DAAD: Erfolgreich – Digital – Integriert: Studium an der TU Dresden (EDI:TUD)
Ein am Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) angesiedeltes Projekt zur Inklusion internationaler Studierender
Das Projekt Erfolgreich – Digital – Integriert: Studium an der TU Dresden (EDI:TUD) hat zum Ziel, internationale Studierende in das Campusleben zu integrieren und sie beim Studienerfolg zu unterstützen. Dazu werden Maßnahmen entwickelt, welche die Studienbedingungen und Herausforderungen internationaler Studierender berücksichtigen. Die entwickelten Maßnahmen werden im Rahmen von EDI:TUD alle in die Strukturen am ILK als Modellinstitut implementiert, sowie wissenschaftlich begleitet und evaluiert.
Die Inklusion internationaler Studierender in einen erfolgreichen Studienablauf steht vielfältigen Herausforderungen gegenüber. Eine vollständige Eingliederung in das Studium wird den ausländischen Studierenden, gegenüber ihren einheimischen Kommiliton:innen, etwa dadurch erschwert, dass Sprachbarriere besteht oder sich die Studienbedingungen an der TU Dresden von den an den Heimatsuniversitäten systemisch unterscheiden. Die Verbesserung der Willkommenskultur für internationale Studierende und das erhöhte Betreuungsangebot durch EDI:TUD trägt dazu bei, Dresden im Allgemeinen und das ILK im Partiellen als ein attraktives Studienstandort erscheinen zu lassen und die Universität im Sinne der Internationalisierung künftig besser zu vernetzen.
Im Einzelnen nimmt sich das Projekt EDI:TUD vor, den Studienerfolg internationaler Studierender zu erhöhen, die Studieneingangsphase zu erleichtern, die soziale Integration zu verbessern, die fachliche Studienbetreuung zu verstärken, die interkulturelle Kompetenz von Studierenden und Hochschulpersonal zu erhöhen und die Integration von internationalen Absolventen in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Es sollen Studienabbrüche vermieden werden, die Gesamtstudiendauer verkürzt, Studienergebnisse verbessert und die Integration in die TU Dresden erleichtert werden. Bei der Realisierung dieser Ziele setzt das Projekt maßgeblich auf die enge Vernetzung von deutschen und internationalen Studierenden. Außerdem sollen internationale Studierende im Studium als künftiger wissenschaftlicher Nachwuchs für spätere Promotionsvorhaben gewonnen werden, indem sie bereits frühzeitig in eine Tätigkeit als Tutor: innen eingebunden werden.
Im EDI:TUD geht es darum, die bestehenden Angebote der TU Dresden synergetisch zu verknüpfen und dadurch ausländische Studierende einerseits in die Lehre und Forschung, andererseits in das Campusleben erfolgreich zu integrieren.
Die Maßnahmen im Projekt sind entlang von sechs Zielen strukturiert:
1. Förderung von Fachsprache:
In Zusammenarbeit mit ILK-Lehrenden, dem SZD, zentralen Einrichtungen an der TU Dresden und externen Expert:innen wird ein Coaching zur praktischen Anwendung der wissenschaftlichen Sprache konzipiert und implementiert.
→ In Konzeption seit Wintersemester 2021/2022.
2. Vermittlung der akademischen Kultur an der TU Dresden:
Bei diesem Ziel werden am ILK Tandems aus je zwei Studierenden gebildet. Sie fungieren als Mediator:innen bzw. Mentor:innen für weitere Studierende. Weiterhin werden gemeinsam mit ILK-Lehrenden Handouts und Leitfäden entwickelt (und den Studierenden über OPAL zugänglich gemacht).
→ In Umsetzung seit Juni 2021.
3. Vernetzung deutscher und internationaler Studierender:
Die Grundidee beim dritten Ziel ist es, Segregation nach Herkunft durch die Bildung von Interessengruppen zu verringern. Damit deutsche und internationale Studierende in Austausch treten können, werden zum einen peer-to-peer-Maßnahmen implementiert, wobei Tutor:innen als Vermittler:innen zwischen internationalen und deutschen Studierenden fungieren. Zum anderen wird derzeit eine matrix-basierte Austauschplattform organisiert, über die das Kennenlernen vor Beginn des Semesters erleichtert werden soll.
→ In Umsetzung seit Juli 2021.
4. Ausbau der digitalen Angebote:
Die analogen und digitalen Betreuungsangebote der TU Dresden werden miteinander besser verknüpft, um internationale Studierende zu eigenständigem Lernen zu befähigen. Dadurch sollen internationale Studierende (i.) einen niederschwelligen Zugang zu notwendigen Informationen (z.B. über Foren, Wikis und Selbsttests auf OPAL) erhalten, sowie (ii.) auf interaktive Tools zugreifen, wo ihren spezifischen Fragen und Bedürfnissen gezielt entsprochen werden kann (z.B. aktuelle Einrichtung eines interaktiven Python-Notebooks).
→ In Umsetzung seit Sommersemester 2021.
5. Ausbau der interkulturellen und methodischen Kompetenz der Lehrenden:
Eine weitere Bemühung ist es, die bereits vorhandenen Lehrmaterialien (v.a. für das E-Learning) zu aktualisieren und zu systematisieren, sowie durch neu erfasste zu ergänzen. Die Aspekte der Interkulturalität, Internationalisierung und E-Learning-Didaktik sollen dabei besonders berücksichtigt werden. Darüber hinaus nehmen die Lehrenden an universitätsinternen und -externen Weiterbildungsangeboten teil: Über das konkrete Angebot informiert TU Dresden unter Kariere: Weiterbildung für die Beschäftigten; eine interkulturelle Weiterbildung liegt vor allem dem SprInt-Programm zugrunde.
→ In Umsetzung seit März 2021.
6. Verknüpfung mit zentralen Angeboten:
Das übergeordnete Ziel von EDI:TUD besteht darin, Synergien mit bestehenden Angeboten an der TU Dresden zu bilden, die in das ILK als Modellinstitut implementiert werden. Aktuell laufen Vernetzungsaktivitäten z.B. mit dem ZiLL, WBZ, TUD-Zertifikat E-Teaching oder dem PASST?!-Programm.
→ In Umsetzung seit 03/2021.
Projektträger und Finanzierung
Das Projekt EDI:TUD wird für den Zeitraum vom 01/2021bis 12/2023 vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) im Rahmen des Programms STIBET II – Modellprojekte zur Verbesserung der Willkommenskultur mit Mitteln des Auswärtigen Amtes (AA) gefördert.
Neben der Projektleitung, die beim ILK liegt, sind seitens der TU Dresden einige weiteren Stellen beteiligt:
- Die begleitende Evaluation wird vom Zentrum für Qualitätsanalyse (ZQA) durchgeführt. Zudem obliegt dem ZQA die wissenschaftliche Begleitung.
- Büro Internationales des Bereichs Ingenieurswissenschaften
- Akademische Auslandsamt (AAA)
- Schreibzentrum der TUD (SZD)
- PASST?!-Programm
- Zentrum für interdisziplinäres Lernen und Lehren (ZILL)
Weitere Information/Ergebnisse in:
Schulze-Stocker et al., Erfolgreich, digital und integriert studieren – ein Projekt zur Steigerung des Studienerfolgs internationaler Studierender an der TU Dresden (in press)