05.10.2023
Vierter Platz für Makrophagen 2.0 beim Science4Life Start-up-Wettbewerb
Makrophagen 2.0, eine Start-up Initiative von Forschenden der TU Dresden, entwickelt eine neue Zelltherapie mithilfe von umprogrammierten Makrophagen. Bei Science4Life, dem renommiertesten Start-up-Wettbewerb für Life Sciences in Deutschland, belegte das Team einen hervorragenden vierten Platz.
„In den letzten Jahren haben Immuntherapien auf der Basis von T-Zellen die Behandlung von Blutkrebs revolutioniert. Dennoch sind diese Arten von Therapien gegen solide (Geschwulst-) Tumore, die 90 Prozent aller Krebsarten ausmachen, weitgehend wirkungslos“, erläutert Professor Martin Bornhäuser, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus.
„T-Zellen können nicht in Tumore eindringen. Jedoch haben andere Immunzellen – die Makrophagen – die natürliche Fähigkeit, in die Tumore einzudringen“, erläutert Dr. Englmeier, der bei Science4Life den Businessplan präsentierte, zusammen mit Dr. Anke Fuchs, Forschungsgruppenleiterin und Co-Leiterin der Zellproduktionseinrichtung am Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD). „Die größte Herausforderung bei der Verwendung von Makrophagen als Immuntherapie bestand bisher darin, sie in großen Mengen im Labor herzustellen“, hebt sie hervor.
„Makrophagen 2.0 hat diese Herausforderung erfolgreich überwunden und den Weg für neue Krebstherapien geebnet", erläutert Prof. Michael Sieweke, dessen langjährige Forschung am CRTD in Dresden und am Centre d'Immunologie de Marseille Luminy (CIML) in Frankreich Mechanismen aufgedeckt hat, die es ermöglichen, Makrophagen im Labor in klinisch relevanten Mengen zu züchten, und die Grundlage für die Ausgründung zu legen. Diese sich selbst erneuernden Makrophagen bieten einen weiteren bedeutenden Vorteil. „Unsere Makrophagen bewahren einen Anti-Tumor-Zustand und widerstehen der Umwandlung in Zellen, die das Wachstum von Krebs unterstützen", erläutert Prof. Sieweke.
Das Team von Makrophagen 2.0 wurde auf seinem Weg durch den Science4Life-Wettbewerb vom Präzisionstherapie-Cluster SaxoCell unterstützt. Prof. Bornhäuser, Prof. Sieweke und Dr. Fuchs sind alle im Rahmen der SaxoCell-Initiative aktiv und leiten Forschungsprojekten im Bereich lebender Therapeutika.
„Als das viertvielversprechendste Start-up im Bereich Life Sciences in Deutschland anerkannt zu werden, gibt uns viel Schwung für die Zukunft. Wir stehen vor der einzigartigen Gelegenheit, eine neue Art der Krebsbehandlung zu entwickeln und dabei von der umfangreichen Forschung und tiefgreifenden Expertise der Forschenden in Dresden zu profitieren", sagt Dr. Englmeier, der für die wirtschaftliche Weiterentwicklung des Start-ups verantwortlich ist.