Apr 28, 2011
Alexander von Humboldt-Stipendium für Chemiker aus China
Seit April 2011 forscht der Humboldt-Stipendiat Dr. Jiacheng
Wang aus Nanjing, China, an der TU Dresden in der Arbeitsgruppe
„Anorganische Chemie I“ von Professor Stefan Kaskel. Während
seines zweijährigen Forschungsaufenthaltes in Deutschland wird
er sich mit der Synthese keramischer Werkstoffe, der
sogenannten Nichtoxidkeramiken (NOC), beschäftigen. Ein
weiterer Forschungsschwerpunkt werden Kohlenstoffmaterialien
sein, die sich von Karbiden ableiten.
Nichtoxidkeramiken nehmen schon seit langem eine bedeutende Rolle unter den Konstruktionswerkstoffen ein. Dies ist insbesondere auf ihre hohe Temperaturstabilität und ihre beeindruckenden mechanischen Eigenschaften zurückzuführen. Vor allem wegen ihrer enormen Temperaturstabilität werden sie in Forscherkreisen auch als mögliche Katalysatorträger für Reaktionen diskutiert, welche unter stark exothermen Bedingungen ablaufen. Die kommerziell erhältlichen Nichtoxidkeramiken zeichnen sich leider durch sehr geringe Oberflächen und somit geringe katalytische Aktivität aus. Dieser Nachteil soll nun durch die Erforschung poröser NOCs überwunden werden.
Eine elegante Methode auf dem Weg dahin stellt das Nanocasting-Prinzip dar, bei der ein winziges Gussstück hergestellt werden kann. Dabei wird eine polymere Vorläuferverbindung in eine mikroskopisch kleine Gussform gegossen, zur Keramik umgesetzt und abschließend wieder aus ihr entfernt. Ein anderer Ansatz nutzt es aus, dass sich polymere Vorläuferverbindungen und Block-Co-Polymere (Tenside) ebenfalls zu geordneten Strukturen anordnen, die dann gleichermaßen zu porösen Keramiken umgesetzt werden können. Diese Methode ermöglicht, auch im industriellen Maßstab poröse NOCs unterschiedlichster Gestalt, wie zum Beispiel Filme, Fasern oder Röhren, herzustellen.
Zum Humboldt-Forschungsstipendium für
Postdoktoranden
Mit den Humboldt-Forschungsstipendien für Postdoktoranden ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung überdurchschnittlich qualifizierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland, die am Anfang ihrer wissenschaftlichen Laufbahn stehen, langfristige Forschungsaufenthalte (6 - 24 Monate) bei einem wissenschaftlichen Gastgeber in Deutschland. Bewerben können sich Wissenschaftler aller Fachgebiete und aus allen Ländern. Die Humboldt-Stiftung vergibt ca. 600 Humboldt-Forschungsstipendien für Postdoktoranden und auch erfahrene Wissenschaftler. Jährlich ermöglicht sie über 2.000 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Die Stiftung pflegt ein Netzwerk von weltweit mehr als 24 000 Humboldtianern aller Fachgebiete in über 130 Ländern - unter ihnen 44 Nobelpreisträger.
Informationen für Journalisten:
Prof. Stefan Kaskel
TU Dresden, Anorganische Chemie I
Tel.: +49 (351) 463-33632
Fax: +49 (351) 463-37287
http://www.chm.tu-dresden.de/ac1
Claudia Vojta
27. April 2011