Tag der Fakultät Maschinenwesen 2024
Am 22. Juni 2024 feierten knapp 240 Gäste den Tag der Fakultät Maschinenwesen im Boulevardtheater Dresden. Zum diesjährigen Festakt wurden über 60 Absolventinnen und Absolventen feierlich ins Berufsleben verabschiedet, 13 Promovierte zum erfolgreichen Abschluss ihrer Dissertation beglückwünscht sowie Preise im Gesamtwert von über 15.000 Euro verliehen.
Grußwort des Dekans
Prof. Michael Beckmann, Dekan der Fakultät Maschinenwesen begrüßte und beglückwünschte alle teilnehmenden Absolventinnen & Absolventen sowie Preisstiftende und Gäste. In seiner Rede ging er auf die aktuellen Bedrohungen durch den Klimawandel ein und äußerte sich optimistisch in Bezug auf die Rolle der Ingenieurwissenschaften bei deren Bewältigung: „Der Menschheit ist es u.a. durch die Kunst der Ingenieure immer gelungen, eine Antwort zu finden: durch Effizienz, durch neue Werkstoffe, Methoden, Prozesse – zusammengefasst, durch Innovationen und Umsetzung innovativer Ideen.“ Auch hebt Prof. Beckmann das Prinzip der Circular Economy als Antwort auf den Rohstoffmangel und die zunehmende Bedeutung von digitalisierten Prozessen hervor – „Industrie 4.0 war gestern, KI wird unsere Welt viel mehr beeinflussen.“ Er plädierte auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Technologien und betonte das Streben nach einem sozialen Miteinander und den offenen Ideenaustausch als wichtigste Zielsetzungen.
Grußwort aus dem Rektorat
Auch die Rektorin der TU Dresden, Prof. Ursula M. Staudinger, hieß alle anwesenden Gäste willkommen. In ihrer Begrüßungsrede gratulierte sie nicht nur den anwesenden Absolventinnen und Absolventen, sondern den insgesamt über 600 der Fakultät Maschinenwesen im vergangenen Jahr. Sie hob hervor, dass die Ausbildung an der TU Dresden einen wichtigen Grundstein für eine erfolgreiche berufliche Zukunft legt und ging hierbei auch auf die vielen Start-Ups/Ausgründungen an der Fakultät Maschinenwesen ein.
Festrede
Eine ganz besondere Rede, die Festrede der Veranstaltung mit dem Titel "Zukunft durch nachhaltige Innovation – KI im Wettstreit der Systeme", hielt Prof. Klaus Mainzer, Philosoph und Wissenschaftstheoretiker, Emeritus of Excellence der TU München. Prof. Mainzer erklärte die Entstehung von Zukunftstechnologien mittels des Innovationsportfolio. Digitale bzw. KI-Technologie begann im Digital Computing mit der Turingmaschine und setzt sich aktuell im Machine Learning und Deep Learning, z.B. über ChatGPT fort. Einen Ausblick in die Zukunft lieferte der Wissenschaftler mit dem Neuromorphen Computing, wo das menschliche Gehirn mit seiner enormen neuronalen Rechenleistung als Vorbild fungiert.
Verabschiedung & Absolventenrede
Geordnet nach den Studiengängen Maschinenbau, Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik, Werkstoffwissenschaft und Textil- und Konfektionstechnik betraten danach die Absolventinnen und Absolventen der Fakultät Maschinenwesen die Bühne und wurden unter Applaus und mit musikalischer Untermalung vom Dekan beglückwünscht.
Nachdem alle Absolvent:innen "verabschiedet" wurden, wandte sich Mandy Schröter an das Publikum. Stellvertretend für den Jahrgang ließ sie ihr Studium noch einmal Revue passieren, welches vor allem durch die Corona-Pandemie geprägt wurde. „Ich denke, für uns alle war diese Zeit prägend und nicht gerade einfach“, sagte Schröter in Bezug auf Neuanfänge in einer fremden Stadt, wo die Mitstudierenden zunächst nur Namen in einer Online-Vorlesung waren. Sie berichtete außerdem von den teils herausfordernden Prüfungssituationen, die durch den gemeinsamen Zusammenhalt in den Seminar- und Lerngruppen gemeistert werden konnten trotz der ein oder anderen Wiederholung: „Damit geht auch ein großes Dankeschön an meine Kommilitonen. Denn irgendjemand hatte immer eine zündende Idee und mit Schwarmintelligenz haben wir letztlich jedes Problem gelöst.“ Auch bei den Lehrenden bedankte sich Schröter, dass sie „trotz der erschwerten Bedingungen zu COVID-Zeiten, ihr Bestes gegeben haben, hochwertige und interessante Lehrveranstaltungen für uns Studierende anzubieten.“ Zum Abschluss ihrer Rede machte Schröter den frisch gebackenen Absolvent:innen noch Mut für den Start ins neue Lebenskapitel: „Das Studium konnte uns mit Sicherheit nicht auf alles vorbereiten, was auf uns zukommt, aber mit Rückblick auf die letzten Jahre würde ich sagen ‚Hindernisse sind dazu da, um überwunden zu werden‘.“
Preis für Innovation in der Lehre
Mit dem Preis für Innovation in der Lehre wird seit 2010 eine lehrende Person an der Fakultät Maschinenwesen geehrt. Das Vorschlagsrecht obliegt hierbei den Studierenden der Fakultät Maschinenwesen. Zum diesjährigen Tag der Fakultät wurde Prof. Christiane Thomas ausgezeichnet. Kiara Schwarz vom Fachschaftsrat Maschinenwesen (FSR) lobte Prof. Thomas für ihre kreative Lehre und die Kommunikation auf Augenhöhe in ihrer Rede und überreichte ihr feierlich den Pokal.
Manfred Hirschvogel-Preis
Mit dem Manfred Hirschvogel-Preis wird die beste Dissertation des letzten Kalenderjahres im Bereich Maschinenbau ausgezeichnet. Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro erhielt Dr. Gregor Herz für seine Arbeit „Techno-economic analysis of hydrogen-based approaches for emission mitigation for the steel industry“. Prof. Alexander Michaelis, Leiter des Fraunhofer Institutes für Keramische Technologien und Systeme IKTS sowie Inhaber der Professur für Anorganisch-Nichtmetallische Werkstoffe, hielt die Laudatio. Dr. Herz befand sich zur Vergabe des Preises durch seine berufliche Tätigkeit in Australien und bedankte sich mittels einer Videobotschaft.
Förderpreis der Friedrich & Elisabeth Boysen-Stiftung
Mit dem Förderpreis würdigen die Friedrich und Elisabeth Boysen-Stiftung und die TU Dresden besonders herausragende Dissertationen junger Wissenschaftler:innen auf dem Gebiet der Umwelttechnik und des Umweltschutzes. Über jeweils 5.000 Euro konnten sich Dr. Stefan Heidinger für seine Arbeit „Wärme- und Stoffübertragung an Partikeln in pulsierenden Strömungen“ und Dr. Milad Eftekhari für seine Arbeit „The effect of ultrafine particles on the interfacial and hydrodynamic properties of multiphase systems“ freuen. Prof. Antonio Hurtado, Sprecher des Boysen-TU-Dresden-Graduiertenkollegs und Inhaber der Professur für Wasserstoff- und Kernenergietechnik, und Dr. Anna Martius, Geschäftsführerin des Boysen-TU-Dresden-Graduiertenkollegs, übergaben den Preis an Dr. Heidinger und Dr. Eftekhari.
Franz Stolze-Preis
Mit dem Franz Stolze-Preis (1.500 Euro) für herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten in der Energietechnik wurden Lena Sophie Hensch für ihre Diplomarbeit zum Thema „Erstellung eines mathematischen Modells zur Ermittlung der Lachgas- (N2O) und Stickoxidemissionen (NOx) bei der thermischen Klärschlammbehandlung in Wirbelschichtfeuerungen“ und Dr. Stefan Fogel für seine Dissertation zu „Integrated Electrolysis-Synthesis Systems for Flexible and Decentralized Production of Methanol“ ausgezeichnet. Gestiftet wird der Preis von Dr. Manfred Freimark und Gudrun Stolze (Enkelin von Dr. Franz Stolze). Die Laudatio hielt Prof. Kerstin Eckert, Inhaberin der Professur für Transportprozesse an Grenzflächen am Institut für Verfahrenstechnik und Umwelttechnik der TU Dresden.
Dr. Mike Thieme, vom Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik moderierte die Veranstaltung und die Band "Purple Energy" begleitete den Festakt musikalisch. Zur Abendveranstaltung gab es kühle Getränke, ein schmackhaftes Büfett, eine Fotowand und viele tolle Gespräche bei schönstem Wetter im Biergarten. Der "Tag der Fakultät Maschinenwesen" wurde gemeinsam mit dem Verein Freunde und Förderer der Fakultät Maschinenwesen der TU Dresden e.V. veranstaltet.