Feb 07, 2012
Neue Forschungskooperation zu Diabetes und Diabetes-Folgekrankheiten
Diabetes-Forscher der TU Dresden haben mit Boehringer
Ingelheim und der GWT-TUD GmbH einen
Forschungskooperationsvertrag unterzeichnet, um neue
Erkenntnisse zu den Ursachen von Diabetes zu gewinnen. Dabei
soll auch der Zusammenhang zwischen erhöhtem Blutzucker, dem
Hauptmerkmal von Diabetes, und den mit der Krankheit
einhergehenden schweren Komplikationen, die viele organische
Funktionen beeinträchtigen können, erforscht werden.
Im Rahmen dieser Partnerschaft werden die Dresdner
Wissenschaftler unter Leitung von Prof. Stefan R.
Bornstein von der Medizinischen Fakultät gemeinsam mit dem
Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim und der Dresdner GWT
daran arbeiten, das Wissen über Diabetes zu erweitern, um die
Erforschung und Entwicklung innovativer Therapien zu
erleichtern, die eine effektivere Behandlung des Diabetes und
seiner Komplikationen ermöglichen.
Die Medizinische Klinik und Poliklinik III am
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden verfügt über
eines der führenden Diabeteszentren Deutschlands. Sie hat das
bundesweit zurzeit einzige aktive
Inselzelltransplantations-Programm und den europaweit ersten
Lehrstuhl zur Prävention des Diabetes. Die Zusammenarbeit
zwischen den Dresdner Wissenschaftlern und dem
Pharmaunternehmen ist für fünf Jahre geplant.
Die Partner haben dabei zunächst sechs Forschungsprojekte
vereinbart, die präklinische Erkenntnisse aus dem Labor oder
Beobachtungen aus dem klinischen Alltag mit den entsprechenden
klinischen Situationen von Patienten verbinden. Diese Projekte
umfassen zum Beispiel die Erforschung der Ursachen für die
Zerstörung der insulinproduzierenden Betazellen sowie auch die
Untersuchung von Zellen und Molekülen, die diabetische
Komplikationen in Organen wie beispielsweise dem Auge
(diabetische Retinopathie), was zur Erblindung führen kann -
der Niere (Nephropathie), dem Nervensystem (Neuropathie) oder
der Haut (Ulzerationen) auslösen. Die Ergebnisse dieser Studien
können dazu beitragen, neue Wirkstoffe für die klinische
Anwendung zu entwickeln. Außerdem sollen die
Forschungsergebnisse helfen, das Verständnis zu verbessern, wie
Wirkstoffkandidaten in klinischen Studien mit Biomarkern
getestet werden können. Damit sie zukünftig bestmöglich bei all
jenen Patienten verwendet werden können, die mit großer
Wahrscheinlichkeit am besten von diesen neuen Medikamenten
profitieren.
"Unsere Partnerschaft ist die perfekte Symbiose zwischen
Universität und Industrie und der ideale Wegbereiter für den
Translationsprozess vom Labor zum Patienten", so Professor
Stefan Bornstein. "Wir erwarten hier neue Erkenntnisse und
damit auch neue Therapieansätze bei der Behandlung von Diabetes
und Diabetes-Folgekrankheiten."
"Über die Zusammenarbeit mit den herausragenden
Wissenschaftlern der TU Dresden in diesem wichtigen Bereich, in
dem ein großer medizinischer Bedarf besteht, freuen wir uns
sehr", so Professor Wolfgang Rettig, Senior Vice President
Research bei Boehringer Ingelheim. "Diese Forschungskooperation
baut auf den exzellenten gemeinsamen Erfahrungen unserer
bisherigen Zusammenarbeit mit der TU Dresden auf."
Informationen für Journalisten:
Prof. Stefan R. Bornstein
Tel.: +49 0351 458-5955