Geschichte
Die Geschichte der Feuerwehr an der TU Dresden
Im Jahr 1952 wurde an der damaligenTechnischen Hochschule Dresden darüber nachgedacht, einen Löschtrupp zu bilden. Nach einer Umfrage unter der Belegschaft meldeten sich im Mai des gleichen Jahres 32 „Freiwillige“. Noch im gleichen Monat begann die Grundausbildung. Sie wurden in drei Gruppen während der Arbeitszeit ausgebildet.
Zu den Ersten, die sich meldeten, gehörten die Kameraden Horst Beer und Eckard Rost. Sie bauten die Betriebliche Freiwillige Feuerwehr maßgeblich mit auf und hielten ihr über Jahrzehnte die Treue. Die erste größere Übung fand im Juli 1952 im Beyer-Bau statt, die erste Alarmübung war dann Ende Juli im Gartengelände Mommsenstraße / Bergstraße. Alarmiert wurde da noch telefonisch, bis später eine Sirene auf dem Dach des Heizkraftwerkes installiert wurde, wo sie sich heute noch befindet. Ausgelöst wird sie vom Gebäude der Betriebswache, früher Betriebsschutz.
Die erste Technik, ein Schlauchwagen und ein Gerätewagen mit Hydrantenschlüssel, Standrohr und diversem Werkzeug, wurden selbst gebaut.
Beides wurde damals von Hand gezogen. Eine Tragkraftspritze TS8 kam erst 1956 dazu. Kurzzeitig gab es auch eine 20m-Drehleiter. Auf der Grundlage des Brandschutzgesetzes wurden in den folgenden Jahren die Aufgaben der Betrieblichen Feuerwehr ständig erweitert und regelmäßig eine effektive Brandbekämpfung geübt. In Lehrgängen wurden nun auch Gruppenführer, Maschinisten und Kettensägenführer bei der Berufsfeuerwehr bzw. beim Forst ausgebildet. Die Weiterbildung der Wehrleiter fand in der Feuerwache Dresden-Löbtau der Berufsfeuerwehr statt.
In das Gebäude des Betriebsschutzes wurde 1958 seitlich eine Fahrzeughalle mit Unterkunftsraum eingebaut. Im gleichen Jahr konnte auch das erste Löschfahrzeug dort untergestellt werden, ein GARANT 30K mit STA. Im Zuge des Wiederaufbaus des Georg-Schumann-Baus konnte 1965 der Feuerwehr ein Schlauchturm zur Verfügung gestellt werden. Hier werden seitdem Schläuche gewaschen, geprüft, getrocknet und gelagert. Der Schlauchtransportanhänger (STA) steht in einer kleinen Garage hinter dem Jante-Bau.
Nachdem der GARANT K30 über 24 Jahre im Dienst war, konnte 1982 ein fabrikneuer LO 2002 A STA vom Feuerlöschgerätewerk Görlitz in Betrieb genommen werden. Der ausgemusterte GARANT entging glücklicherweise der Verschrottung. Er steht heute liebevoll gepflegt im Sächsischen Feuerwehrmuseum Zeithain bei Riesa.
Nach der politischen Wende 1989 war zunächst längere Zeit unklar, wie es mit der Feuerwehr an der Technischen Universität weitergeht. An deutschen Hochschulen gab es nur wenige Beispiele für Betriebsfeuerwehren. Das Ausscheiden von Kameraden aus der Wehr in Folge von Umstrukturierungen oder Wegzugs führte dazu, dass der Personalbestand von ehemals etwa 20 Kameraden nahezu halbiert wurde.
Dem damaligen Leiter des Büros für Arbeitssicherheit, Wolfgang Kühn, und dem Wehrleiter, Kamerad Harald Wolf, ist es insbesondere zu verdanken, dass die Feuerwehr weiter bestehen konnte. Mit viel Fingerspitzengefühl, Engagement und Augenmaß gaben sie ihr wieder eine solide Basis, um die Anforderungen der neuen Zeit meistern zu können. Im Jahr 1996 übernahm dann der Kamerad Klaus Liebich die Wehrleitung.
Während der Hochwasserkatastrophe 2002 wurden verschiedene Hilfeleistungen erbracht. Danach konnte auch ein Teil der eingesetzten Technik erneuert werden. Es wurde eine neue Pumpe TS 8 angeschafft, ebenso ein Stromaggregat sowie eine Schmutzwasserpumpe. Außerdem erhielten alle Kameraden neue zeitgemäße Einsatzkleidung. In den Jahren nach dem Hochwasser wurde der Ruf nach einem neuen Löschfahrzeug laut. Unser „LO“ hat zwar immer klaglos seinen Dienst getan, doch entsprach er mit seinen fast 30 Dienstjahren doch nicht mehr ganz den heutigen technischen Anforderungen.
In Zusammenarbeit mit dem Büro für Arbeitssicherheit wurde im Jahr 2010 eine neue Konzeption für die Betriebliche Feuerwehr und den Katastrophenschutz an der TU Dresden erarbeitet. So konnten wir auch wieder mehrere neue Kameraden in unsere Feuerwehr aufnehmen. Neben der Neuformulierung von Aufgaben entstand auch dieser Internet-Auftritt. Dank der Unterstützung durch den Kanzler der TU Dresden, Dipl.-Vw. Wormser, konnte dann im Herbst 2011 ein neues Löschfahrzeug angeschafft werden. Der Mercedes-Benz Sprinter 516 C erhielt einen speziell an die Erfordernisse unserer Universität angepassten Aufbau. Dabei wurde ein neues Konzept verfolgt. Neben einer Doppelkabine 6:1 erhielt das Fahrzeug eine Ladefläche mit Spriegel und Plane sowie eine Ladebordwand. Die mitgeführte Ausrüstung ist in einem Regal an der Stirnseite sowie in 4 Rollcontainern verlastet. Damit soll der universelle Einsatz des Fahrzeuges sichergestellt werden. Im November 2011 haben wir dann unseren altgedienten "LO" inklusive des Schlauchtransport-Anhängers in liebevolle Hände auch an die AG Feuerwehrhistorik Riesa/Zeithain abgegeben.
Durch das neue Fahrzeug und die Anschaffung moderner Ausrüstung konnten wir nun auch wieder eine ganze Reihe von neuen Kameraden gewinnen. Insbesondere durch unsere studentischen Mitglieder, welche aus ganz Deutschland kommen und alle eine solide Feuerwehrausbildung besitzen, können wir auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Inzwischen sind wir etwa 25 Mitglieder, davon die Hälfte Studenten. Der Altersdurchschnitt unserer Wehr liegt daher im Moment bei Mitte Dreißig. Damit sind unsere Möglichkeiten auch platztmäßig erst mal voll ausgereizt.
In der Öffentlichkeitsarbeit sind wir auch weiterhin im Rahmen unserer Möglichkeiten aktiv. Einmal im Jahr gestalten wir einen Vormittag zum Thema Feuerwehr und Brandschutz in unserem Partnerkindergarten, wir stellen die Arbeit unserer Feuerwehr bei der Langen Nacht der Wissenschaften vor und sind auch bei Veranstaltungen zum Thema Feuewehr in der näheren Umgebung mit dabei. Ebenso sind wir Mitglied im Stadtfeuerwehrverband der Stadt Dresden und unterhalten gute Kontakte zur Berufsfeuerwehr und den Stadtteilfeuerwehren von Dresden. Im Frühsommer 2012 konnten wir dann auch den 60. Jahrestag unserer Feuerwehr mit einer kleinen Feierstunde begehen. Ein langjähriger Freund unserer Feuerwehr, Herr Thilo Stahn, nahm dieses Jubiläum zum Anlaß und stiftete eine Traditionsfahne. Die Fahne wurde zur Tagung des Stadtfeuerwehrverbandes im Frühjahr 2013 vom Leiter des Brand- und Katastrophenschutzamtes Dresden, Kamerad Rümpel, und vom Leiter des Stadtfeuerwehrverbandes, Kamerad Hofmann, unserem Wehrleiter übergeben. Zum Festumzug anläßlich des 4.Florianstages / 150 Jahre Feuerwehr in Dresden war sie das erste mal in der Öffentlichkeit zu sehen.
Während des Hochwassers 2013 waren wir selbstverständlich auch im Einsatz. Dabei konnten wir erstmals die Vorzüge unseres Konzeptes nutzen. Neben Einsätzen, bei denen unsere feuerwehrtechnische Beladung gebraucht wurde, transportierten wir nach kurzer Umrüstung auch Sandsäcke und haben Hilfsgüter und Spenden an Dresdner Kindergärten verteilt. Mittlerweile haben wir neue Funkgeräte angeschafft, um die Kommunikation bei Einsätzen zu verbessern. In den letzten Jahren kam auch immer wieder der Wunsch auf, insbesondere auch zur sicheren Erkundung wieder Atemschutz einzuführen. Dieser war Anfang der 90'er Jahre aus Mangel an Atemschutzgeräte-Trägern und auch aus finanziellen Gründen, da die alte Technik aus DDR-Zeiten hätte komplett ersetzt werden müssen, abgeschafft worden. Mittlerweile konnten wir uns wieder damit ausrüsten, nicht zuletzt weil wir auch wieder eine ganze Reihe von Kameradinnen und Kameraden mit ASGT-Ausbildung haben. Zur Gewährleistung der Sicherheit der Atemschutztechnik hat ein Kamerad dieses Jahr auch die Ausbildung "Beauftragter Atemschutz" erfolgreich abgeschlossen. Auf unserem Fahrzeug sind in einem speziellen Rollcontainer 4 Atemschutzausrüstungen verlastet, die anderen 4 sind als Ersatz in der FW-Halle eingelagert. Unsere nächste große Anschaffung wird voraussichtlich die Beschaffung eines neuen Fahrzeuges sein (MLF). Dazu wird derzeit eine Konzeption erarbeitet.
Die Alarmierung der Betrieblichen Feuerwehr erfolgt auch heute noch über die Sirene, zusätzlich über Haustelefone und natürlich übers Handy.
Die Geschichte des Brandschutzes in Dresden und speziell auch an der Technischen Universität kann in einer kleinen Ausstellung mit interessanten Exponaten im Traditions- und Versammlungsraum der Feuerwehr besichtigt werden. Kontakt: Kamerad Klaus Liebich