14.10.2013
Professur für Biophysik wurde am BIOTEC neu besetzt
Stephan Grill hat die Professur für Biophysik am
Biotechnologischen Zentrum der TU Dresden (BIOTEC) übernommen.
Er war zuvor Gruppenleiter in Dresden am Max-Planck-Institut
für Molekulare Zellbiologie und Genetik sowie am
Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme. Ihn
interessieren vor allem molekulare Maschinen, ihre Funktionen
in der Zelle sowie die verantwortlichen Interaktionen
untereinander, die lebende Organismen an sich ausmachen.
Molekulare Maschinen stellen für den Physiker die Arbeitspferde
der Zellen dar: Die Leistungsfähigkeit lebender Organismen
erfolgt auf atomarer Ebene. So werden beispielsweise einzelne
Moleküle eingefangen und sortiert. Einzelne Atome dieser
Moleküle werden von einer Stelle an eine andere verschoben,
sodass völlig neue Moleküle entstehen. Moleküle können
zielgerichtet über Entfernungen von mehreren Nanometern
transportiert werden. Winzige molekulare Maschinen halten alle
im Nanobereich angesiedelten Lebensprozesse in Gang.
„Genau diese molekularen Mechanismen gilt es zu verstehen“,
sagt Professor Stephan Grill. „Sie beeinflussen spezifische
Verhaltensweisen der Moleküle. Dieses Zusammenspiel zwischen
mechanischen und biochemischen Signalwegen ist eines der
zentralen Themen der Zell- und Entwicklungsbiologie.“ Hierfür
sind neue Methoden in der Theorie und bei Experimenten
notwendig. Grill weiter: „Und genau mit diesem dualen Ansatz
werden wir am BIOTEC weiterarbeiten, um die noch offenen Fragen
der Morphologie beantworten zu können.“
Der 39-jährige Physiker forscht bereits seit 2006 in Dresden in
einer Doppelfunktion als Gruppenleiter am
Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme sowie auch am
Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik.
Sein Physikstudium hat er an der Ruprecht-Karls-Universität
Heidelberg absolviert, seine Promotion an der TU München. 2011
erhielt er für seine Forschungsarbeiten den renommierten Paul
Ehrlich- und Ludwig Darmstädter-Nachwuchspreis.
Grill plant nun, eine allgemeingültige Theorie über
Musterbildungen bei der Entwicklung von Leben kombiniert mit
aktiven mechanischen und biochemischen in biologischen Systemen
zu entwickeln. Seine Theorie will er dafür nutzen, die
morphogenetischen Abläufe im zellulären Maßstab beim Fadenwurm
Caenorhabditis elegans sowie im multizellulären Maßstab beim
Fadenwurm und dem Zebrafisch zu erforschen.
„Mit Stephan Grill konnten wir einen ausgewiesenen Experten für
die Biophysik gewinnen und somit die Professur von Petra
Schwille wiederbesetzen, die seit 2012 am Max-Planck-Institut
für Biochemie in Martinsried als Direktorin den
Forschungsbereich Zelluläre und molekulare Biophysik leitet“,
freut sich Professor Michael Schroeder, Direktor des
BIOTEC. Damit forschen derzeit am BIOTEC sechs
Professoren und vier Forschungsgruppenleiter.
Fotodownload (Foto: BIOTEC)
Informationen für Journalisten:
Birte Urban-Eicheler,
Pressesprecherin Biotechnologisches Zentrum der TU Dresden
(BIOTEC),
Tel.: 0351 458-82065,