Überwältigende Rersonanz aus dem Westen auf vorgestellte Technologie 00
Zwischen 30 und 40 Experten und Fachleute aus unterschiedlichen Ländern und Branchen versammelten sich in dieser Woche bei Rolls-Royce Marine AS in Ulsteinvik zu einem Seminar über neue Programme und Techniken zur Berechnung und Simulation von Zahnrädern und Getrieben. Viele der vorgestellten Technologien wurden in einem ehemaligen Ostblockland entwickelt, und fanden überwältigende Resonanz bei vielen im Westen, als sie bekannt wurden.
Aksel KnutsenEs ist schwer, die zahlreichen Belastungen und Variablen bei der Konstruktion und Auslegung von Getrieben zu berücksichtigen. Im früheren Ostdeutschland, an der Universität Dresden, haben es Fachleute geschafft, eine gute Technik für die Berechnung und Simulation zu entwickeln.
Basierend auf Forschung in Osteuropa
Die Arbeit daran war auch eine Zusammenarbeit mit der Fachwelt in der Sowjetunion, der Tschechoslowakei, Polen, Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Regimes wurde die Kooperation auch westwärts ausgeweitet, und die Forschungsarbeit der Dresdner Universität wurde auch im Westen bekannt.
Überwältigende Resonanz im Westen
Einer der US-amerikanischen Gäste beim Seminar in Ulsteinvik betonte, dass es im Westen viele gab, die stark überrascht waren, als sie zum ersten Mal von der in Dresden geleisteten Arbeit hörten. Deshalb war es ganz natürlich, dass Professor Dr.-Ing. Heinz Linke und Diplomingenieur Thomas Henlich von der Technischen Universität Dresden die zentralen Personen während des Seminars bei Rolls-Royce in Ulsteinvik waren.
Gäste aus vielen Ländern
Anwesend waren Delegationen von der Technischen Universität München und von den Klassifizierungsgesellschaften Det Norske Veritas, Bureau Veritas Paris und Hamburg, Lloyds' Schifffahrtsregister, American Bureau of Shipping.
Außerdem Abgesandte von vielen Getriebeherstellern, wie ATA Gears in Finnland, Philadelphia Gears (USA), Klingelnberg Söhne in Deutschland. Desweiteren natürlich welche von der von Rolls-Royce betriebenen KaMeWa in Schweden und Finnland, Ulstein Maritime in Kanada, und selbstverständlich auch einige aus anderen Teilen des Rolls-Royce-Konzerns in den USA, England und Deutschland.
Oberingenieur Norvald H. Røyset von Rolls-Royce in Ulsteinvik führte unter anderem zwei Programme zur Festigkeitsberechnung und 3D-Simulation vor, die ihren Ausgangspunkt in der Dresdner Forschungsarbeit haben: BECAL und Gear3D.
Für die meisten war dies das erste Mal, dass sie Informationen über BECAL und Gear3D erhielten.
Hauptwerkzeug bei Rolls-Royce
Røyset erklärte, dass nach umfangreicher Erprobung und Weiterentwicklung BECAL seit dem 1. Januar 2000 als Haupt-Entwicklungswerkzeug für bogenverzahnte Kegelräder bei Rolls-Royce in Ulsteinvik verwendet wird. BECAL wird auch zur Einjustierung der Zahnräder in der Werkstatt eingesetzt. Auf diese Weise wird Arbeitszeit und Geld gespart und die Prozess-Qualitätssicherung verbessert.
Vertreter von Klingelnberg Söhne in Deutschland stellten ihre Neuigkeiten auf dem Gebiet der Messtechnik für bogenverzahnte Kegelräder vor.
Demo-Version per Internet
Sowohl BECAL als auch Gear3D (neben vielen anderen Programmen) gibt es unter der Internetadresse /die_tu_dresden/fakultaeten/fakultaet_maschinenwesen/imm/me/software . Dort sind Demo-Versionen verfügbar, außerdem führt auch ein Verweis zu Professor Linke.
Interesse in vielen Fachgebieten
Viele waren beeindruckt und nicht im Zweifel über die Messtechnologien und Programme, die hier gezeigt wurden.
Aber das kam auch daher, dass einige Meinungsverschiedenheiten über die Nutzung von BECAL innerhalb der Luftfahrtabteilung von Rolls-Royce auftauchten. Während Rolls-Royce Deutschland und USA sehr optimistisch waren, nahm die englische Abordnung eine eher abwartende Haltung ein, bis sich das Programm mehr in der Luftfahrtindustrie bewährt hätte. Aber auf dem Gebiet der Schiffe und Industriegetriebe war das Interesse an dem Programm groß.
Zusammenarbeit ohne Grenzen
Das Seminar bei Rolls-Royce kann gut als Beweis für die Zusammenarbeit von Forschung und Industrie gelten, und diese Zusammenarbeit kennt auch keine Länder- oder Blockgrenzen mehr. Bei Rolls-Royce Marine, Ulsteinvik ist man auch sehr froh über die lokale Initiative, die zu diesem Seminar führte und zur Stärkung der Bande zwischen den Technologen innerhalb von Rolls-Royce, als auch zur Vertiefung der Zusammenarbeit mit Getriebelieferanten und Klassifizierungsgesellschaften.
Dies war das erste Mal, dass ein ganzes Seminar über Getriebetechnik in Ulsteinvik abgehalten wurde. Die Teilnehmer waren besonders beeindruckt von einer Rundfahrt, die von Ytre Herøy bis Hareidlandet führte, und auf der man etwas von der Natur und der lokalen Kulturgeschichte erfahren konnte.
Quelle: Vikebladet Vestposten, 3. Juni 2000, deutsche Übersetzung von S. Trebst/T. Henlich