Mar 27, 2017
DPG und TUD machten Dresden zur Physik-Metropole
Nun schon zum sechsten Mal fand die Frühjahrstagung der größten Sektion der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) in Dresden statt. Vom 19. bis 24. März 2017 diskutierten rund 6.000 Physikerinnen und Physiker über neueste Erkenntnisse vornehmlich aus der sogenannten Festkörperphysik. Damit war die Konferenz der größte Physikkongress in Europa.
Für die DPG war Dresden einer der attraktivsten Standorte zur Ausrichtung einer solch bedeutenden Tagung. Die sächsische Landeshauptstadt hat ein vielfältiges Angebot an wissenschaftlichen und technischen Einrichtungen: neben der TU Dresden beherbergt die Elbmetropole acht weitere Hochschulen sowie zahlreiche außeruniversitäre Wissenschaftseinrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Leibniz-Gemeinschaft sowie das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf.
Traditionell ist Dresden ein wichtiger Standort für zukunftsweisende Unternehmen und Institutionen – zugleich aber auch eine bedeutende Stadt der Kunst und Kultur.
"Die Stadt Dresden freut sich sehr, dass die DPG mit ihrer Frühjahrstagung in Dresden schon fast zum Stammgast geworden ist und wir heißen die über 6000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer herzlich willkommen", sagte Oberbürgermeister Dirk Hilbert. "Wissenschaft hat einen festen Platz in unserer Stadtgesellschaft und einen hohen Stellenwert bei allen städtischen Strategien. So wird die Wissenschaft auch fester Bestandteil unsere Bewerbung als Kulturhauptstadt Europas 2025 sein. Dazu gehört es auch, dass wir Dresden nicht nur im internationalen Wettbewerb der Standorte positionieren, sondern dass auch die kulturelle Vielfalt in der Stadt selbst wächst."
Die Gastgeberin der DPG-Frühjahrstagung, die TU Dresden, ist eine der führenden und dynamischsten Hochschulen Deutschlands. Als Volluniversität bietet sie ein breit gefächertes Forschungsspektrum an.
„Dass die DPG sich erneut dafür entschieden hat, ihre größte und wichtigste Tagung in Dresden und an unserer Technischen Universität auszurichten, nehmen wir mit großer Freude als Zeichen der Wertschätzung für den Wissenschaftsstandort und insbesondere unsere Universität war“, schätzte Prof. Hans Müller-Steinhagen, Rektor der Technischen Universität Dresden, ein. „Für ein paar Tage ist Dresden damit „Physikstadt Europas“.
Der Fachbereich Physik der TU Dresden gehört zu den forschungsstärksten Deutschlands. Er kann auf eine Tradition von rund 175 Jahren zurückblicken. Im Rahmen von DRESDEN-concept profitiert der Fachbereich Physik von einer breiten internationalen Zusammenarbeit.
„Wissenschaftliches – also kritisches und kreatives – Denken bedarf eines entsprechenden gesellschaftlichen Umfeldes“, sagte DPG-Präsident Rolf-Dieter Heuer. „Der freie Austausch von Meinungen, eine Kultur des Aufeinander-Hörens und des Miteinander-Ringens sowie des mit rationalen Argumenten und ohne ideologische Scheuklappen geführten Diskurses sind die Voraussetzungen dafür, dass gute Wissenschaft zum Wohle der Gesellschaft gedeihen kann. Wissenschaft fördert damit in besonderer Weise auch den Respekt und Toleranz vor anderen Kulturen und Religionen.“
In den meisten Forschergruppen ist es daher selbstverständlich, dass Menschen verschiedener Nationalität, Kultur oder Religion gemeinsam an einem Strang ziehen und einander bereichern. „Physik ist weltoffen“ lautete daher das Motto einer Aktion der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, die darauf auch mit einem sichtbaren Symbol in Form eines Ansteck-Buttons hinweisen wollte. Diese Aktion verstand sich ebenso als ein Beitrag der DPG zu den bundesweiten Aktionen in Deutschland rund um den 21. März, dem von den UN ausgerufenen „Internationalen Tag zur Beseitigung der Rassendiskriminierung“.
Dass Wissenschaft eine Brücke zur Völkerverständigung bilden kann, zeigten eindrucksvoll die Teilchenforschungseinrichtungen CERN bei Genf sowie SESAME (Synchrotron Light for Experimental Science and Applications in the Middle East) in Jordanien, das in diesem Jahr seinen Betrieb aufnehmen wird und bei dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bahrein, Zypern, Ägypten, Iran, Israel, Jordanien, Pakistan, Palästina und der Türkei friedlich zusammenarbeiten. SESAME wurde unter UNESCO-Schirmherrschaft gegründet, ist aber eine unabhängige Forschungseinrichtung. „Wissenschaft ist eine Brücke für die Völkerverständigung über politische, kulturelle und religiöse Weltanschauungen hinweg“, ist Heuer überzeugt. Er hofft, dass das auf die Gesellschaft ausstrahlt.
Weitere Informationen zur Tagung: http://dresden17.dpg-tagungen.de/
Informationen für Journalisten:
Gerhard Samulat
Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V.
Tel.: +49 (0) 2224 9232-33
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit rund 62.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin.
Website: http://www.dpg-physik.de