May 24, 2022
Gemeinsames Forschungsdatenmanagement als Voraussetzung für Umwelt- und Klimaschutz: Erdsystemwissenschaftler treffen sich am 9. und 10. Juni in Dresden
Die TU Dresden nimmt eine herausragende Rolle in der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) ein. Mit Hilfe der NFDI sollen Daten aus Wissenschaft und Forschung systematisch erschlossen, gesichert sowie breiter und leichter zugänglich gemacht und international vernetzt werden. Die TUD ist derzeit an neun von mittlerweile 19 bundesweit geförderten NFDI-Konsortien beteiligt. Führend koordiniert sie NFDI4Earth, also die Daten und Institutionen der Erdsystemwissenschaften. Am 9. und 10. Juni 2022 findet in der Gläsernen Manufaktur in Dresden das Auftakttreffen des Konsortiums statt.
Forschungsprozesse erfolgen immer umfassender digital. Damit haben digitale Forschungsdaten, deren Bereitstellung und Wiederverwendbarkeit eine zentrale Bedeutung für neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Innovationen. Mit dem 2018 beschlossenen Aufbau der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) wollen Bund und Länder diese Forschungsdaten für die deutsche und internationale Wissenschaft besser und nachhaltig nutzbar machen.
Das Konsortium NFDI4Earth, das von Prof. Lars Bernard, Geoinformatiker und Chief Officer Digitalisierung (CDIO) der TU Dresden, koordiniert wird, kümmert sich um die digitalen Bedürfnisse der Forscherinnen und Forscher in den Erdsystemwissenschaften. Eine Vielzahl von Sensor- und Simulationsdaten in sehr hoher räumlicher, zeitlicher und thematischer Auflösung führt zu rasant steigenden Datenmengen. Die Beschreibung und Bewertung von Erdsystemprozessen, ihren Abhängigkeiten und Veränderungen erfordert daher dringend ein effizientes Forschungsdatenmanagement sowie leistungsfähigere Kollaborationsumgebungen für die gemeinsame, disziplinübergreifende Datenanalyse.
Dies erfolgt in enger Abstimmung bzw. Kooperation mit den führenden nationalen Einrichtungen der Erdsystemwissenschaften. Dazu gehören neben der TU Dresden 60 Einrichtungen, unter anderen das Alfred-Wegener-Institut (Bremerhaven), das Deutsche Klimarechenzentrum (Hamburg), das Deutsche GeoForschungsZentrum (Potsdam), die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, das Karlsruher Institut für Technologie, das Max-Planck-Institut für Biogeochemie (Jena), das Umweltforschungszentrum Leipzig sowie die Universitäten Leipzig, Frankfurt/Main und Hannover u.v.m.. Sie kommen am 9. und 10. Juni 2022 in der Gläsernen Manufaktur in Dresden zum offiziellen Projekt-Kick-off zusammen.
Eröffnet wird die Veranstaltung von Dr. Gerd Lippold, Staatssekretär des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, sowie der Rektorin der TU Dresden, Professorin Ursula M. Staudinger. Sie richtet sich an alle interessierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Bereichen des Forschungsdatenmanagements sowie der Erdsystemwissenschaften. Dementsprechend umfasst das Programm neben zwei einführenden Vorträgen zu den Fragen der Bedeutung eines effizienten Forschungsdatenmanagements für die Erdsystemwissenschaften bzw. der Reproduzierbarkeit von Forschungsdaten, verschiedene Möglichkeiten zum intensiven fachlichen Austausch zu den Ansätzen der NFDI4Earth, zu bedarfsgerechten Methoden des Forschungsdatenmanagements und zur Vernetzung mit anderen Disziplinen.
Insbesondere die Eröffnung am 9. Juni von 13 bis 15 Uhr bietet mit den Grußworten sowie den einführenden Vorträgen von NFDI4Earth-Sprecher Prof. Lars Bernard, Prof. Ralf Seppelt (UFZ Leipzig) und Prof. Philippe Bonnet (University of Copenhagen) einen guten Ein- und Überblick zum Thema. Weitere Informationen zur Veranstaltung (inkl. Anmeldung): https://www.nfdi4earth.de/plenary-meeting-2022
Kontakt:
Jörg Seegert
Koordinationsbüro NFDI4Earth
Professur für Geoinformatik TU Dresden