21.03.2011
TUD-Physiker erhält höchste Auszeichnung der Microscopy Society of America (MSA)
Die Microscopy Society of America (MSA) hat Professor Hannes Lichte, Inhaber der Professur für physikalische Messtechnik im Institut für Strukturphysik der TU Dresden, ihre höchste Auszeichnung, den Distinguished Scientist Award for Physical Sciences, zuerkannt. Der Preis wurde für Lichtes „international anerkannte Forschung“ und dessen „herausragende Beiträge auf den Gebieten der Mikroskopie und der Mikroanalyse“ vergeben.
Damit verbunden ist für Lichte die Ehrenmitgliedschaft in der MSA und die Aufnahme in den Kreis der Fellows der MSA. „Ich darf mich glücklich preisen, hervorragende junge Wissenschaftler im Triebenberg-Labor versammelt zu haben“, so Lichte. „Uns verbindet die Faszination der Quantenmechanik des Elektrons und die Idee, sie möglichst umfassend zu verstehen und durch die Methode der Elektronenholographie in die Anwendung für die Untersuchung der neuen Fragestellungen der Festkörper zu führen.“
Dem Preisträger ist es besonders wichtig, dass diese Erfolge nicht in der „Mainstream-Forschung“, sondern durch „Erschließen neuer Arbeitsgebiete, also durch Grundlagenforschung errungen“ wurden. „Dies halte ich für ein originäres Charakteristikum universitärer Forschung.“
Auf dem Triebenberg, einer 384 Meter hohen Anhöhe 15 Kilometer östlich der Stadtmitte von Dresden, betreibt das Institut für Strukturphysik der TU Dresden das Speziallabor für höchstauflösende Elektronenmikroskopie und Elektronenholographie. Der Ort für dieses Labor wurde aufgrund seiner Abgelegenheit und der daraus folgenden Freiheit von elektromagnetischen Störungen gewählt, die die Mikroskopie sonst beeinträchtigen könnten. Die Forscher auf dem Gebiet der Elektronen-Wellenoptik untersuchen dort die Materiewellen von Elektronen, deren Wellengleichung die Schrödinger-Gleichung ist. Sie interessieren sich insbesondere für deren Kohärenz, Interferenzen, Phasenschiebung durch mesoskopische elektrische und magnetische Felder sowie für deren Phasenschiebung durch atomare Felder.
Die MSA vergibt den Preis jährlich seit 1975.
Information für Journalisten:
Prof. Hannes Lichte,
Triebenberg-Labor der TU Dresden,
Tel.: 0351 21508910
Mathias Bäumel
21. März 2011