajmar hat das Ziel, die physikalischen Grundlagen und die entsprechenden Technologien zukünftiger Raumfahrtantriebe zu entwickeln.
Ur-Echse gescannt
Wissenschaftler des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) haben ein 300 Millionen Jahre altes Skelett einer Urechse untersucht. Diese Ursaurierart soll zu den frühesten Wirbeltieren gehören, die vollständig an das Leben an Land angepasst waren. Der am ILK vorhandene Computertomograph (CT) macht die schonende, zerstörungsfreie Materialprüfung von Proben mit über einem Meter Durchmesser und einer Masse von bis zu 200 kg möglich. Normalerweise durchleuchten die ILK-Wissenschaftler in diesem Gerät Bauteile aus der Automobil- oder Luftfahrindustrie und prüfen diese auf eventuelle Defekte. Das CT-Gerät am ILK ist deutschlandweit das einzige, mit dem dieser Scan möglich war.
Nachruf auf Dr. Quendt
Anfang April verstarb der Dresdner Unternehmer Dr. Hartmut Quendt im Alter von 75 Jahren. Neben Dominosteinen, Dresdner Stollen und Oblaten kennt man die Spezialitätenbäckerei für Dauergebäck »Dr. Quendt« vor allem vom Russisch Brot, das mittlerweile weltweit vertrieben wird. Möglich wurde die industrielle Herstellung der Buchstabenplätzchen nur durch eine Maschine, die der Lebensmitteltechniker Quendt Ende der 1980er Jahre entwickelte. Zur Wendezeit gründete er damit sein eigenes Unternehmen und produziert das Schaumalphabet seither im Großmaßstab. Quendt studierte 1961-67 Lebensmitteltechnologie und promovierte in diesem Fach 1973 an der Fakultät Maschinenwesen.
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