Building rings without fire
Die „thermische Verwertung“, kurz: Verbrennung, von Abfallstoffen steht oft am Ende der Nutzung von industriellen Produkten. Dies gilt zum Beispiel für fast 2 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle, die allein in Deutschland jedes Jahr verbrannt werden. Deswegen entwickeln wir Verfahren und Produkte, um lineare Nutzungsketten zu ringförmigen Kreislaufprozessen umzubauen. So werden die Entstehung von Abfällen minimiert, die Freisetzung von CO2 verhindert und wertvolle Ressourcen gespart. Neben technischen Kreisläufen mit technischen Werkstoffen bauen wir biologische Kreisläufe mit biologischen Materialien: Cradle-to-Cradle, „Ursprung zu Ursprung“. Dafür werden z. B. an der Professur für Holztechnik natürliche Fasern aus unterschiedlichsten Quellen gewonnen und benötigte Zusatzstoffe wie Kleb- und Farbstoffe auf biologischer Basis entwickelt. Dadurch ermöglichen wir erdölunabhängige, „nachwachsende“ Produkte.
>Coole< Verpackungen
An der Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik werden die im E-Commerce beim zunehmenden Versand von kühlpflichtigen Lebensmitteln und Medikamenten eingesetzten Kunststoffverpackungen neu gedacht: Das bisher verwendete Styropor und andere Kunststoffe sind nur schwer recyclebar. Sie landen deshalb oft in der Müllverbrennung. Eine nachhaltige Alternative sind Verpackungen mit Altpapierfasermatten. Diese können dem Altpapierkreislauf zugeführt werden, welcher der am besten funktionierende Wertstoffkreislauf in Deutschland überhaupt ist. Vergleichsweise einfach kann eine Papierfaser bis zu 6x aufbereitet werden und wird dadurch zu einem wertvollen Rohstoff, der kreislauffähig ist und aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird. Das neue Material erhält seine besonderen Eigenschaften durch Auswahl geeigneter Naturfasern und neue Verfahren zu deren Verarbeitung.