18.10.2012
Steckt die Energiewende in der Sackgasse?
Ungebremster Ausbau von Windkraft- und Solaranlagen,
fehlende Netzanbindung und Energiespeicher, unabgestimmte
Energiekonzepte der Bundesländer, drohende Netzüberlastung –
sind das nur Anfangsschwierigkeiten? Wie können sie überwunden
werden? Darüber diskutieren im Dresdner Congress Center am 23.
und 24. Oktober zirka 700 Experten der Energiebranche, darunter
Vertreter von Herstellerfirmen, Versorgungsunternehmen, aus
Politik, Verbänden und der Wissenschaft.
Eröffnet wird das Kolloquium in der Plenarsitzung durch
Staatsekretär PhDr. Vojtech Belling, der als Vertreter der
Tschechischen Republik einen Einblick in die Energiepolitik
unseres Nachbarlandes geben wird und dabei auch die
Energiepolitik der Europäischen Union reflektiert.
Der Weg zu den erneuerbaren Energieträgern ist ein enormer
Transformationsprozess unserer Gesellschaft, ein riesiges
technologisches Infrastrukturprojekt, das auch
gesellschaftliche Konsequenzen hat und damit auch auf
gesellschaftliche Widerstände stößt. Vor diesem Hintergrund
wird Prof. Klaus Mainzer von der Technischen Universität
München über die „Zukunftsfähigkeit durch technische Innovation
– Gestern und Heute“ referieren.
Die Chancen und Herausforderungen der Energiewende aus der
Sicht eines Energiebetreibers werden durch Dr. Hans Bünting,
Chief Executive Officer RWE Innogy, Essen, diskutiert.
Weiter werden in der Plenarsitzung technische und rechtliche
Aspekte zum Ausbau der Erneuerbaren Energieträger, zur
Flexibilisierung konventioneller Kraftwerke und zum
Stromnetzausbau angesprochen.
Das Kraftwerkstechnische Kolloquium verfolgt das Ziel eines
offenen Dialoges. In 17 Fachsektionen werden im Anschluss an
die Plenarsitzung Ergebnisberichte, Ideen und Lösungsansätze
ganz unterschiedlicher Bereiche der Energieversorgung
vorgestellt und diskutiert. Es werden aber auch konventionelle
Kraftwerksprozesse und zugehörige Komponenten in den einzelnen
Beiträgen behandelt. Dabei stehen bei fossilen Dampferzeugern
neben den nahezu traditionellen Fragen der Effizienzsteigerung,
der Verschlackung, der Korrosion und der Emissionsreduzierung
die neu hinzugekommene Anforderung der Flexibilität im Fokus.
Darüber hinaus wird behandelt, wie sich Gas- und Dampfturbinen
weiterentwickeln. Wind-, Solar- und Geothermiekraftwerke finden
zunehmend Einzug in die Energieversorgung und somit auch in das
Kraftwerkstechnische Kolloquium. In der sich verändernden
Energieversorgung müssen neben der Energieumwandlung und
Bereitstellung auch die Verteilung und damit auch die
Anforderungen an die Netze angesprochen werden.
Erstmals wird der Werner-Boie-Preis an junge
Nachwuchswissenschaftler verliehen. Damit soll einerseits das
Werk von Prof.Werner Boie (TU Dresden) in der Kraftwerkstechnik
in der Erinnerung wachgehalten und andererseits – ganz in
seinem Sinne – der wissenschaftliche Nachwuchs angespornt
werden. Der Wert des Preises ist seine Exklusivität. Er wurde
geschaffen vom jungen Künstler Thomas Weber, Absolvent der
Hochschule für Bildende Künste Dresden und Schüler von Prof.
Ulrich Eißner.
Das Kolloquium steht unter der Schirmherrschaft von Sven
Morlok, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und
Verkehr, sowie der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Michael
Beckmann und Prof. Antonio Hurtado, beide TU Dresden.
Weiterführende Informationen zum 44. Kraftwerkstechnischen
Kolloquium stehen unter: www.kraftwerkskolloquium.de.
Informationen für Journalisten:
Technische Universität Dresden
Institut für Energietechnik
Elke Czaplewski
Tel.: +49 (0) 351 463-35308