16.01.2025
Deutsche Bahn InfraGO und TU Dresden unterzeichnen Fortführungsvereinbarung für Stiftungsprofessur an der TUD
Volle Fahrt für die Zukunft des Eisenbahnbaus in Deutschland: An der Technischen Universität Dresden (TUD) unterzeichneten jetzt TUD-Rektorin Prof. Ursula M. Staudinger sowie Heike Junge-Latz, Vorständin für Anlagen- und Instandhaltungsmanagement von DB InfraGO, die Fortführungsvereinbarung für die DB InfraGO-Stiftungsprofessur für Ingenieurbau. Ziel dieser Kooperation ist es, Forschung und Lehre im Bereich des eisenbahnspezifischen Brücken- und Ingenieurbaus auf ein neues Niveau zu heben.
Mit der Unterzeichnung der Fortführungsvereinbarung festigt die TU Dresden ihre Position als Standort für nachhaltiges Bauen im Bahnsystem und die Modernisierung des deutschen Schienennetzes.
Herausforderung: Sanierung und Verkehrswende – Nachhaltige Brücken- und Fahrsysteme
Die Vorständin für Anlagen- und Instandhaltungsmanagement bei der DB InfraGO, Heike Junge-Latz, betont die aktuellen Herausforderungen im Infrastrukturmanagement für die Schiene: „Die überalterte Infrastruktur, kombiniert mit der stark gestiegenen Verkehrsmenge durch die Verkehrswende, führt zu enormen Belastungen. Gleichzeitig ist eine grundlegende Sanierung fast des gesamten Streckennetzes notwendig.“
Die Rektorin der TUD, Prof. Ursula M. Staudinger, unterstreicht die Bedeutung der Kooperation: „Eine Stiftungsprofessur mit der Deutschen Bahn baut auf der langen Tradition der Zusammenarbeit zwischen der TU Dresden und der Deutschen Bahn auf. Sie verbindet Grundlagen- und Anwendungsforschung mit industriellen Auswirkungen.“
Prof. Steffen Marx vom Institut für Massivbau (IMB) der TUD hebt die Schwerpunkte der Forschung hervor: „Unser Ziel ist es, Methoden zur Sanierung von Bestandsbrücken zu entwickeln und die Lebensdauer von Bauwerken deutlich zu verlängern.“ Neben Gewölbebrücken sollen zukünftig auch Stahl-, Verbund- und Stahlbetonbrücken untersucht werden.
Wichtige Grundlagen gelegt – Langlebigere Fahrbahnsysteme
Bereits in der ersten Förderperiode konnte die Professur durch die Entwicklung von Sanierungsstrategien für Gewölbebrücken wesentliche Erfolge erzielen. Junge-Latz hebt hervor: „Die Ergebnisse sind nicht nur theoretisch fundiert, sondern auch praktisch anwendbar. Sie tragen dazu bei, Brücken wieder für die nächsten 50 Jahre nutzbar zu machen – ein spürbarer Effekt für das Eisenbahnsystem in Deutschland.“
Ein weiterer Vorteil der Zusammenarbeit mit der TU Dresden liegt laut Junge-Latz in der interdisziplinären Forschungsstruktur: „Die Bündelung vielfältiger Disziplinen und der Austausch zwischen unterschiedlichen Fachbereichen schaffen wertvolle Impulse und Innovationen, die über den klassischen Ingenieurbau hinausgehen.“
Ein wichtiger Erfolg der ersten Förderperiode war die Einführung eines ganzheitlichen Sanierungskonzepts. Dieses ermöglicht es, durch eine Generalsanierung bestehender Brücken Ersatzneubauten zu vermeiden. Dazu wurden ein Rahmenvertrag für Bauwerksdiagnostik sowie ein Modul für die Eisenbahnbrücken-Bauvorschrift (Richtlinie 804) entwickelt, das ab Mai dieses Jahres verbindlich eingeführt wird.
Ein starkes Fundament für Forschung und Praxis
Für die zweite Förderperiode liegt der Schwerpunkt auf den Fahrbahnsystemen der Bahn. „Fahrbahnen verursachen den höchsten Ressourcenverbrauch und CO₂-Emissionen“, so Marx. Ziel sei es, die Liegedauer von Fahrbahnsystemen durch innovative Ansätze zu verlängern. „Wir analysieren derzeit Schwachstellen in Konstruktion und Qualität und arbeiten gemeinsam mit Partnern daran, nachhaltige Lösungen zu entwickeln.“
Hintergrund DB InfaGO-Stiftungsprofessur:
Die DB InfraGO-Stiftungsprofessur verdeutlicht, wie Wissenschaft und Praxis zusammenwirken können, um zukunftsweisende Lösungen für den Ingenieurbau und die Verkehrsinfrastruktur zu schaffen – ein Meilenstein für die Verkehrswende und die nachhaltige Entwicklung der Bahn in Deutschland.